Die Vorbereitung der Kinder auf ein Leben in Teilhabe und Selbstverantwortung hinsichtlich ihrer Mundgesundheit: Das ist ein Ansatz, der insbesondere auch unter dem Integrations- gesichtspunkt im Mittelpunkt des Gesundheitsförderungsprogramms der LAG Berlin steht. Rainer Grahlen, LAG-Geschäftsführer: „Das Nisanfest war daher wieder ein höchst geeigneter Schauplatz zur Verbreitung der Präventations-Philosophie der LAG.“ Das Fest ist bewusst so angelegt, dass Kinder aller Nationen und Religionen zusammen feiern – auch in Berlin nimmt die Zahl der Kinder nicht-türkischer Herkunft bei dieser großen bunten Feier von Jahr zu Jahr zu.
Vor Ort war das LAG-Team mit Kroko, Putzbrunnen und Kariestunnel. Insbesondere die Süßigkeiten liebenden Kinder und ihre Eltern – keineswegs nur diejenigen mit Migrationshintergrund – waren spürbar beeindruckt von den Informationen und Präsentationen des Themas ‚Zucker in der Ernährung’. Dieses Informationsangebot war sogar der Berliner Tageszeitung „Der Tagesspiegel“ eine Anmerkung wert: Neben den großen Attraktionen Feuerwehr, BSR und ADAC wurde in dem Bericht auch die zahnmedizinische Prävention explizit gewürdigt.
„Müssen Milchzähne denn auch geputzt werden?“
Für die LAG, die sich auch über Elternklassen und andere Projekte in der Mundgesundheitsförderung von Kindern mit Migrationshintergrund stark engagiert, ist das 23-Nisan-Kinderfest immer ein perfekter Anlass, mit vielen Kindern und ihren Eltern Kontakt aufzunehmen. Hier spielt das große Kroko, das von den Kindern wie ein gut bekannter Kumpel begrüß wird, eine wichtige Sympathie-Mittler-Rolle – mit seiner Kontakt-Hürden abbauenden ‚Unterstützung’ fällt es vielen Eltern leichter, Fragen an die Prophylaxe-Teams der LAG zu stellen. Zu den besonders oft gestellten Fragen gehört: „Müssen denn die Milchzähne auch schon geputzt werden?“ Sichtlich groß ist das Erstaunen, wie viel Zucker in dem einen oder anderen Lebensmittel steckt. Das Thema ist wichtig – und wird den Stand-Besuchern eher motivierend denn kritisierend vermittelt: Es geht nicht darum, komplett auf Zucker zu verzichten, sondern den Umgang mit Zucker bewusster zu gestalten. Die Familien bekommen daher mit auf den Weg, dass es in Ordnung ist, wenn man Zucker ißt – sofern man sich regelmäßig die Zähne putzt. Damit die Übersicht leichter fällt, hat die LAG eine Liste entwickelt, in der Lebensmittel und ihr Zuckergehalt zusammengestellt sind – damit verbinden sich ein Aha-Effekt der Besucher, mehr Übersicht über die Thematik für die Eltern und für die LAG die Gewissheit, dass die Botschaft nachhaltige Wirkung zeigt.