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Verblocken von Zahn und crestalem Implantat

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  • Dieses Thema hat 9 Antworten sowie 12510 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 23 Jahren von Dr. Lars Partenheimer aktualisiert.
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    Thema
  • #313317 Antworten
    Haedecke
    Gast

    Der rigide crestale Implantatkörper in dem visko-elastischen System „Knochen“ ist auf lange Sicht nicht mit dem in das „visko-elastische System“ eingebundenen natürlichen Zahn verblockbar; Ausnahme ist der Unterkiefer-Bereich 44-34, in dem meist genügend Rigidität im v-e-System „Knochen“ vorliegt.
    Wenn Abstimmungen nicht ohnehin wenig hilfreich sind, sollte nach basalen und crestalen Implantate unterschieden werden, da basale Implantate sich sehr wohl zur Verblockung eignen auf Grund der unterschiedlichen Vektoren bei der Kraftübertragung und ihrer Design- und materialbedingten Kompensationsfähigkeit.
    Bei crestalen Implantaten sollte nach Unterkiefer-Frontzahnbereich und restlichen Kieferbereichen unterschieden werden.

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  • #313318 Antworten
    Dr. Claudio Cacaci
    Teilnehmer

    was sind bitte basale und crestale Implantate; Sie meinen wohl hier nicht die Diskimplantate, die sie als basal bezeichnen?
    Für die Verblockung enossaler Implantate mit natürlichen Zähnen gibt es seit Beginn der 90-iger Jahre ausreichende Untersuchungen; gerade die Studiengruppe der Univ. München hat hier langjährige Erfahrungen dokumentiert und publiziert; die Methode der gemischten Verblockung(Zahn-Implantat) ist bei genauer Indikationsstellung auch wissenschaftlich mittlerweile anerkannt; die DGI Jahrestagung in Salzburg (DEZ. 2000) hat hierzu einige Vorträge hervorgebracht, die diese Methode als wissenschaftl. anerkannt mit Langzeitstudien belegen.

    #313319 Antworten
    Dr. Jörg Brachwitz
    Gast

    Hallo Herr Cacaci,

    mich würde interessieren, ob Sie Zahn und Implantat direkt verbinden oder ob Sie dazwischen mit Geschieben oder ähnlichem arbeiten. Was sagen die Studien zur Verbindung Zahn und Implantat und der Konstruktion des ZE? Wenn Geschiebe, fände ich auch interessant, wann und wo es Sinn macht oder sogar notwendig wird.? So viele Fragen, ich freue mich, wenn Sie Zeit für eine Antwort finden. Danke im voraus.
    Grüße
    Jörg Brachwitz

    #313320 Antworten
    Dr. Claudio Cacaci
    Teilnehmer

    Hallo Herr Brachwitz,
    die Antwort ist leicht:
    wir arbeiten schon immer ohne Geschiebekonstruktionen! Bei Geschieben besteht die Gefahr, dass Sie durch das „Verhaken“ des Geschiebes bei okklusal auftretenden Kräften den Zahn intrudieren. Die Verblockung erfolgt also ohne jegliche Hilfsmittel direkt.

    Grüsse aus München

    CC

    #313321 Antworten
    Dr. Thomas Schmittinger,
    Gast

    Eine Möglichkeit der Verbindung zwischen
    Implantat und natürlichem Zahn, ohne sich
    der technischen Vorteile eines Geschiebes zu
    berauben, besteht darin, in das Geschiebe
    eine Verschraubung einzubauen.
    In anderen Fällen habe ich im eigenen
    Patientengut Intrusionen der Naturzähne b
    bei Verbindung mit Geschieben ohne
    Verschraubung beobachten müssen.

    M.f.G. Thomas Schmittinger, 96114 Hirschaid

    #313323 Antworten
    Dr. Stefan Ihde
    Gast

    Sehr geehrter Herr Cacaci

    es wird nicht bestritten, dass auch andere Kollegen Ihrer Meinung sind. Es fehlen zu Ihrer Aussage jedoch evidente Studien. Was Sie als „hinreichend“ bezeichnen, mag für Sie ausreichen. Klar ist doch folgendes: Ein crestales Implantat entspricht funktionell einem ankylosierten Zahn. Ein ankylosierterZahn wird als pathologischer Zustand betrachtet. Warum Sie nun mit crestalen Implantaten gerade solche pathologischen Zustände zielstrebig erzeugen wollen, ist mir schleierhaft. Die einzigen wirklich der NATUR entsprechenden Implantate mit isoelastischer Aufhängung sind Diskimplantate bzw. die neueren basalosseointegrierte Implantate.
    Sie können crestale Implantate nur dann mit Zähnen verbinden, wenn die beteiligten Zähne genügend Widerstand bieten und der Hebel klein ist. Denn der Zahn wird tendenziell stets nachgeben, wenn ausreichnde okklusale Kräfte auf ihm ruhen. Dann haben Sie das Problem eines grossen Hebels und einer Off-Axis-Last auf dem Implantat. Schade, dass man hier keine Bilder-Attachments beifügen kann, – ich würde Ihnen gerne mal die Resultate von solchen umfassenden Zahn-(crestale)Implantat-Verblockungen bildlich vor Augen führen.

