Schwere Periimplantitis – 2 Implantatschrauben sind operativ entfernt! Juchuu!
Monatelang nach einer Behandlung gesucht – das hat Geld und Nerven gekostet.
Teure Behandlungen findet man natürlich z.B. in Berlin in einem Luxuskrankenhaus mit dem Klientel:
arabische Ölscheichs.
Ein zertifizierter Implantologe traute sich die Entfernung nicht zu.
Der leitende Arzt der kieferchirurgischen Abteilung eines Krankenhauses lehnte eine Behandlung ab,
da ein normaler Zahnarzt selbiges in seiner Praxis vornehmen könne.
Zig divergierende Meinungen (Fachleute) zum Vorgehen – von nur „einfach Entfernen und ausheilen lassen“
bis aufwendige Operationen mit Entfernung Implantate unter Vollnarkose und Einbringen von Knochen aus
Beckenkamm sowie Insertion neuer Implantate.
Positiv in diesem Stress war eine genauere Bestimmung der Ursache(n) für die Periimplantitis:
Fehlplanung! Zu dicht gesetzte Implantate im „engen“ Oberkieferbereich.
(ist gut beschrieben auf den Fachseiten hier, was passiert, wenn Implantate so dicht beieinanderstehen, dass
eine Durchblutung des Knochens nicht gewährleistet ist. Geschwächte Immunabwehr. Usw.
Hinzu kommen noch weitere Faktoren.
Drei Faktoren gab es allerdings nie: Diabetes, Osteoporose, Titanunverträglichkeit.
Aber die Bakterien (die spezifischen und alle anderen) lieben meinen Mundraum, meine Gingiva, meinen Knochen.
Und mein Implantologe hat weder in der Planung noch in der halbjährlichen Kontrolle noch in der von mir gewünschten
Behandlung der Periimplantitis (als sie moderat bis mittelschwer bis schwer war) irgendeinen Gedanken an die
Eliminierung der Bakterien an den Implantaten und an die weitere Prophylaxe verschwendet.
Es ist ein Wunder, dass mich die Periimplantitis nicht sonst noch krank gemacht hat.
Zu dicht gesetzte Implantate: es wird weiterhin dafür geworben (Implantathersteller) jede entfernte Wurzel
sollte durch ein Implantat ersetzt werden.
Und: fehlende Zahnwurzel => Knochenverlust
Aber: zu viele Implantate nebeneinander => auch Knochenverlust (und dieser nicht nur „nach unten“ sondern auch in Höhe/Breite.
Positiv im Stress war auch, ein Panoramaröntgenbild zu erhalten, dass mir zeigte, wieviele Implantate in meinen
geschädigten Zahnkiefern sitzen. Im Unterkiefer nicht zwei (wie angenommen), sondern drei.
Die Entfernung von 2 der zu dicht inserierten OK-Implantaten (bei einem Kieferchirurgen) verlief reibungslos.
Es werden noch einige Monate mit Behandlungen/Einheilungszeit/ästhetischen Verbesserungen vergehen.
Eine Parodontitis-Kontrolle und Mund-/Zahnpflege habe ich seitdem ich eine Prophylaxe-Assistentin zu 4-jährlichen
Kontrollen (mein Wunsch) habe. Es gab sie seit Jahren – der Implantologe hatte nicht darauf verwiesen.
Ob es meine enorme Motivation, die begleitende antibiotische Medikation, oder die gute Anleitung zu Pflege von Zahn- und Mundraum einer super Prophylaxe-Assistentin seit eineinhalb Jahren ist – chirurgische Eingriffe verkrafte ich ohne bedeutsame Nebenwirkungen und brauche keine bzw. wenige Schmerzmittel danach.
Mein persönliches Fazit:
Implantate können von erfahrenen Fachleuten, die eine gute Planung und Risikobeurteilung beherrschen bei Patienten mit einem relativ gutem Gebiss und einem gesunden Knochen und gesundem Zahnfleisch und sichtbar guter Mundhygiene erfolgreich inseriert werden (wobei erfolgreich wahrscheinlich nicht den Überlebensraten von konventionellen Zahnbrücken mit 20-25 Jahren entspricht – sondern max. 10 Jahre, dann können neue Risiken die Implantate unsicherer machen als anderen Zahnersatz – sag ich mal so als Laie).
Für meine Zahnkiefer betrachte ich Implantate als „ungeeignet“ und weiterhin ständiges Risiko.
Ich glaube nicht, dass Fachleute (Zahnärzte/Implantologen) in 50 km – Umkreis meines Wohnortes die reversible Mukositis (Vorstufe der Periimplantitis) erkennen können.
Nicht einmal die Periimplantitis hatte mein Implantologe erkannt – ich entdeckte sie selbst mit der Zunge mitten zwischen zwei Kontrollterminen.