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Sinuslift bei Polypen?

  • Ersteller
    Thema
  • #303132 Antworten
    Amanda
    Gast

    Der Kieferchirurg empfahl vor einem Sinuslift den Polypen in der Kieferhöhle zu entfernen. Der HNO-Arzt findet eine Entfernung des Polypen für unnötig. Jetzt will der Kieferchirurg auf gut Glück die Schneidersche Membran freilegen und begutachten und gegebenenfalls den Sinuslift unter dem Polypen vornehmen. Ist das nicht kontraindiziert? Leider scheinen die HNO-Ärzte mit der Problematik nicht vertraut zu sein. Bin auf der Suche nach einem kundigen HNO-Spezialisten.

Ansicht von 9 Antworten – 1 bis 9 (von insgesamt 9)
  • Autor
    Antworten
  • #303133 Antworten
    zahedi
    Administrator

    Hallo,
    diese Problematik ist nicht so einfach zu beurteilen.
    1. ein Polyp der Kieferhöhle ist meist nur einen Nebenbefund und muss i.d.R. nicht therapiert werden.
    2. Für einen Sinuslift ist dieser Befund allerdings ungünstig, da die Präparation/das Abheben der KH-Schleimhaut deutlich erschwert ist.
    3. Eine vorhergehende Entfernung des Polypen kann zu Vernarbungen führen, die ebenfalls den Sinuslift gefährden kann.
    Gruß
    B. Zahedi

    #303138 Antworten
    Monika
    Gast

    Hallo Amanda,

    habe ähnliche Probleme, keine Polypen sondern Zysten, die die gleiche Problematik
    machen. Der Chirurg der demnächst den Sinuslift machen soll, hat darauf bestanden, dass die Mukozelen entfernt werden. Habe mit dem HNO offen alles besprochen und er hat die Entfernung durch die Nase vorgenommen, damit die Narbenbildung möglichst verhindert wird und ein Anheben der Schneiderschen Membran durch die Zysten auch kein Problem ist. Vielleicht ist bei dir auch diese Art der Entfernung zu machen. Würde nochmal mit beiden Ärzten sprechen um die Risiken für dich so gering wie möglich zu halten. Hoffe ich konnte dir ein wenig helfen. Gutes Gelingen und liebe Grüße
    Monika

    #303139 Antworten
    Amanda
    Gast

    Liebe Monika!

    Vielen Dank für Deine Antwort. Es leuchtet mir ein, dass man erst die Kieferhöhle sanieren muß. Ist nicht die Schneidersche Membran schon allein durch die Anwesenheit einer Zyste in Mitleidenschaft gezogen? Schließlich ist die Selbstreinigung dadurch behindert was sich wiederum auf den Zustand der Membran nicht günstig auswirken kann.
    Ich verstehe die zögerliche Haltung des HNO-Arztes (der einen sehr guten Ruf hat)nicht. Wurdest Du ambulant oder stationär behandelt? und wie lange ist die Wartezeit bis zum Sinuslift?
    Deine weiteren Erfahrungen würden mich sehr interessieren.

    Viel Erfolg und liebe Grüße
    Amanda

    #303134 Antworten
    Amanda
    Gast

    Sehr geehrter Dr.Zahedi!

    Vielen Dank für Ihre klaren Erklärungen. Mein Problem dürfte nicht so oft vorkommen.
    Das Belassen eines Polypen scheint mir – in meiner laienhaften Vorstellung – zu riskant.
    Ist der Zustand der Schneiderschen Membran durch das langjährige Bestehen eines Gewächses und dadurch bedingte Störung der physiologischen Normalität beeinträchtigt?
    Wie steht es um die Regenerationfähigkeit der Membran?
    Ist es möglich bei einer Inspektion der Kieferhöhle von der Nase aus vor dem Sinuslift ev. OP-bedingte Vernarbungen zu erkennen, sodaß man nicht unnötig den Kieferknochen öffnet?

    Dank für Ihre Bereitschaft uns Patienten zu beraten.

