Dentista-Trend-Erhebung vor der IDS: „Oscar“ für das Digitale Röntgen


Auf die offene Frage ohne Vorgaben, welcher technischen Innovation sie den "Oscar" verleihen würden, wählten die Zahnärztinnen auf Platz 1 das Digitale Röntgen und mit nur geringem Abstand auf Platz 2 das DVT. Etwas abgeschlagen auf Platz 3 steht die Intraoralkamera.
Ein sehr vielfältiges Ergebnis zeigte sich bei der offenen Frage nach der zuletzt getätigten Lieblings-Investition: Hier führte der Laser knapp vor einer neuen Behandlungseinheit, vor Oralkamera und DVT. Auch auf vergleichsweise vorderen Plätzen: CEREC, digitales Röntgen sowie Lachgas- und Diagnodent-Technik. Die Fortbilder wird es freuen: Öfter genannt wurde auch die Qualifizierung des Personals bzw. die eigene Fortbildung in Form von Curricula.
Ebenfalls vielfältig war die Liste der Ideen, was zur Erleichterung der Behandlungstätigkeit noch erfunden werden sollte – hier ging es von „Mundaufhaltehilfe mit Licht und Saugfunktion“ über 2-in1-Geräte im Bereich Thermodesinfektion/Sterilisation, Endoskopie-Technik im Bereich Endodontie bis zu „Apps“ für die Terminplanung mit Verbindung zur Praxissoftware. Auch die Hersteller von Behandlungseinheiten dürfen sich noch Lösungen einfallen lassen: Insbesondere chirurgisch tätige (Fach)Zahnärztinnen würden Zusatz-Angebote wie Massage oder Sitzheizung zur Entspannung begrüßen.

Auf die explizite Frage, ob die Befragte selbst mit einem DVT liebäugele, antworteten 7 %*) mit einem Ja, fast 40 % sehen diese Technologie eher in einem speziellen Behandlungszentrum – darunter auch Zahnärztinnen, die den DVT für den „Oscar“ vorgeschlagen hatten. Große Begeisterung verbucht die Oralkamera: Fast 70 % aller befragten Zahnärztinnen finden sie hilfreich. Auch der Computer ist keineswegs ein missliebiger Teil der Praxis: Nur 3 % der Befragten meinten, es gebe zu viel „Computerei“. Fast 60 % sagten: Es macht Spaß, per Knopfdruck Übersicht über den Praxisstatus zu bekommen. Eher selten scheinen Innovationen in der Praxis anfangs zu nerven: Das merkten nur 5 % der Befragten an. Dennoch wurde bei aller Offenheit für Technik von 13% der Zahnärztinnen, insbesondere chirurgisch und implantologisch tätigen, bedauert, dass Technik immer komplizierter werde und viel Zeit koste. Kritische Haltung und Spaß an der Technik schließen sich allerdings nicht aus: Unter denen, die die immer komplexere Technik bedauerten, waren nicht wenige, die sich dennoch beispielsweise für einen DVT oder einen Laser interessierten. Die 3D-Technologie findet ihre Fans nicht nur in den chirurgisch-orientierten Praxen mit Schwerpunkten in Implantologie oder Parodontologie, sondern auch in der Kieferorthopädie.

Insgesamt finden weit über die Hälfte aller Befragten Neues im Bereich der Technik spannend, zwei Drittel erleben Messebesuche als inspirierend. Und, das wird die Aussteller freuen: Nur 14% gaben an, aktuell keine Investitionen zu planen.

VIELE PLÄNE: »VERGRÖSSERN« IST FAVORIT

Befragt wurden die Zahnärztinnen auch zu ihrer Praxissituation. Über ein Drittel gab an, dass keine Veränderungen geplant seien. Fast genauso viele haben größere Maßnahmen vor, hier steht an 1. Stelle die Vergrößerung der Praxis, gefolgt von Umbau, Renovierung und Umzug, einige der Befragten hatten solche Veränderungen auch gerade hinter sich. Das spiegelt sich auch in den Antworten auf die Frage nach geplanten Änderungen im Praxisteam: Fast jede zweite Zahnärztin, die „Veränderungen in der Praxis“ angegeben hatte, plant einen Ausbau des Zahnärzteteams mit weiteren Kolleginnen oder Kollegen. Bemerkenswert: Da die Frage offen gestellt war, geben die Antworten auch über eine Besonderheit Auskunft: Es wird auffallend häufig explizit an Kolleginnen für die Praxiserweiterung oder Zusammenarbeit gedacht. Auch in das Praxispersonal wird ausbauend investiert. Als wichtig empfunden wird zudem der Aufbau und der Ausbau von Kompetenznetzwerken. Wer bereits niedergelassen ist (über 70 % der Befragten), will das auch bleiben – nur eine Zahnärztin sagte, sie strebe den Wechsel in eine Anstellung an. Von den 14 % angestellten Zahnärztinnen wird mehr als jede Dritte demnächst in die eigene Niederlassung gehen. In den Antworten auf die offene Frage wurde auch „suche Nachfolgerin“ und „suche Schwangerschaftsvertretung“ angegeben.

BEHANDLUNGSSCHWERPUNKTE SELBSTVERSTÄNDLICH

Fast alle befragten Zahnärztinnen gaben einen oder mehrere Behandlungsschwerpunkte an. Führend ist Parodontologie, dicht gefolgt von Implantologie und Endodontie. Danach kommen Bereiche wie Ästhetik, Kinder-/Jugendzahnheilkunde und Prophylaxe sowie Prothetik und Kieferorthopädie als Fachzahnärztin. Das Interesse an Schwerpunkten ist groß, hier sind bei 20 % der Befragten weitere Entwicklungen und der Ausbau der Praxisleistungen geplant, insbesondere im Bereich Endodontie, CMD, Parodontologie und Ästhetik.

Was sich schon bei den Behandlungsschwerpunkten und auch den Netzwerk-Kooperationen zeigte: Die Zahnärztinnen verbinden mühelos schulmedizinische und komplementäre Behandlungsverfahren. Da sind in das Netzwerk auch Heilpraktiker involviert, Implantologie korrespondiert mit Hypnose, Chirurgie mit Naturheilkunde, Ganzheitliches mit Ästhetik und Parodontologie mit Akupunktur.

Im offenen Bereich für eigene Anmerkungen, in dem auch „Spaß an der Arbeit“ eine Rolle spielte, gab es allerdings auch einen Punkt, der sicher auch bei den bevorstehenden IDS- Kontakten eine betonte Rolle spielen wird. Eine Zahnärztin meinte: „Warum ist Gutes bloß immer so teuer??“

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 09 März 2011