Kampf dem Zuckerkonsum: Zuckersteuer in den USA


Zuckerhaltige Getränke führen nicht nur zur Kariesentstehung, sondern erhöhen das Risiko der Entstehung sogenannter „Erosionen“. Es handelt sich hierbei um die Ablösung des Zahnschmelzes, die nicht wieder rückgängig gemacht werden kann. Nach Ansicht der Bundeszahnärztekammer sind besonders Kleinkinder durch süße Getränke aus Nuckelflaschen gefährdet. Eine Stadt in den USA nimmt nun den Kampf gegen den Zucker auf: Die Bürger der Stadt Berkeley, einer US-amerikanischen Stadt im Alameda County in der nordkalifornischen San Francisco Bay Area, haben ab 2015 durch ein Referendum eine Zucker-Softdrink-Steuer eingeführt.Neben anderen US-amerikanischen Aktivitäten zur Beschränkung von Zuckerkonsum oder Maßnahmen zur Zuckerreduktion in Lebensmitteln könnte diese Maßnahme Vorreiterfunktion haben. Denn in den USA, in der laut Aussagen von Experten 15-18 Prozent der täglichen Kalorienzufuhr aus Zucker besteht, sorgt die Therapie von mit dem Zuckerkonsum assoziierten Erkrankungen für erhebliche volkswirtschaftliche Kosten. Der kalifornische Pädiatrie-Professor Robert Lustig von der University of California in San Francisco (UCSF) ist ein ausgewiesener Gegner des übermäßigen Zuckerkonsums. Er geht in seiner Argumentation gegen den Zuckerkonsum so weit, Zucker als „Gift“ zu bezeichnen, das in den USA zu einem wortwörtlich „dicken Problem“ geführt hat. Denn laut Auskunft der amerikanischen Gesundheitsbehörde (CDC) ist mehr als dreißig Prozent der erwachsenen amerikanischen Bevölkerung fettleibig. Da nach Auffassung von Professor Lustig Zucker ein ähnlich hohes Suchtpotential wie Alkohol und Tabak hat, wird ein staatliches Eingreifen zur Reglementierung des Zuckerkonsums gefordert. Dies kann über den Austausch von Zucker durch Zuckerersatz- oder Austauschstoffe bis hin zu einer Zuckersteuer oder dem Verbot des Zuckerkonsums gehen. Will man partout auf das süße Geschmackserlebnis nicht verzichten, empfehlen Ernährungswissenschaftler den mäßigen, kontrollierten Konsum von unbehandeltem natürlichen Zucker aus Früchten, Gemüse und vollwertigen Lebensmitteln. Und wie immer gilt, die Dosis macht’s.

Quellen: Deutsche Presse-Agentur, WHO, AHA

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 01 Januar 2015