PD Dr. Dr. Christiane Gleissner, Präsidentin der DGGZ/Deutsche Gesellschaft für geschlechterspezifische Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde: "Bekannterweise zeigen 40 % der Schwangeren Symptome einer Parodontalerkrankung, und auch ein Zusammenhang solcher parodontalen Symptome mit Frühgeburtlichkeit ist bestätigt. Bisher konnte jedoch nicht zweifelsfrei gezeigt werden, dass eine frühzeitige Diagnose und konsequente Therapie in der Schwangerschaft auch das Frühgeburtsrisiko senken. Diese Studie bringt uns einen deutlichen Schritt weiter: Ungefähr 40 % der Schwangeren entwickeln einen Vitamin D-Mangel, der wiederum eine Parodontitis begünstigt.“
Vor diesem Hintergrund untersuchte das amerikanische interdisziplinäre Wissenschaftlerteam einen möglichen Zusammenhang zwischen Parodontalstatus und Vitamin D-Status in der Schwangerschaft. Das Ergebnis: Mütter mit niedrigem Vitamin D-Spiegel hatten auch dann noch ein zweifach erhöhtes Risiko für eine Parodontalerkrankung, wenn alle anderen Risikofaktoren (Nikotin u.a.) berücksichtigt wurden. Überraschend für die Forscher war außerdem, dass im Winter mehr Parodontalerkrankungen gefunden wurden als in der übrigen Jahreszeit. Dr. Gleissner: „Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen einmal mehr, wie wichtig eine ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft für die Parodontalgesundheit und für die Gesundheit des Ungeborenen ist. Möglicherweise kann die Mundgesundheit der werdenden Mütter durch eine ergänzende Vitamin D-Substitution noch erhöht werden.“