Hallo,
Kollede Dr. Zahedi hat schon zur Frage Stellung genommen.
Losgelöst von dieser konkreten Sendung ist der Hintergrund von Fernsehberichten oft der, dass das Implantatverfahren in seinen Grundzügen steht, wissenschaftlich abgesichert ist und der Markt im Prinzip verteilt ist. Jetzt gibt es aber Firmen, die noch auf den Markt drücken oder ihren Marktanteil vergrößern wollen und die natürlich mit dem Ruf „Wir haben auch Implantate!“ nicht den gewünschten Erfolg haben. Oft ist es dann so, dass irgendetwas gefunden werden muß, was man als Verkaufsargument gebrauchen kann. Und da werden recht werbewirksam Kleinigkeiten herausgestellt, die oft nichts Neues sind und/oder oft auch keinen wirklichen Vorteil bringen. Das ist auch der Grund, warum viele solche Firmen den Weg über die Medien direkt an die Patienten suchen. Oft ist es so, dass die Fachleute wissen, dass mit dem angepriesenen Produkt kein wirklicher Vorteil verbunden ist und es deswegen nicht benutzen. Also versucht man manchmal, die Patienten so zu manipulieren, dass die zu ihrem Arzt laufen und nach der angeblichen Neuheit verlangen. Ich bin immer extrem vorsichtig, wenn ich Neuheiten aus den Medien und nicht aus der Fachpresse erfahre.
Und jetzt zum Thema „Stanzen statt schneiden“. Ich persönlich sehe für den Patienten keinen Unterschied, ob man nun stanzt oder einen kleinen Schnitt macht. Ich ziehe für mich den Schnitt vor, da er mir die Möglichkeit gibt, den Knochen in Augenschein zu nehmen. An dieser Stelle der Implantation hat sicher jeder Implanteur schon Überraschungen erlebt. Aber hier kann und muß es jeder so machen, wie er es mit größtmöglichem Nutzen für seine Patienten machen kann.
Viele Grüße
K.-J. Mathes