    Mit freundlichen Grüßen
    Amanda

    #303135 Antworten
    Isabel
    Gast

    Es ist doch lobenswert, dass ein Patient sich vor einem Eingriff schlau macht. Ich wüsste gern, da es ja die Kieferhöhle und also auch das Gebiet der HNO-Heilkunde betrifft, Zahnärzte und HNO-Ärzte gut zusammenarbeiten. Oder kann ein HNO-Arzt sich diesem Thema entziehen? Mein Zahnarzt hat mich, als das Thema Pansinutis im Raum stand, vor einem Eingriff mit internem Sinuslift erstmal zum HNO-Arzt geschickt und der hat mich auch bestätigt, dass ein HNO-Arzt im Zeitalter der Implantate selbstverständlich ein kompetenter Ansprechpartner ist. Wenn chronisch eitrige Verstopfungen vorliegen, sei es immer besser, einen HNO-Arzt zu fragen. Der würde dann in jedem Fall eine Ausheilung empfehlen, damit die Implantate nicht gefährdet sind – auch wenn die Schneidersche Membran intakt bleibt. Auch wenn die Sinusitis nicht akut ist, ist bei Implantation immer die Gefahr, dass dieser Vorgang eine akute Entzündung nach sich zieht. Mein HNO-Arzt hat mir gesagt, dass alles, was die Kieferhöhle betrifft auch ein HNO-Arzt-Thema ist. Er war jedenfalls sehr stolz, dass nicht nur skeptische Patienten, sondern vor allem auch verantwortungsvolle Zahnärzte vor einem Eingriff HNO-Ärzte um Rat fragen. Ein HNO-Arzt kann entscheiden, ob noch zusätzlich zum OPG des Zahnarztes, auf dem ein solcher Befund nicht befriedigend erkennbar ist, ein CT der Nasennebenhöhlen angefertigt und bei eitrig verstopften Kieferhöhlen erstmal eine Sanierung empfiehlt. Für mich hört sich sowas sehr verantwortungsbewusst an. Auch was Dr. Zahedi sagt. Ich nehme mal an, auch für ihn ist es selbstverständlich, den Rat eines HNO-Arztes miteinzubeziehen.

    #303137 Antworten
    zahedi
    Administrator

    hallo,
    es geht hier ja gar nicht um ein Kompetenzgerangel, sonder um die Aufgabe eine chirurgisch optimales Vorgehen zu planen. Da tue ich mich schwer. Der Polyp ist an sich nicht gefährlich. Es ist auch keine Infektion. Wenn der HNO´ler in er Lge ist, den Polyp ohne wesentliches Risiko der Narbenbildung abzutragen: beste Option. Alles andere liegt einfach im Usicherheitsbereich und der feinen Hand des Implantologen.
    Gruß
    B. Zahedi

    #303136 Antworten
    Isabel
    Gast

    Ja….hier ist der Polype gemeint. Aber ich hatte eben deutlich gesagt, dass bei chronisch eitriger Verstopfung der NNH ein HNO-Arzt miteinbezogen wird. Ich rede doch gar nicht von Kompetenzgerangel, sondern möchte deutlich machen, das HNO-Ärzte über die Problematik Implantate Bescheid wissen – und dies manchmal sehr hilfreich ist. Eine „feine Hand“ eines Implantologen nützt gar nichts, wenn eine Kieferhöhle eitrig verstopft ist – und die Dinger in die Kieferhöhle ragen , auch wenn sorgfältig ohne Verletzung der Schneiderschen Membran. Mir ging es einmal um die Klägerun, dass ein HNO-Arzt für Kieferhöhlen zuständig ist – und demzufolge auch im Zeitalter der Implantate – über (wenigstens ein bisschen) Wissen darüber verfügt. Auffällig ist hatl, dass ein HNO-Arzt immer hinzugezogen wird, wenn es zu Komplikationen n a c h Implantation kommt. Dann ist er also zuständig. Fragt man v o r einem Eingriff, heißt es „nicht zuständig“….ich hätte das gerne mal geklärt gehabt. Vielleicht war ich unterm falschen EIntrag…

    #303140 Antworten
    Monika
    Teilnehmer

    Hallo Amanda,

    ich wurde stationär behandelt. Einen Tag vor OP zum Narkosearzt zwecks Vorgespräch. Am OP-Tag 7.00 Uhr antreten am nächsten Tag nach der Nachuntersuchung nach Hause. Völlig unkompliziert. Die Übernachtung musste sein wegen der möglichen Nachblutungen. Die Abheilung ist bei mir allerdings sehr langwierig
    aber sicherlich ist es auch ein ziemlicher Unterschied zwischen Zysten (Mukozele) in beiden Kieferhöhlen und einem Polyp. Dr. Zahedi hat mir übrigens fast die gleiche Antwort gegeben wie dir. Mach es von deinem Bauchgefühl und in erster Linie von der Aussage des Operateurs abhängig. Mein Standpunkt ist einfach Risiken die man im voraus beseitigen kann machen hinterher keine Probleme. Lass von dir hören wie du dich entschieden hast. Wünsche dir Glück!
    Liebe Grüße Monika

    #303141 Antworten
    Monika
    Teilnehmer

    Hallo Amanda,
    muss noch hinzufügen, dass bei mir vom HNO ein CT veranlasst wurde!
    Gruß Monika

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Antwort auf: Sinuslift bei Polypen?
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