In den letzten Jahrzehnten hat sich die
Mundgesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland deutlich
verbessert. Kleine Kinder partizipieren allerdings nicht in gleicher
Weise an diesen Prophylaxeerfolgen. “Bei Kleinkindern ist der
Kariesbefall leider immer noch zu hoch und bei Kindern in sozial
schwierigen Lebenslagen tritt Karies insbesondere in Form der
frühkindlichen Karies verstärkt auf. Deshalb ist es wichtig, spezielle
Prophylaxe-Programme weiterzuentwickeln, wie zum Beispiel das Konzept
der Intensivprophylaxe im Kindergarten. Regelmäßige Unterweisungen in
der Mundhygiene und Ernährungsberatung sind die wesentlichen Bausteine
des Programms, so belegt es die Studie von Prof. Pieper“, erklärt der
Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Dr. Dietmar Oesterreich.
Mit der zweijährigen, nun mit dem Hufeland-Preis
prämierten Forschung Piepers wurde überprüft, ob Kinder, die an einem
Intensivzahnpflegeprogramm teilnehmen, gesündere Zähne haben als Kinder,
die nur gelegentliche Zahnputzunterweisungen erhalten. Der Präsident
der BZÄK, Dr. Peter Engel, begrüßte die Entscheidung: “Prof. Pieper hat
sich um die Prävention besonders verdient gemacht. Die Anerkennung durch
den Hufelandpreis zeigt, dass in der Zahnmedizin die Prophylaxe einen
besonderen Stellenwert besitzt.“
Der Hufeland-Preis wird von der Hufeland-Stiftung
ausgelobt, in der die Bundesärztekammer, die Bundeszahnärztekammer und
die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. neben der
Stifterin, der Deutschen Ärzteversicherung, vertreten sind.
Hintergrund:
Der „Hufeland-Preis“, benannt nach
dem deutschen Arzt Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836), wird seit
1959 jährlich für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem
Gebiet der Präventivmedizin verliehen. Er gilt als einer der
angesehensten deutschen Medizinpreise. Das Kuratorium Hufeland-Stiftung
prämiert herausragende Beiträge von Ärzten oder Zahnärzten mit einem
Preisgeld von 20.000 Euro.