Nachfrage für Zahnimplantate auf dem Vormarsch


Ästhetik und die bestmögliche Wiederherstellung der Kaufunktion werden
bei der Wahl des Zahnersatzes immer wichtiger. Die Ergebnisse der
Vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS IV) zeigen für Deutschland
einen Trend zu hochwertiger Zahnersatzversorgung und ein steigendes
Interesse an implantatgetragenem Zahnersatz. 1,4 Prozent der
Erwachsenen und 2,7 Prozent der Senioren haben inzwischen
implantatgetragenen Zahnersatz. Bei der vorausgegangenen Studie im Jahr
1998 waren damit nur 0,7 Prozent der Bevölkerung versorgt. Besonders
auffällig ist, dass sich bei den Senioren die Zahl von
Implantatversorgungen seitdem verdreifacht hat.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) implantierten
Zahnärzte im vergangenen Jahr in Deutschland rund 600.000 der
künstlichen Zahnwurzeln. Das sind 70.000 mehr als im Jahr zuvor.

Aufgrund des immer größer werdenden Anteils älterer Menschen in unserer
Gesellschaft wird das Thema Zahnersatz künftig weiter an Bedeutung
gewinnen. Zwar ist der Anteil der Zahnverluste bei Erwachsenen und
Senioren in den vergangenen zehn Jahren dank erfolgreicher Prävention
und guter zahnärztlicher Versorgung deutlich zurückgegangen. Dennoch
fehlen Erwachsenen in Deutschland heute immer noch durchschnittlich 2,7
Zähne und Senioren 14,2. 22,6 Prozent der Senioren leiden unter totaler
Zahnlosigkeit, wie aus der DMS IV hervorgeht.

Von allen Möglichkeiten des Zahnersatzes können Implantate einen
fehlenden Zahn am besten in seiner Funktion wiederherstellen. Die
künstlichen Zahnwurzeln werden in den Ober- oder Unterkiefer
eingesetzt. Während der Einheilphase wächst das Knochengewebe an das
Implantat und verankert dieses fest im Kiefer. Anschließend können auf
dieser stabilen Basis sowohl Kronen als auch Brücken oder Prothesen
befestigt werden. Implantatgestützter Zahnersatz kann einen hohen
ästhetischen Anspruch erfüllen und einen wesentlichen Beitrag zur
Erhaltung der Lebensqualität leisten. Die medizinischen Vorteile
erläutert Prof. Gerhard Wahl, Direktor der Poliklinik für Chirurgische
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Bonn: „Durch die feste
Verankerung im Kieferknochen leiten Implantate die beim Kauen
entstehenden Kräfte in den Knochen ein, ähnlich wie eine natürliche
Zahnwurzel. Fehlt dieser stimulierende Reiz, bildet sich der
Kieferknochen eher zurück. Implantate können dies weitgehend
verhindern.“ Außerdem bleibt wertvolle Zahnsubstanz erhalten, weil
keine Nachbarzähne als Pfeiler zur Befestigung von Brücken beschliffen
werden müssen.

Moderne hydrophile Implantat-Oberflächen verbessern zudem die
Einheilung und gestatten eine frühzeitigere Belastung der Implantate
als bisher. Optimierte Oberflächen, verbesserte Werkstoffe wie auch
moderne Knochenersatzmaterialien ermöglichen heutzutage den Einsatz von
Implantaten selbst bei schwierigen Voraussetzungen.

Gesetzlich Krankenversicherte erhalten eine Bezuschussung für den jeweiligen Zahnersatz nach dem Festzuschuss-System.

Eine individuelle Beratung über Möglichkeiten des Zahnersatzes und den Einsatz von Implantaten erhalten Sie bei Ihrem Zahnarzt.

Eine Information vom Deutschen Grünen Kreuz, www.rundum-zahngesund.de

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 30 November 1999