    #313322 Antworten
    Za. Klaus Bergenthal
    Gast

    Lieber Kollege Cacaci,
    da lese ich Ihren Beitrag ja gerade rechtzeitig.
    Vor ca. 3 Monaten versorgte ich eine Patientin im OK mit einem Block Mk auf 25 und Krone auf Straumann-Implantat regio 16.
    Beide Kronen verbunden über Geschiebekonstruktion.
    Im UK MK-Brücke 33.-.35, Kronen auf Implantaten regio 36 und 37, ebenfalls verbunden über Geschiebekonstruktion.

    Das Ergebnis: Massive Intrusion von 15 und 35 ( Je ca. 1 mm )
    mit Verschiebung der ganzen Brücke nach vestibulär.

    Terapiegedanke: Neuversorgung mit starr verblockten Kronen.

    Oder hat einer der Kollegen eine bessere Idee?

    Grüsse aus Berlin KB
    PS: Was meinen Sie mit “ verhaken“?

    #313324 Antworten
    Dr. Stefan Ihde
    Gast

    Sehr geehrter Herr Cacaci

    Wenn das Thema wirklich abgehakt wäre, würde ja wohl nicht darüber diskutiert werden. Bitte bedenken Sie, dass auch Mehrheitentscheidungen in solchen Fragen nicht weiterhelfen.
    Da Zähne und Implantate bekanntermassen ein unterschiedliches Resilienzverhalten haben, muss sofort die Frage auftauchen, wer wen stützt. Geht es Ihnen darum, Implantate, die sich alleine nicht halten würden,- doch noch Dank der haltbareren Zähne im Munde zu behalten? Oder ist es umgekehrt? Wenn es keinen echten Grund gibt, wäre es mir aus Haftungsgründen lieber, wenn ich eher kleinere prothetische Konstruktionen zu machen habe, und etwaige Schäden (für die ich ggf. in Garantie aufzukommen habe) auf Teil des Kiefers oder einzelne Pfeiler begrenzt bleiben. Dies ist für mich eines der Hauptargumente gegen solche Verblockungen.
    Gerne würde ich die von Ihnen erwähnten Untersuchungen mal nachlesen. Da das vermutlich für alle hier interessant wäre, bitte ich Sie, die detaillierten Literaturangaben in diesem Forum bekanntzugeben. Dann können wir nachfolgend über konkrete Dinge diskutieren.

    Ich grüsse Sie sehr freundlich und darf mich für Ihre kleine Mühe schon jetzt bedanken.

    Dr. Stefan Ihde

    #313325 Antworten
    Dr.Gunter Scholles
    Gast

    Herr Cacaci hat recht, das Thema „Disc“ ist auch unserer Auffassung nach nicht mehr diskussionswürdig. Im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wären die von Herrn Ihde nachgefragten detaillierten Literaturangaben sicher zu finden, wer die Zeit hat, sollte mal in den Datenbanken nachsehen.
    Grüsse aus Frankfurt Gunter Scholles

    #313326 Antworten
    Dr. Lars Partenheimer
    Gast

    Vielleicht noch eins, Herr Ihde,
    Die Ankylosierung von Zähnen ist nicht deshalb ein pathologischer Zustand, weil die Unbeweglichkeit in prothetischer oder funktioneller Hinsicht problematisch waere, sondern aufgrund der zu erwartenden Ersatzresorption und dem damit verbundenen Zahnverlust.
    Zum Thema Verblockung von natürlichen Zähnen und Implantaten habe ich folgenden Tip:
    Wem das definitive Zementieren wegen möglicher Pfostenlockerung zu unsicher ist und Geschiebe zu umständlich oder zu teuer, kann ja, wie ich es mache, ein Galvanokäppchen auf dem natürlichen Pfeiler definitiv zementieren und die Hybridkonstruktion darüber mit provisorischem Zement einsetzen.

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Antwort auf: Antwort #313325 in Verblocken von Zahn und crestalem Implantat
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