Winterzeit ist Grippezeit. Nasskaltes Schmuddelwetter erhöht die Gefahr
von Infektionen, und schnell hat man sich angesteckt. Wen es erwischt
hat, der sollte bei der Genesung auch an seine Zahnbürste denken.
Sobald die Erkrankung des Mundraumes vorbei ist, muss die Zahnbürste
sofort gewechselt werden. Denn nach Erkältungen, grippalen Infekten,
aber auch behandelten Zahnfleischentzündungen oder abgeheiltem Herpes
tummeln sich die Erreger der Krankheiten hartnäckig auf der Zahnbürste.
Benutzt man sie nach dem Auskurieren einfach weiter, kann es zu einer
unfreiwilligen Neuansteckung kommen.
Die Zahnbürste kann nur dann der Zahnreinigung und Mundgesundheit
dienen, wenn sie nicht von einem Übermaß an schädlichen Keimen
besiedelt ist. Sie sollte daher nach jedem Gebrauch gründlich gereinigt
und stehend im Zahnputzbecher aufbewahrt werden, um an der Luft zu
trocknen. Doch auch beim sorgfältigen und hygienischen Gebrauch gilt:
Spätestens alle drei Monate sollte eine neue Zahnbürste gekauft werden.
Wenn zwischendurch eine Krankheit auftritt, ist jedoch sofort nach
Eintritt der Heilung eine neue fällig.
Eigentlich ist die persönliche Zahnbürste, die nur von einer Person
benutzt wird, ja eine Selbstverständlichkeit. Aber besonders dann, wenn
man an einem Infekt leidet, sollte aus hygienischen Gründen die eigene
Zahnbürste auf keinen Fall verliehen werden. Andernfalls könnten zum
Beispiel Krankheitskeime wie auch Kariesbakterien ungewollt in den Mund
des Mitbenutzers wandern.
Übrigens: Zahnbürsten mit Kunststoffborsten sind hygienischer als
solche mit Naturborsten, auf denen sich Viren und Bakterien leichter
ansiedeln können. Darauf wies Prof. Dr. Stefan Zimmer von der
Universitätszahnklinik Düsseldorf auf dem Deutschen Zahnärztetag 2006
hin.
"Wer ganz sicher gehen will, ergänzt im Anschluss an eine Erkrankung
den Wechsel der Zahnbürste durch eine Professionelle Zahnreinigung
(PZR) in der Zahnarztpraxis", rät Dr. Michael Brandt, Vizepräsident der
Zahnärztekammer Schleswig-Holstein. Bei der PZR werden neben harten und
weichen Belägen der Zähne nämlich auch die Bakterien von den Zähnen
vollständig entfernt. Zunächst wird der Mundhygienestatus erhoben,
danach werden die Beläge sichtbar gemacht. Spezielle Instrumente
erlauben es, Zahnoberflächen und -zwischenräume so sorgfältig zu
reinigen, wie das zu Hause kaum möglich ist. Angenehmer Nebeneffekt:
PZR ist zugleich Zahnkosmetik. So werden zum Beispiel Zahnverfärbungen
durch Kaffee, Tee oder Zigaretten schonend entfernt. Weil Beläge auf
glatten Oberflächen schlecht haften, werden die Zahnoberflächen
abschließend poliert und mit einem Fluoridlack hart und
widerstandsfähig gegen Säure gemacht.
Quelle: zahn-online.de