Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

 


TV-Sendung zum Zahnersatz

  • Ersteller
    Thema
  • #294437 Antworten
    Heike
    Gast

    Hallo,
    ich habe gerade auf einer News-Seite folgenden Bericht zu einer Frontal21-Sendung gefunden.
    Was hat es damit auf sich?
    Bin irritiert…
    Nach einem Fernsehbericht des TV-Magazins „Frontal 21” ist es um die Qualität des Zahnersatzes in Deutschland schlecht bestellt. Die Inhaber von Zahnlaboren und Standesvertreter der Zahntechniker-Innung kritisierten in der Sendung vor allem die häufig inakzeptable Qualität der von den Zahnärzten erstellten Gebissabdrücke.

    Prof. Bernd Wöstmann, Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik an der Universität Gießen, verwies gegenüber dem ZDF auf wissenschaftliche Untersuchungen, denen zufolge die durchschnittliche Randspaltenbreite zwischen präpariertem Zahn und Zahnkrone in Deutschland etwa 400 Mikrometer betrage. Für einen optimalen Halt sei jedoch eine Randspaltenbreite von 100 Mikrometer gefordert. Als Folge dieser Passungenauigkeit liege das Risiko für Zahnfleischentzündungen bei 50 Prozent.

    Auch seitens der Zahntechniker-Innung wurde die „größtenteils fehlerhafte Vorarbeit von Zahnärzten“ bemängelt. Aufgrund der Kürzungen im Gesundheitswesen und der Konkurrenz durch Billigzahnersatz aus dem Ausland seien den Zahntechniker jedoch die Hände gebunden. „Wenn wir bei dem Pfusch nicht mitmachen, kündigt uns der Zahnarzt die Zusammenarbeit auf, und wir haben keine Arbeit mehr“, formulierte es der Landesvorsitzende einer Zahntechniker-Innung. Der Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Jürgen Fedderwitz, hält hingegen den Disput um Randspaltenbreiten beim Zahnersatz für einen „akademischen Streit“ und bestreitet Qualitätseinbußen. Für die Regelleistung der GKV erhalte der Zahnarzt zwar ein suboptimales Honorar, der Patient jedoch „auf jeden Fall eine angemessene Leistung.“

Ansicht von 4 Antworten – 1 bis 4 (von insgesamt 4)
  • Autor
    Antworten
  • #294438 Antworten
    Karl-Josef Mathes
    Gast

    Hallo,

    nun, die Zahntechniker haben nach meiner Überzeugung einen handfesten Grund, an den Arbeiten der Zahnärzte herumzukritteln. Sie wollen mit an den Entscheidungstisch bei den entsprechenden Verhandlungen. Da müssen sie eben irgendwie erklären, warum man sie dort braucht oder brauchen könnte. Das ist der politische Hintergrund.

    Zunächst mal was ganz Grundsätzliches. Wenn ein Zahntechniker auf unzureichenden Abdrücken arbeitet, wohlwissend, was er da tut, und das dadurch entschuldigt, dass ihn die wirtschaftlichen Verhältnisse dazu zwingen, dann hat das durchaus Züge von Mittäterschaft. Wer, nur um mehr Geld zu verdienen, wissend bei einer erkennbaren Körperverletzung mittut, der macht sich mitschuldig und verliert zumindest das moralische Recht, auf den Hauptäter zu zeigen. Soviel zur Stellungnahme der Zahntechnikern.

    Aber natürlich gibt es auch in meinem Berufsstand Mißstände. Ich weiß nicht, wie der Kollege Wöstmann die durchschnittliche Randspaltbreite des Zahnersatzes in Deutschland gemessen hat, aber ich will seine Zahl nicht a priori in Zweifel ziehen. Wenn man die Qualität in der Zahnersatzversorgung verbessern will, dann geht das nur über eigene Fortbildung, Fortbildung der Mitarbeiter, der Zahntechniker und durch einen höheren Zeitaufwand von seiten der Praxis, des Labors und auch des Patienten. All das kostet Geld, das seit Jahren den Praxen und den Labors durch z.T. schwachsinnige Reformen, eine Masse überflüssigen Bürokratismus und permanente Honorarkürzungen entzogen wurde. Wenn man wirkliche Qualität produzieren will, dann muß man z.B. manchen Abdruck mehrfach nehmen, weil z.B. kleine Feuchtigkeitsbläschen am Präparationsrand entstanden sind (die niemand verhindern kann). Manchmal sieht man solche Unzulänglichkeiten auch erst auf dem Modell. Das ist die Stelle, an der den Zahntechniker die Schuld trifft, wenn er nichts dazu sagt. Niemand zahlt dem gründlichen Zahnarzt und dem gründlichen Zahntechniker diesen Mehraufwand. Da gibt es auch eine ganze Menge Idealismus, über den keiner spricht, auch nicht das Fernsehen.

