Die Implantatbrücke – Zahnimplantate für grössere Lücken

Wenn 3 und mehr Zähne nebeneinander fehlen, entstehen größere Lücken, die durch Zahnimplantate geschlossen werden können. Wenn auch jeder fehlende Zahn durch ein Zahnimplantat ersetzt werden kann, ist eine Implantatbrücke oftmals die bessere Option für festen Zahnersatz: geringere Kosten, mehr Platz für die Implantate im Knochen und kürzere Operationen, ohne dass man in puncto Festigkeit und Dauerhaftigkeit schlechter dasteht.

Implantatbrücke auf 2 Implantaten zum Ersatz von 4 Zähnen im Unterkiefer.

Müssen alle fehlenden Zähne durch Implantate ersetzt werden?

Verlorengegangene Zähne können 1:1 durch Einzelzahnimplantate ersetzt und mit Kronen versorgt werden (fester Zahnersatz). Im Grunde besteht diese Option genau so auch bei völliger Zahnlosigkeit (s.u.).  Allerdings sind für einen guten Halt und eine gute Prognose weniger Implantate notwendig und sinnvoll.

3 fehlende Backenzähne durch 3 Einzelzahnimplantaten ersetzt

Die Implantatbrücke zum Lückenschluss

Hier dienen mindestens 2 Implantate als Brückenpfeiler um die mehr als 2 fehlenden Zähne einer Lücke zu ersetzen (fester Zahnersatz). Im Grunde besteht diese Option genau so auch bei völliger Zahnlosigkeit: feste Zähne bei Zahnlosigkeit.

Freiendsituation: Implantatbrücke für 3 fehlende Zähne

Feste Implantatbrücke bei Zahnlosigkeit

Ein feste Implantatbrücke ist auch dann möglich, wenn alle Zähne fehlen. Hier ist eine strategisch gute Verteilung der Zahnimplantate Voraussetzung, um eine statisch sichere Abstützung zu ermöglichen. Im Oberkiefer und Unterkiefer geht man dabei klassisch von ca. 6 Implantaten aus. Es gibt aber auch ein Konzept, das lediglich 4 Implantate benötigt (All-on-4®).

Mehr zum Thema fester Zahnersatz bei Zahnlosigkeit.

Fest Implantatbrücke für den unbezahnten Kiefer

Hybridbrücke

Bei der Hybridbrücke, auch Verbundbrücke genannt, dienen ein Implantat und ein natürlicher Zahn gemeinsam als Pfeiler, um eine größere Lücke von mehr als einem Zahn zu schließen (fester Zahnersatz). Der Verbund von Implantaten und Zähnen galt lange Zeit als riskant. Neuere Studien attestieren der Verbundbrücke eine eben so gute Prognose, wie eine rein implantatgetragene Brücke. 

Trotzdem wird man die Verbundbrücke eher als Lösung wählen, wenn ein 2. Implantat für eine rein implantatgetragene Brücke z. B. aus Knochenmangel nicht möglich ist. Ein 2. Grund kann die Wirtschaftlichkeit sein. Von den Kosten her ist die Hybridbrücke nämlich günstiger.

Hybridbrücke: Zahn und Implantat tragen gemeinsam eine Brücke

Alternative 1: Herausnehmbarer Zahnersatz auf Implantaten

Bei mittelgroßen Lücken kann es durchaus sinnvoll sein, eine herausnehmbare Lösung statt einer festen Brücke zu wählen. Das ist immer dann der Fall, wenn der Zahnersatz veränderbar sein soll, z.B. wenn die verbliebenen Zähne eine Parodontose haben und evtl. verloren gehen. Feste Brücken sind nicht mehr veränderbar, herausnehmbarer Zahnersatz schon.

Alternative 2: herkömmlicher Zahnersatz

Als Alternative zu Implantaten steht bei einer größeren Lücke von bis zu 3 Zähnen auch eine feste Brücke auf den eigenen Zähnen zur Debatte. Wenn mehr als 3 Zähne nebeneinander fehlen, ist allerdings eine feste Brücke nicht sinnvoll und wird auch von der Krankenkasse nicht unterstützt.

Dann kommt nur herausnehmbarer Zahnersatz in Form einer einfachen Klammerprothese oder einer aufwändigeren und kostenintensiven Teleskop-Doppelkronenprothese, gebenenfalls auch eine Geschiebeprothese infrage.

Kosten von Implantatbrücken

Die Kosten für eine Implantatversorgung großer Lücken sind pauschal nicht zu nennen, da es zu viele Varianten gibt. Als Faustregel kann man aber ansetzen: je Implantat 2100€ -2700€ Gesamtkosten, je Brückenglied ca. 450€.
Mehr Informationen finden Sie in unserem Kapitel üb

Der Eigenanteil ist dann abhängig vom Zuschuss der Krankenkasse.

Mehr Infos über Implantatpreise.

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Weber, H.P. u. Mönkmeyer, U.R., Implantatprothetische Therapiekonzepte, Quintessenz, Berlin 1999
Bernd Koeck und Wilfried Wagner, Praxis der Zahnheilkunde – Implantologie, Elsevier, München 2005
Franck Renouard, Bo Rangert, Risikofaktoren in der Implantologie. Klinische Diagnostik, Entscheidungsfindung und Therapie, Quintessenz, Berlin 2006
Leitlinie der DGZMK  zur Verbundbrücke, 2019
Konsensuskonferenz: Neubeschreibung der Indikationsklassen in der Implantologie

Letzte Aktualisierung am Sonntag, 07. Juli 2024