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Zahnersatz OK
- Dieses Thema hat 10 Antworten sowie 15116 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 12 Jahren, 4 Monaten von aktualisiert.
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Thema
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Liebe Zahn-Foren-Leser,
mit besten Neujahrswünschen…
…möchte eine Rentnerin ihr aktuelles Zahnproblem schildern und hofft auf „mildernde Umstände“ 🙂Ich suche Klarheit für mich,
durch ein Zur-Diskussion-Stellen, weil mir der Zahnmarkt undurchsichtig und höchstgradig manipulativ im Sinne von Lobbyismus geprägt scheint; besonders in punkto Implantate. Als (Zahn-) Laie sieht man sich einer Zahn-Liga ( -clique bzw. -mafia?) hilflos und ohnmächtig gegenüber, ausgeliefert. Fallbeispiele be- und getroffener Patienten, auch und gerade hier, sind ein beredt Zeugnis, daß Information vorab Not tut.Hintergrund:
bei mir steht eine Neuversorgung in einem wahrscheinlich zahnlosen OK bei Zahnerhalt im UK an, nach Extraktion des Restzahnbestandes incl. eines 20 jährigen Brückenkonstruktes im OK,Das übliche Procedere:
Zahnarztkonsultation, der sagt „oben alles raus und Implantate rein“ (er ist da recht radikal, um nicht zu sagen einfallslos, was mir nicht immer so gefällt..) und überweist in eine Praxis für Oralchirurgie & Kieferothopädie.
Oralchirurg bestätigt „oben alles raus“ als alternativlos und empfiehlt bei gewünschter gaumenloser Versorgung das Setzen von 6 Implantaten Xive zum Preis von ca. 4.000,- €uro für eine spätere Teleskopschiene. Knochenaufbauten bzw. Sinuslifte seien nicht erforderlich, da die vorhandene Kieferknochenhöhe lt. Röntgenbild noch ausreichend und ein Implantieren angezeigt sei.
Ein Heil- und Kostenplan ist vom Zahnarzt rasch auf dieser Basis erstellt.Ich begreife mich als mündiger Patient,
im Sinne von zahlendem Kunden, obwohl eine solche Konstellation nicht zwangsläufig zu einem Welcome führt, Stichwort: unbequem. Warum sollte man sich nicht eines Mediums bedienen, das man kennt und beherrscht und was Infomationen in Hülle und Fülle bietet: das Internet? Schließlich wäre so eine kostenträchtige Prothetik ja irreversibel, sollte also im Vorfeld gut überlegt und geplant sein.Eine Reduzierung auf den reinen Kostenfaktor,
wäre für mich indiskutabel. Daraus resultiert: wundersame Zahnetablissements in Ungarn und anderswo (hinter denen oftmals nur große Implantat- bzw. Zahnersatzfirmen gewinnorientiert lauern..) wären für mich ebenso tabu, wie eine Ausschreibung meines eigenen HKP’s bei hierzulande einschlägig bekannten Zahnauktionsplattformen. Mein Agens wäre nicht eine mögliche Ersparnis, sondern ein möglichst tragfähiges Konstrukt, mit dem ich problemlos mindestens die nächsten 10 Jahre Lebensfreude genösse.Confidence makes the difference,
also muß ich mich auf die Zahnmediziner und deren Wissen, Können wie Empfehlungen verlassen und mich auf sie einlassen. Das schließt aber Zweitmeinungen ebenso wenig aus wie Internetrecherchen. Und genau hier ereilten mich erste Zweifel bzw. Probleme!
Deshalb habe ich nun erst einmal ad hoc alle Termine gecancelt, um mir (m) ein eigenes Bild zu verschaffen, was ist und was geht bzw. nicht geht. Schließlich wäre ich ja nicht an meinen Zahnarzt oder den Oralchirurgen hier vor Ort gebunden. Für die übliche Nachbetreuung könnte man ja theoretisch auch 50 oder 100 km oder noch weiter fahren, why not.Oralchirurgen,
das bringt deren Qualifizierung bzw. Tätigkeit so mit sich, verteidigen ihr Genre. Sie arbeiten mehr oder weniger konventionell in dem für sie lukrativsten Verfahren der (herkömmlichen?) Implantate.
