BZÄK-Präsident Engel
bekräftigte weiterhin die erhobene Forderung nach einer
Weiterentwicklung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Die
Beteiligung der BZÄK könne den zahnmedizinischen Sachverstand im G-BA
deutlich stärken, die Qualitätssicherung für den gesamten Berufsstand
gewährleisten und fremde Einflüsse auf das Fach Zahnmedizin verhindern.
„Auch die bessere
Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedarf innerhalb des Berufsstandes
und durch Schaffung politischer Rahmenbedingungen einer deutlichen
Förderung“, so Engel. Dabei sollen Niederlassungsberatung,
Wiedereingliederung, flexible Teilzeitmodelle, familienfreundliche
Notdienstpläne oder gezielte Fortbildungsangebote berufstätige Mütter
und Väter in der Zahnarztpraxis stärker unterstützen.
Bezüglich der
Novellierung der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) resümierte Engel,
dass es zwar gelungen sei, mit der Verhinderung einer Öffnungsklausel
einen wichtigen Sieg zu errungen zu haben. Die Novelle stelle aber
keinesfalls einen mutigen Reformschritt dar. Die GOZ-alt wurde lediglich
um wenige neue Positionen ergänzt. Weitere Forderungen wie insbesondere
eine Punktwertanhebung – sind nach 24 Jahren Stillstand – seitens der
Bundesregierung nicht berücksichtigt worden.
Positiv bewertete die BZÄK das Grundlagenpapier der Bundesregierung zum Patientenrechtegesetz.
Der Vorsitzende der
Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Dr. Jürgen Fedderwitz,
begrüßte die vorgesehenen Regelungen des Versorgungsstrukturgesetzes.
„Mit diesem Gesetz wird ein Paradigmenwechsel eingeleitet – es ist kein
schnödes Kostendämpfungsgesetz wie viele Vorgänger. Jetzt kann das
Vergütungssystem flexibilisiert und regionalisiert werden.“ Fedderwitz
wies darauf hin, dass das Morbiditätsrisiko wieder den Krankenkassen
übertragen werden soll, wo es hingehöre. Struktur und Zahl der
Versicherten würden nach dem Versorgungsstrukturgesetz endlich
berücksichtigt und gleichrangig neben den Grundsatz der
Beitragssatzstabilität gestellt. Der KZBV-Vorsitzende: „Wir haben gute
Chancen, von der starren Budgetierung wegzukommen!“
Fedderwitz kritisierte
die angestrebten Regelungen zur Besetzung des Gemeinsamen
Bundesausschusses, die eine Berufung kompetenter Kandidaten als
unparteiische Vorsitzende gefährden würden.
Er forderte die Politik
auf, endlich mit der Umsetzung des von ihr anerkannten
Betreuungskonzeptes für alte Mitbürger und Menschen mit Behinderungen zu
beginnen: „Hier muss der Startschuss endlich fallen!“
Die Bedeutung von
Wissenschaftlichen Leitlinien für die Medizin und Zahnmedizin erläuterte
der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Error! Post not found for word:zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde, Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake. Leitlinien seien
wichtig, um den Kolleginnen und Kollegen in der Praxis einen
Handlungskorridor zu öffnen, der bei einer bestimmten Diagnose die
therapeutisch sinnvollen, durch wissenschaftliche Evidenz belegten
Maßnahmen empfiehlt. Dass diese Empfehlungen sehr geschätzt und auch
genutzt werden, zeige die Tatsache, dass auf der DGZMK Homepage der
Bereich der Stellungnahmen am häufigsten angeklickt wird. Gegenwärtig
werden durch die DGZMK und die darin vereinten Fachgesellschaften
aktualisierte Leitlinien erstellt. Wenn dieser Prozess abgeschlossen
sei, werde den Kolleginnen und Kollegen in der Praxis eine Vielzahl von
wertvollen Informationen zur Verfügung stehen, wie sie gerade schwierige
Behandlungssituationen bewältigen und Risiken vermeiden könnten.
Ein weiteres Thema von
großer Tragweite für die Zahnmedizin sei die Novellierung der
zahnärztlichen Approbationsordnung. Hier befinden sich die Gespräche und
Verhandlungen dank des Einsatzes der Vereinigung der Hochschullehrer
für Error! Post not found for word:zahn-, Mund- und Kieferheilkunde auf einem guten Weg. Ziel sei es
bis Anfang kommenden Jahres einen abgestimmten Entwurf vorzulegen.