Eigene Zähne so lange wie möglich erhalten


Bei Schmerzen beißen viele Menschen unwillkürlich die Zähne zusammen. Manchmal sind allerdings die Zähne selbst die Quelle des Übels. Besonders im Alter bitten deshalb nicht wenige Menschen ihren Zahnarzt, doch einfach alle verbliebenen Zähne zu ziehen. "Das ist selten die richtige Entscheidung", warnt das Kuratorium perfekter Zahnersatz.

Schon Ludwig der XIV. machte die Erfahrung, dass Zähneziehen nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Auf Anregung seines Leibarztes ließ der französische Sonnenkönig alle Zähne entfernen, ganz gleich, ob krank oder gesund. Ein heraus gebrochenes Gaumenbein sowie Entzündungen des Knochengewebes und der Nasennebenhöhlen waren die Folge.

Mit moderner Zahnmedizin hat das natürlich nichts zu tun. Oberstes Ziel ist heute vielmehr der Erhalt der eigenen Zähne. "Das gilt gerade dann, wenn schon sehr viele Zähne verloren gegangen sind", betont Professor Klaus Lehmann vom Kuratorium perfekter Zahnersatz. Auch wenn im Extremfall nur noch ein Error! Post not found for word:zahn im Kiefer verblieben ist, plädiert Lehmann dafür, ihn nach Möglichkeit zu erhalten. Denn selbst ein Einzelzahn kann Sitz und Halt von Prothesen und damit den Trage- und Kaukomfort noch deutlich erhöht. Hinzu kommt, dass sich der Kieferknochen nach einer Zahnextraktion zurückbildet. "Diesen Vorgang können sonst nur Implantate – also künstliche Zahnwurzeln – aufhalten", erklärt Lehmann.
Aber auch dann, wenn Implantate zur Abstützung von Zahnersatz gesetzt werden sollen, sieht Lehmann das nicht als Freibrief zum Ziehen der letzten im Kiefer vorhandenen Zähne. Vielmehr sei es durchaus möglich, herausnehmbaren Zahnersatz an eigenen Zähnen und an Implantaten gemeinsam zu verankern. Die Implantate werden damit als zusätzliche Stützpfeiler genutzt. "Das verbessert die Funktionen der Prothese", so Lehmann.

Quelle: doktornet.de

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 30 November 1999