    Das alles soll bitte nicht als globale Entschuldigung oder gar Billigung dieses Zustandes gewertet werden. Das liegt im Argen und das muß geändert werden. Aber das geht nicht zum Nulltarif. Das wird zwangsläufig Geld kosten und zwar das der Patienten, entweder direkt oder über höhere Beiträge. Und da hilft auch kein Zahnersatzimport und -export oder Tourismus. Der verschärft dieses Problem nur, weil er die Leistungsfähigkeit der Praxen vor Ort noch mehr beschädigt.

    Aber der Denkweg, dass das Geld kostet, ist ja den Entscheidungsträgern versperrt. Also werden sie neue Kontrollmechanismen entwickeln, den unsinnigen Teil der Kosten des Gesundheitswesens (auch das kostet das Geld der Patienten, im Übrigen ohne Gegenleistung) noch mehr erhöhen und am Ende den unversorgten Patienten produzieren, weil das Geld im bürokratischen Apparat verschwindet.

    Viele Grüße und trotzdem „Nur Mut“

    K.-J. Mathes

    Was ist eigentlich eine dem suboptimalen Honorar angemessene Leistung?

    #294439 Antworten
    bernd
    Gast

    da diese anfrage nichts mit implantaten zu tun hat, glaube ich eher, dass hier von einem profiteur wieder eine auslandszahnersatz-diskussion inszeniert wird…
    das sollte mal jemand überprüfen

    #294440 Antworten
    Heike
    Gast

    Hallo Herr Mathes,
    über den Satz bin ich auch gestolpert…
    “ dem suboptimalen Honorar angepasste Leistung“
    Es ist irgendwie aber doch komisch, dass irgendwie immer versucht wird noch mehr zu sparen und wenns dann zu Lasten der Qualität geht, fängt jeder an zu schreien.
    Und lieber Bernd: der TV-Beitrag hatte und hat sehr wohl etwas mit Implantaten zu tun. Also vielleicht erst mal recherchieren bevor du hier solche Verschwörungstheorien aufstellst.
    Gruss
    Heike

    #294441 Antworten
    Konrad
    Gast

    Hallo allerseits,
    aufgrund der Kommentare von Herrn Bernd ( mit der falschen E-Mail-Adresse) wollte ich mich auch mal ganz kurz äussern.
    Ich bin seit einiger Zeit in diesem Bereich selbstständig und glauben sie mir. Werbung durchs Hintertürchen über ein Forum ist keinesfalls notwendig. Der Zulauf an sich ist schon hoch genug und fast an der Kapazitätsgrenze.
    Ich denke auch, dass man nicht anfangen sollte, sich gegenseitig schlecht zu machen. Ich glaube, dass in Deutschland sehr wohl qualitativ gearbeitet wird, zumindest von einem Grossteil der Ärzte.
    Das Problem sind einfach die, die versuchen beide Märkte zu bedienen.
    Das ging z.B. für viele Elektrofachgeschäfte schon damals schief als man versuchte gegen die aufkommenden Elektro-Märkte ( Media-markt und Co.) anzukommen.
    Beide Formen der Zahnersatzbehandlung haben Ihre Vor- und Nachteile und Ihre ganz spezifische Daseinsberechtigung.
    Und wenn einer versucht beim anderen zu graben kanns eigentlich nur schiefgehen.
    Gruss
    Konrad

Ansicht von 4 Antworten – 1 bis 4 (von insgesamt 4)
Antwort auf: TV-Sendung zum Zahnersatz
Deine Informationen:





<a href="" title="" rel="" target=""> <blockquote cite=""> <code> <pre class=""> <em> <strong> <del datetime="" cite=""> <ins datetime="" cite=""> <ul> <ol start=""> <li> <img src="" border="" alt="" height="" width="">

IMPLANTAT-SPEZIALISTEN IN IHRER NÄHE

Implantologen mit Preisgarantie
Erweiterte Suche
Letzte Aktualisierung am Dienstag, 13. August 2024