Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

 


zweite meinung einholen

  • Dieses Thema hat 5 Antworten sowie 6919 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 22 Jahren, 6 Monaten von Dr. Dr. Ruediger Osswald aktualisiert.
  • Ersteller
    Thema
  • #277774 Antworten
    elke herrmann
    Gast

    hallo zusammen,
    wie funktioniert es mit der zweitmeinung bei der
    zahnarztberatung. mir wurde empfohlen, einen
    parodontologen zu befragen bezüglich „zahnerhalt
    oder implantation.“ kann man das thema telefonisch
    klären, oder muss man sich einen termin in der
    praxis geben lassen? und wie ist dann der zweite
    zahnarzt dem gegenüber eingestellt. macht er das
    bereitwillig oder nimmt er nicht doch eher seinen
    kollegen in schutz?
    oder – soll ich einfach so tun als ob ich ein neuer
    patient sei?
    bitte um fachmännische antwort!
    freundl. grüße
    elke herrmann

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  • Autor
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  • #277775 Antworten
    Dr. Dr. Ruediger Osswald
    Gast

    Das hängt ganz davon ab, auf wen Sie treffen, Frau Herrmann.

    Es ist halt wie im richtigen Leben. Die einen finden das selbstverständlich und ermutigen ihre Patienten bei großen Versorgungen regelrecht, sich eine zweite Meinung (und vor allen Dingen einen zweiten Kosten-Voranschlag) einzuholen, die anderen empfinden ein solches Ansinnen als Majstätsbeleidigung.

    Das Problem mit der Zweitmeinung ist, dass sie in einer unverständlichen Anzahl der Fälle von der Erstmeinung in einem Maße differieren, dass der Patient erst recht nicht mehr weiß, was er machen soll.

    Persönlich untersuchen muss der betroffenen Kollege in jedem Fall. Per Telefon oder Internet kann man solch wichtige Entscheidungen nicht treffen.

    Ich an Ihrer Stelle würde die Röntgenbilder gleich mitbringen und dem Zahnarzt reinen Wein einschenken. Dann können Sie allemal sicher sein, gründlich untersucht zu werden und anhand der Reaktion sehen Sie vielleicht gleich, woran Sie sind.

    Viele Erfolg und Grüße

    Osswald

    #277776 Antworten
    elke herrmann
    Gast

    guten abend herr dr. osswald,
    besten dank für ihre antwort. ich sehe das zwar
    auch so, jedoch scheue ich mich, meinem zahn-
    arzt zu sagen, dass ich mich jetzt erst einmal
    anderweitig schlau machen möchte. dann brauch
    ich dort gar nicht mehr hinzugehen. anders komme
    ich doch an die röntgenaufnahme nicht heran.
    also bleibt mir letzt endlich nur, den zahnarzt zu
    wechseln und noch einmal von vorne anzufangen.
    sehe ich das richtig!
    haben sie meine vorgeschichte gelesen?
    „implantate von vorderzähnen“ – was sagen sie
    den zu „zahnerhalt“ anstatt „ersatz“ ??

    freundliche grüße
    elke herrmann

    #277777 Antworten
    Dr. Dr. Ruediger Osswald
    Gast

    Ich finde, dass Sie das falsch sehen, Frau Herrmann. Die Zeiten haben sich geändert. Ein Arzt, der -zumal im Hinblick auf eine kostenintensive Maßnahme- kein Verständnis dafür hat, dass sein Patient sich über eine zweite Meinung rückversichern möchte, verdient es nicht anders als daß er Patienten verliert. Das hat mit unberechtigtem Misstrauen nichts zu tun. In diesem Sinne sehen Sie das vielleicht doch richtig, und Ihr Zahnarzt sieht das falsch…..smile….

    In keinem Fall ist es schlecht, einfach das zu sagen bzw. zu verlangen, was man für die Wahrheit hält und nicht zu taktieren. Die adäquate bzw. inadäquate Reaktion auf ein legitimes Ansinnen hilft vielleicht, der Wahrheit des anderen näher zu kommen.

    Was die Zahnerhaltung betrifft, so bin ich immer dafür zu erhalten, wenn man eine gute Chance sieht und es denn kann. Zwischen dem, was der eine erhalten kann und der andere für nicht erhaltbar hält, liegen in der Zahnheilkunde ja oft Welten. Das Problem mit der Spezialisierung in der Zahnheilkunde ist es ja gerade, dass diejenigen, die sich auf einen kleinen Teilbereich des Fachgebiets spezialisieren, häufig genug die anderen Teilbereiche nicht ausgesprochen gut beherrschen. Dieser Umstand wird sowohl von den betroffenen Zahnärzten als auch von den auf Spezialisten abfahrenden Patienten häufig und gerne übersehen.

    Es gibt jedoch bei jeder Entwicklung nicht nur „hell“, auch wenn das von den sogenannten Spezialisten gerne anders dargestellt wird. In diesem Sinne ist das die „dunkle Seite“ der Spezialisierung in der Zahnheilkunde.

    Inzwischen gibt es ja Spezialisten für alles. Irgendwann wird es sicher den Spezialisten für die Entfernung des Schwarzen unter dem rechten Daumennagel geben…..smile… Ideal ist in diesem Sinne sicher ein Zahnarzt, der alle Bereiche seines Fachs beherrscht, weil er nicht gezwungen ist, die Patienten in Richtung seiner Spezialisierung zu beraten. Zahnheilkunde ist ja ein sehr kleines Fachgebiet der Medizin. Und wirkliche Spezialisten sind vielleicht für weniger als 5% der zu behandelnden Fälle erforderlich.

    In diesem Sinne „no fear“

    Herzliche Grüße

    Osswald

    #277778 Antworten
    elke herrmann
    Gast

    hallo herr dr. osswald,
    herzlichen dank für ihr ausführliches statement.
    es freut mich sehr, dass sie sich dazu so viel zeit
    genommen haben.
    jetzt muss ich mir halt überlegen, ob ich mit diesem
    etwas verschobenen vorderzahn noch leben kann,
    er ist ja für mich spürbar nicht locker.
    oder nach dem motte um es neudeutsch auszu-
    drücken „no risk no fun“ das thema, so wie sie es
    mir beschrieben haben anzugehen.
    jetzt stelle ich eine vielleicht blöde frage: haben sie
    in meinem umfeld (bereich bodensee) keinen kollegen
    den sie kennen und mir empfehlen könnten?
    ja ich weiß dass werden sie nicht öffentlich tun, aber
    ich könnte ihnen ja meine email angeben.
    ich wünsche ihnen ein schönes wochenende
    und etwas besseres wetter.

    freundliche grüße
    elke herrmann

    #277779 Antworten
    Dr. Dr. Ruediger Osswald
    Gast

    Wenn es wirklich nur ein etwas schief stehender Frontzahn ist, der noch dazu fest ist, Frau Hermann, dann muss es ja einen Grund haben, dass der sich auf einmal verschiebt. Schlechte Gewohnheiten sind da naheliegend.

    Eine einfache Möglichkeit der Korrektur besteht in der kieferorthopädischen Rückstellung mit einer herausnehmbaren Platte (14 Stunden täglich tragen) und des anschließenden Einklebens eines dünnen Drahtes (Retainer) von Eckzahn zu Eckzahn auf der Innenseite der Zähne. Nicht nur für Kieferorthopäden eine eigentlich leichte Übung.

    Viele Grüße

    Osswald

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