Trägerstift (der Krone) in Implantat korrodiert

[wohorn]

Thema

[wohorn]

Hallo,
ich habe vor drei Jahren im UK rechts drei Implantate (Position 5 6 7 )gesetzt bekommen und war bis jetzt absolut zufrieden. Die Kaufähigkeit war nach jahrelangen Problemen endlich wieder hergestellt.
Doch jetzt folgendes Malheur:
Heute löste sich beim einfachen Kauen die aufgesetzte 4-gliedrige Prothese.
Beim Fühlen mit der Zunge und später beim Nachschauen stellte ich fest, dass
ein Teil des Stiftes (Titan ?) im Hohlkörper des entsprechenden Zahnersatzes steckt, während auf dem Implantat spitze Reste des eingeschraubten Trägers zu sehen sind.
So wie ich das als Laie einschätze, ist der Trägerstift schlicht und einfach weitest gehend in der Mitte abkorrodiert. Die anderen beiden Stifte sind unverändert.
Fragen: Kennt jemand dieses Problem ?
Was ist da zu machen, kann der Rest-Stift heraus geschraubt werden ?
Wer trägt die Kosten für die anfallenden Arbeiten, da das doch anscheinend ein Materialfehler ist ?
Ich habe weder mit Flusssäure, Scheidewasser (löst Silber aus Gold) noch anderen Korrosion fördernden Mitteln gegurgelt.
Ich bin gespannt auf Eure Antworten.
Grüße
Wolfgang

[zahedi]

Hallo,
eine Korrosion ist hier kaum denkbar, eher ein Bruch des Abutments bzw. der Fixationsschraube. Es kann dabei durchaus ein Problem darstellen, die Restschraube zu entfernen. In der Regel zeigen sich die Hersteller kulant, aber das müssen Sie mit Ihrem Behandler aushandeln.
Gruß
B. Zahedi

[Dr.Metelski]

Lieber Herr Kollege Zahedi,ich habe ähnliches bei einer Patientin von mir erlebt.Die Implantate wurden vor 16 Jahren inseriert.In Regio 17, wackelte die Brücke.Nach Abtrennung distal Regio 15,kam die Brücke runter.Folgendes war passiert:die Befestigungsschraube des Abutments 17 war teilweise korrodiert,d.h.das Gewinde steckte noch im Implantat.In der Krone der Suprakonstruktion war im Abutment ein spitzer „Stift“zu sehen.Es sah aus,als ob der „Stift“ in das Gewinde eingelötet gewesen sei.Ich hatte keine Chance das Gewinde zu entfernen.Habe dies noch nie erlebt.

Gruß Metelski

[wohorn]

Hallo,
schon mal vielen Dank für die Antworten.
Ich war heute bei meinem Zahnarzt und bekam einen Termin für morgen. Da wird dann der Zahntechniker mit einem Spezialwerkzeug versuchen, den Rest des Tägers aus dem Implantat zu schrauben. Ich hoffe sehr, dass das gelingt. Mein Fall scheint allerdings kein Einzelfall zu sein, denn mir wurde gesagt, dass solche Fälle auch ihm bekannt seien.
Über den weiteren Fortgang werde ich Bericht erstatten.
Grüße
Wolfgang

[Monika]

Hallo Wolfgang,

alles Gute für morgen ! Halte uns auf dem Laufenden.
LG Monika

[wohorn]

Hallo Monika,
Daumendrücken hat geholfen – das Trägerteil ging heraus.
Feststellung: nicht korrodiert, sondern schlicht und einfach abgebrochen, aus welchem Grund auch immer.
Die scharfen Zacken, die zu spüren waren, sind die Bruchstelle.
Jetzt die Frage: Wer trägt die Kosten, falls das ein Materialfehler ist? Oder habe ich einen außergewöhnlich starken Biss, dass ich einer Bulldogge Konkurrenz machen kann ?
Ich habe meinem Zahnarzt gesagt, dass der Hersteller oft kulant ist und die Kosten übernimmt, aber welche(Material, Labor, Zahnarzt)? Wo finde ich da einen entsprechenden Hinweis auf Erfahrungen in solchen Fällen im Forum ? Er hätte das gegebenenfalls gerne ausgedruckt.
Nochmals meinen Dank für die bisherigen Antworten, als Neuling im Forum finde ich dieses ganz toll.
Grüße
Wolfgang

[zahedi]

Hallo,
im Grunde müsste Ihr Behandler einfach mit dem Implantathersteller Kontakt aufnehmen und das Problem schildern. Jeder seriöse Hersteller wird sich da nicht vor der Verantwortung bei der Lösung des Problems drücken wollen.
Gruß
B. Zahedi

[wohorn]

Hallo zusammen,
gestern habe ich den neuen Trägerstift eingesetzt bekommen.Ich muss meinem Zahnarzt und dem Zahntechniker ein Kompliment für die gute Arbeit machen. Die Brücke sitzt wieder optimal und war auch heute Morgen beim Frühstück voll belastbar.
Zu den Kosten: Der Hersteller hat lediglich einen neuen Trägerstift geliefert, ansonsten aber keine weiteren Kosten übernommen.
Ist das so korrekt – oder soll ich wegen der Arzt-/Laborkosten noch mal nachhaken ?
Ich bleibe bei der jetzigen Sachlage auf jeden Fall auf einem Teil der Kosten sitzen!! Wieviel das ist, ergibt sich erst nach Rechnungsstellung und Einreichung der Belege. Ich finde das im Prinzip nicht korrekt, denn die Kosten sind ja durch den Bruch eines eingesetzten Teils entstanden.
Grüße
Wolfgang

[Autor]

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