Implantatverlust: Das System und die Prothetik spielen eine Rolle


Im Tübinger Implantatregister der Abteilung für zahnärztliche Prothetik
werden die Verläufe implantologischer Behandlungen am Zentrum für
ZMK-Heilkunde erfasst. Eine Auswertung von 1719 Implantaten über acht
Jahre, die sowohl im Unter- als auch im Oberkiefer bei verschiedenen
Indikationen gesetzt wurden, zeigt, dass in diesem Zeitraum 15 Prozent
der Implantate verloren gingen. Deutlich war der Unterschied zwischen
älteren und neueren Systemen: ÑNeuere Systeme haben eine Erfolgsrate von
zirka 90 Prozent, ältere liegen etwas darunterì, erklärt Professor
Germán Gómez-Román von der Universität Tübingen. Generell spielt auch
das jeweilige Implantatsystem eine Rolle. Auch hier registrierten die
Tübinger Forscher unterschiedliche Verlustraten.
Behandlungsbedürftige Entzündungen des umgebenden Gewebes
diagnostizierten die Zahnmediziner bei 20 Prozent der Implantate. Diese
sogenannte Periimplantitis kann zum Gewebeverlust und zum Verlust des
Implantates führen. Allerdings zeigen Untersuchungen, die Professor
Gómez-Román auf der Tagung präsentiert, dass nach einem Implantatverlust
erneut ein Implantat gesetzt werden kann, wenn die Entzündung
ausgeheilt ist.
Wie Zahnersatz auf Implantaten verankert wird, spielt ebenfalls eine
Rolle bei Komplikationen. Zwar sind Prothesenbrüche bei abnehmbaren,
implantatgetragenen Zahnersatz im Unterkiefer insgesamt selten, bei
bestimmten Verankerungen jedoch häufiger als bei anderen. Gefräste
Stege, die den Zahnersatz tragen, machten die geringsten Probleme. Auch
bei einer Prothesenlockerung (Retention) spielt die Verankerung eine
Rolle: Auch in diesem Fall zeigte sich, dass gefräste Stege oder
Teleskopprothesen kaum Probleme verursachten.
Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e. V.

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 01 Dezember 2010