Schlummernde Implantate

[MT]

Gegenwärtig befinde ich mich in der Einheilphase nach einer Implantation mit Knochenaufbau. Mit dem Ziel, einen herausnehmbaren Zahnersatz im OK zu schaffen, sind weitere 3 Implantate in 5 Monaten vorgesehen. Von einem festsitzendem Zahnersatz wurde mir abgeraten,
allerdings empfohlen, dass es durchaus üblich ist, auch für einen späteren hochwertigeren Zahnersatz mehr Implantate zu setzen. Diese sogen. „schlummernden“ Implantate würden später „aktiviert“.
Welchen Nutzen bringt dieses Vorgehen?
Wird der Knochen länger erhalten, wenn er ein Implantat enthält, selbst wenn dieses (noch) nicht belastet wird. Sicherlich entstehen wesentlich mehr Kosten durch eine erneute Suprakonstruktion. Stehen diese Mehrkosten im Verhältnis zum Nutzen? Ich kann diese Vorgehensweise für mich nicht werten und wäre dankbar, eine sachkundige Meinung zu hören.
Vielen Dank!
MT

Thema

[Dr. Partenheimer]

Hallo Mareike,

Da sich niemand meldet, der Erfahrungen mit derart aufwendigen Operationen und den damit verbundenen Planungen hat, will ich Ihnen zumindest meine Meinung dazu mitteilen:
Es ist durchaus üblich, zusätzliche Implantate zu setzen, die zunächst noch nicht belastet werden, wenn der gesamte Oberkiefer mit Beckenkamm aufgebaut wurde, so wie das bei Ihnen wohl geschehen ist. Allerdings würde ich doch vermuten, dass für den Einsatz dieser zusätzlichen Implantate ein Zeitplan vorliegen müsste. Als reine Vorsorgemassnahme machen sie nämlich insoweit keinen Sinn, als dass der sich der Kieferkamm um Implantate, die nicht funktionell belastet werden, mit der Zeit genauso zurückbildet, wie wenn dort gar keine Implantate vorhanden wären. Insoweit stimme ich Ihnen zu, dass der Kosten/Nutzeneffekt nicht ersichtlich ist.
Mit freundlichen Grüssen

Dr. Lars Partenheimer

[Autor]

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