Selbstverständlich geht es auch um das Geld:
Für jemanden der reich ist, ist´s kein Problem, wenn 20.000 oder 30.000 EURO verschwinden.
Für jemanden, der arm ist heißt´s: das war es, es ist keine Weiterbehandlung mehr leistbar, die theoretisch möglich wäre. Da fehlt mir jetzt schon die Sensibilität dafür, dass es für viele Leute, die sich Implantate setzen lassen, um eine ganz existenzielle Sache geht (wer ließe sich sonst freiwillig operieren?). Da gehen oft die ganzen Ersparnisse drauf, oder es werden Kredite aufgenommen!
Stellen Sie sich vor, Sie zahlen hohe Beträge für ein paar Löcher im Kiefer. Da geht es nicht nur um Recht oder Unrecht, sondern auch die psychische Erträglichkeit des Ganzen.
Jetzt versichern:
Warum sagt man jetzt nicht einfach: Gut, von 100 Implantationen gehen mindestens 85 % auf 10 Jahre gerechnet gut. Die restlichen 15 % tu ich risiko-verteilen. Das heißt, das Implantat wird zwar bei der Anschaffung um 15 % teurer, aber wenn es Probleme gibt, dann ist eine Rückerstattung möglich. Man könnte auch eine Zeitschleife überlegen: Verlust in den ersten 3 Jahren 100 %, in den nächsten Jahren sukzessive weniger. Auch das Verhalten des Patienten bezüglich Kontrolltermine und Mundhygiene müsste wahrscheinlich einbezogen werden.
Gleichzeitig ist z. B. die leidige Verschuldensfrage vom Tisch, denn das Gelingen oder Nichtgelingen wird in Wahrheit eine vielschichtige Kombination aus vielen Faktoren sein, hier sind nur einige:
* richtige Diagnose, d. h. richtiges Implantatsystem
* Gewebe-Regenerationsfähigkeit
* technisches Geschick
* Hygiene, Kontrolltermine
* Glück und Zufall
Ob Arzt oder Patient oder keiner „schuld“ ist, wird man daher im Einzelfall so einfach nicht feststellen können, außer in ganz krassen Fällen. Also wird man nur bei Analyse sehr vieler Fälle sehen können: aha, bei diesem Arzt stimmen Prognose und Erfolg statistisch überein, er hat eine gute Quote (auch unter Einbeziehung der unterschiedlichen Verteilung schwierigerer Fälle), und bei jenem Arzt stimmt das nicht überein, da sind überproportional viele Komplikationen auch bei einfacheren Ausgangssituationen.
Und Versicherungen haben Interesse, diese Fallanalysen zur Kostenminimierung durchzuführen.
Also was spricht dagegen, wieso gibt es das noch nicht?
Irmi