Diabetes und Parodontitis – zwei Volkskrankheiten mit Wechselwirkungen


Anlässlich des „Weltdiabetestages“ verweist der
Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Dr. Dietmar Oesterreich,
auf die Zusammenhänge von Mundgesundheit und Diabetes: „Diabetiker sind
anfälliger für bakterielle Infektionen und haben im Vergleich mit
Nicht-Diabetikern ein dreifach erhöhtes Risiko an Parodontitis zu
erkranken“, so Oesterreich. „Auch das Kariesrisiko steigt, denn häufig
tritt ein verminderter Speichelfluss auf, der für die Abwehr gegenüber
den Bakterien im Mund verantwortlich ist. Andererseits trägt eine
Parodontitis zu einer Verschlechterung der Blutzuckerwerte bei.“,
erklärt Oesterreich und macht so die Wechselwirkungen deutlich. Die
Wissenschaft zeige eine Reihe von Zusammenhängen zwischen Mundgesundheit
und systemischen Erkrankungen mit gegenseitigen Abhängigkeiten. Deshalb
seien die regelmäßige zahnärztliche Betreuung, eine optimale
Mundhygiene und die Aufklärung der Patienten, insbesondere der
Diabetiker, über diese Zusammenhänge besonders wichtig.

Die Prävention oraler Erkrankungen trägt zur
Verbesserung der Allgemeingesundheit bei. Das unterstreicht die
Notwendigkeit der interdisziplinären Forschung und Zusammenarbeit in der
täglichen Praxis. Der Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer fordert
deshalb anlässlich des Weltdiabetestages am 14. November eine
verbesserte Zusammenarbeit von Ärzten und Zahnärzten zum Wohle ihrer
Patienten.

Hintergrund:
Der Weltdiabetestag wird seit
1991 als ein Tag der Internationalen Diabetes-Föderation (IDF) und der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführt. Seit 2007 ist der 14.
November offizieller Weltdiabetestag der Vereinten Nationen (UN). Damit
ist er der zweite offizielle Tag der UN, der einer Krankheit gewidmet
ist, analog dem Welt-AIDS-Tag.

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 10 November 2010