Dental Schau in Köln


Die gefürchtete Spritze beim Zahnarzt gehört möglicherweise bald der Vergangenheit an. Ein Betäubungs-Gel, das vor der Parodontose-Behandlung lediglich in das Zahnfleisch eingerieben wird, ist eine der Neuheiten auf der Internationalen Dental Schau (IDS), die vom 12. bis zum 16. April in Köln stattfindet. Zu der weltgrößten Dentalmesse kommen rund 1550 Aussteller aus fast 50 Ländern, wie die Koelnmesse am Mittwoch mitteilte.

Deutschland zählt neben Japan und den USA zu den wichtigsten Märkten der Dentalindustrie, wie Martin Rickert vom Verband der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) betonte. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten die rund 200 Mitgliedsunternehmen des VDDI einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro, knapp drei Prozent mehr als im Vorjahr. Im Gegensatz zur allgemeinen Konsumzurückhaltung seien die Deutschen offenbar sehr wohl bereit, in ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu investierten, sagte Rickert.

Im Jahr 2003 brachten die gesetzlichen Krankenkassen mehr als 11 Milliarden Euro für Zahnbehandlungen und Zahnersatz auf, zusammen mit den rund 2 Milliarden Euro der Privatversicherten ergab dies ein Marktvolumen von über 13 Milliarden Euro. Unter diesen Vorzeichen gibt es «hervorragende Zukunftsaussichten für die Branche», prognostizierte Rickert. Er rief dazu auf, die Patienten noch stärker für die Bedeutung und die Notwendigkeit gesunder Zähle für die eigene Gesamtgesundheit und das Wohlbefinden zu sensibilisieren.

Im Mittelpunkt der IDS werden Neu-Entwicklungen rund um Zahnerhalt und Zahnersatz, aber auch auf dem Gebiet der Patientenkommunikation stehen. So macht das neue «digitale Röntgen» die klassische Dunkelkammer überflüssig. Dank immer leichterer und flexibler «Intraoral-Kameras» kann der Patient in den eigenen Mund blicken und dem Zahnmediziner bei der Behandlung auf die Finger schauen. Die erweiterte Lupenfunktion am Gerät ermöglicht zudem schnellere und genauere Befunde. Alle Röntgen- und Fotoaufnahmen werden zu einer «digitalen Patientenakte» zusammengeführt.

Bei Kariesbefall könnte das großzügige Ausbohren des befallenen Zahns schon bald der Vergangenheit angehören. Hier geht der Trend zu «minimalinvasiven» Therapien, also zur Zahnschonung und Erhaltung. Für Zahnersatz und Füllungen sind zahlreiche neue Materialien angekündigt, die leichter in der Verarbeitung, besser im Tragekomfort und im Aussehen näher am Originalzahn sein sollen. Hierbei soll auch die Langlebigkeit des sanierten Gebisses im Vordergrund stehen. Branchenvertreter sehen in diesem Sektor noch erhebliches Wachstumspotential. Allein im Jahr 2003 wurden 450 000 Zahnimplantate in Deutschland eingesetzt – mit deutlich steigender Tendenz.

Eher an die Endverbraucher richten sich neue Einweg-Zahnreiniger für die Mundpflege unterwegs. Diese werden über den Zeigefinger gezogen. Anschließend kann man damit die Zahnoberfläche, Zahnfleisch und Zunge reinigen.

Quelle: Error! Post not found for word:zahn-online

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 30 November 1999