Angesprochen auf neuere Verfahren, Stichwort: Mini’s und/oder MIME’s, erfährt man viel Ablehung, stellenweise auch Unwissen.
Nun ja, dünnere Implis ohne aufwendige Aufbauten könnten de fakto ja viele Zahnärzte daelbst erledigen.
Damit würden Spezis wir Mundchirurgen doch -zumindest diesbezüglich- arbeitslos, oder?Die Kosten ignorierend
würde es mich interessieren, warum es nicht sinnvoller sein sollte, einteilige, dünnere Implantate zu verwenden, die man auch gleich versorgen könnte? Wären 4 statt 6 Implantate eine Option? Was wäre mit Locatoren statt Teleskopen? Daneben wäre auch festsitzende OK Prothetik auf Implantaten denkbar.Zahnarzt und Oralchirurg
gehen hier eine für mich eher unheilvolle Allianz ein, weil sie andere Optionen ausklammern bzw. unmöglich machen. Patienten wissen oftmals gar nichts von Alternativen. ZA–>O-CH–>ZA als gängige Praxis.
Ich mache niemandem einen Vorwurf, jeder macht das, was er am besten kann, wofür er ja auch Verantwortung übernimmt. In Zukunft werden Zahnärzte mit Zusatzausbildung in Oralchirurgie und Implantologie sicher an Bedeutung gewinnen, Stichwort: alles aus einer Hand. Die Angebote wären dann vielleicht breitgefächerter und neutraler?Als Patient staunt man
über mögliche manipuative Elemente von FOCUS & Co, was das Vertrauen in die Ärzteschaft genrell sicher auch nicht befördert, der ein Ruf von Schachern & Abzocken ja peinlich genug vorauseilt. Wem soll man da noch was glauben können? Da klammert sich der Patient gern an Foren wie diese, zu Recht?Konkrete Fragen in Ihre recht illustre, aber wissensreich und kompetent genug scheinende Runde:
was spräche außer Hygiene noch gegen eine festsitzende Prothetik im OK auf Implis?
moderner, neuer: Locatoren- oder Teleskoptechnik? wo lägen Vorzüge und Nachteile?
MIME’s (nicht Mini’s..) wären keine seriöse Alternative, warum eigentlich nicht?
All For Four: warum ist das Verfahren so umstritten bzw. noch nicht überall etabliert?
Stichwort: Zweitmeinung, wer kennt bzw. empfiehlt mir eine solche deutsche Praxis?
warum wird aufHomepages von Zahnvereinigungen, Zahnärzten, Oralchirurgen, Ärztekammern usw. so wenig propagiert zu Zahnersatz im 21. Jahrhundert und wieso kann ich als Patient dort keinen Fach-Zahn-Arzt explizit suchen?
wer kennt einen ZA, der auch oralchrurgisch tätig ist und ALLE gängigen Techniken anbietet?
Gibt es überhaupt noch Zahnmediziner,
die das Wohl ihrer Patienten über einen möglichen Gewinn stellen? Die Gretchenfrage überhaupt?
Obwohl diese Frage über 90% für sich mit ja beantworten würden, sogar guten Gewissens?Vielen Dank für das z.T. mühevolle Lesen meines komplexen Textes und mögliche Antworten darauf.
Bin schon sehr gespannt, ob mich das etwas weiter bringt oder ob ich lieber alles sein lassen sollte.Mit ganz freundlichen Grüßen
Emma Sch. (schukla123@aol.com)p.s.: ich weiß, daß Forenpostings stes unverbindlich sind und einen Besuch bei Ärzten und Spezialisten nicht ersetzen können!