Wissenschaftler warnen vor Leistungsausgrenzungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
Am Beispiel Zahnersatz zeigt die Expertise, dass eine Ausgrenzung von
Leistungen sowohl für die Patienten als auch für die Leistungserbringer
negative Wirkungen erwarten lässt. Wenn Versicherte finanziell nicht in
der Lage seien, sich privat abzusichern und deshalb notwendige
zahnärztliche Behandlungen nicht ausführen ließen, belaste dies die GKV
mit zusätzlichen Kosten, sagte Kern. Mund- und Zahnerkrankungen
schädigten beispielsweise den Organismus und führten nicht selten zu
Magen- und Darmkrankheiten. Den Patienten müsse «offen und ehrlich»
gesagt werden, welche Auswirkungen die Ausgrenzung für sie habe.
Eine weitere Studie der gewerkschaftsnahen Böckler-Stiftung unter
Leitung von Professor Jürgen Wasem von der Universität Duisburg-Essen
setzt sich kritisch mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss von Ärzten und
Krankenkassen auseinander, der das Leistungsspektrum der GKV bestimmt.
Das Gremium sei durch eine große Intransparenz gekennzeichnet, sowohl
was Entscheidungsprozesse wie auch die Abschlussberichte angehe, merkte
Wasem an. Die demokratische Legitimation des Bundesausschusses sei
«sehr begrenzt».
Quelle ddp, Berlin
Experten warnen vor Leistungsausgrenzungen bei den Krankenkassen
Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 30 November 1999