Häufige Suchanfragen im Forum:
RoboDent
- Dieses Thema hat 9 Antworten sowie 12330 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 22 Jahren, 11 Monaten von zahedi aktualisiert.
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ErstellerThema
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PitGast
Hallo,
suche als „RoboDent“ Kandidat in der Charite Berlin Erfahrungen von Patienten oder Ärzten.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich dazu entschließen soll.Vielen Dank!
Pit -
ErstellerThema
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AutorAntworten
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Dr. Dr. OsswaldGast
Dass Ihnen bisher niemand geantwortet hat, Pit, liegt sicher daran, dass niedergelassene Zahnärzte über keinerlei Erfahrung mit diesem Roboter verfügen. Ich denke jedoch, es wird mit der Hilfe eines Roboters, wenn er ordentlich programmiert ist und sogfältig bedient wird, nicht schlechter gehen sollte als ohne.
Viele Grüße
Osswald
zahediAdministratorHallo,
es gibt hierzu im Glossar etwas, Stichwort „Navigationssysteme“.Anke KlankeGastHallo, ich bin eine Robodent-Patientin und
soll Morgen endgültig meine neuen Zähne
bekommen.
Meine Erfahrungen waren nicht nur positiv !
Bin auch zuerst in der Charite gewesen.
Von dort in eine Privatärztl. Praxis in Berlin
überwiesen worden.
Beantworte gerne Ihre Fragen.Gruß Anke
Dr. Dr. Ruediger OsswaldGastInteressant, Frau Klanke, erzählen Sie doch einfach einmal.
Wir Niedergelassenen wissen doch auch nicht viel mehr als Sie als Patientin (oder aus eigener Erfahrung offensichtlich eher weniger). Wir sind doch den, den Verkauf fördender, Marketig-Maßnahmen der Hersteller dieser Systeme mindestens genau so hilflos ausgeliefert, wie Sie den Hurrah-Meldungen der Regenbogenpresse, die diese Meldungen begierig aufgreift, um etwas zu schreiben zu haben.
Obwohl ernsthafte Implantologen natürlich wissen, dass die eigentliche Entscheidung über das WO und WIE und WAS erst fallen kann, wenn man aufgeklappt und den Knochen des individuellen Einzelfalles vor Augen hat und anfassen kann.
Was wir in jedem Fall wissen ist, dass aus einem unerfahrenen Implantologen kein erfahrener werden wird, nur weil er eine Maschine benutzt, die vorgibt, die mangehafte Erfahrung ersetzten zu können. Das Gegenteil wird nämlich der Fall sein.
In diesem Sinne interessiert es uns natürlich ganz besonders, warum Sie von der Uni-Klinik mit ihrem Roboter an einen Niedergelassenen überwiesen wurden.
Vielen Dank im Voraus
Osswald
Anke KlankeGastTja, nun bin ich um eine weitere Erfahrung reicher !
aber nun erst mal meine Geschichte:
Im Mai 2001, kurz nach der Presse-Veröffentlichung habe ich mich an die Hotline-Nummer der Charite gewandt und bekam umgehend einen Termin in der Virchow-Klinik
(gehört zur Charite)
Bei diesem Termin ist unter anderem besprochen worden, dass ich Implantate haben möchte, weil darauf ein nicht herausnehmbarer Zahnersatz befestigt werden soll. Man machte mir klar, meine Restzähne seien nicht erhaltungswert und sollten alle gezogen werden.
(Zu diesem Zeitpunkt trug ich einen herausnehmbaren Zahnersatz unten, mit 13 Zähnen und einen festen Zahnersatz im OK.)
Unter anderem bin ich in die Charite gegangen,
aufgrund der Tatsache, dass bei der Behandlung mit RoboDent keine Nerven verletzt werden können und nach max. 3 Terminen die Behandlung abgeschlossen ist.
Nach kurzer Zeit erhielt ich einen Kostenvoranschlag mit dem Hinweis, wenn ich das so akzeptiere, soll ich für weitere Behandlung telefonisch Termine vereinbaren .Trotz wiederholter Anrufe bekam ich keinen Termin und konnte auch keinen zuständigen Arzt erreichen. Dann teilte man mir plötzlich mit, dass es besser für mich sei in eine Privatpraxis zu wechseln mit der Begründung der besseren Terminplanung und Flexibilität aufgrund meiner weiten Anreise
(400 km) 3 Monate später erhielt ich also meinen ersten Termin in der Praxis zum Zähne ziehen ohne viele Worte. Es folgte leider kein weiteres Beratungsgespräch, sodass ich immer noch von einer recht kurzen Behandlungsdauer ausgegangen bin. Die Computertomographie wurde bei einem weiteren Termin in der Charite vorgenommen und auf meine erstaunten Fragen erklärte man mir, dass das RoboDent-System von der Charite ausgeliehen würde und auch Ärzte der Charite in der Praxis und Ärzte der Praxis in der Charite stundenweise arbeiten. Die Behandlung schleppte sich nun über sehr viele Termine bis zum Dezember fort. In dieser Zeit wurden mir in 1 Sitzung unter örtlicher Betäubung mit Hilfe des RoboDent-Systems in 3 Stunden im Oberkiefer Knochenmehl zum Knochenaufbau verpflanzt und 6 Implantate eingesetzt , im Unterkiefer 4 Implantate. Danach hatte ich ca. 3 Tage lang heftige Schmerzen , die ich mit den erhaltenen Schmerzmitteln bekämpfte.
Beim letzten Termin im Dezember bin ich leider in einen Stau gekommen. Selbstverständlich habe ich von unterwegs angerufen und Bescheid gegeben, dass ich ca. 90 Minuten später komme. Bei der Ankunft erklärte man mir, dass die für diesen Termin notwendige Ärztin Feierabend gemacht habe und ich mich im Januar für einen neuen Termin telefonisch melden sollte. Danach war ich ziemlich verärgert und wollte zunächst die Behandlung abbrechen. Im Mai habe ich mich zu einem neuen Termin durchgerungen, da mein Provisorium nicht mehr hielt. Ich habe dann vor Ort meinen Unmut über den Umgang und die mangelnde Aufklärung der Patienten geäußert. Bei diesem Gespräch wurde über die Werbung mit RoboDent und der kurzen Behandlungsdauer gesprochen. Dabei wurde mir erklärt, dass eine solche Behandlung niemals in 3 Terminen zu schaffen sei. Die Aussage der Werbung ist schlicht falsch, bzw. nur in Ausnahmen und bei 1 oder 2 Implantaten möglich. Leider hat man in diesem Gespräch auch erst festgestellt, dass ich noch 2 weitere Implantate im UK benötige, um einen nicht herausnehmbaren Zahnersatz zu realisieren.
Dies wurde in der folgenden Sitzung durchgeführt. Die Freundlichkeit in der Praxis verbesserte sich zunehmend, es gab sogar Kaffee. Leider ist es versäumt worden mit mir über die Farbauswahl zu sprechen, mit der ich aber trotzdem zufrieden bin. Auch hat man kosmetische Sachen berücksichtigt und sich dafür auch sehr viel Zeit genommen. Freitags
bis 20 Uhr ! Nach nun insgesamt ca. 15 Terminen habe ich am Freitag meine neuen Zähne erhalten. Der erste Eindruck : Oberkiefer wunderbar, Unterkiefer :
da fehlt doch was … und die Zunge stößt irgendwo an. Bei genauerem Hinsehen stellte ich fest, der Unterkiefer hat ja nur 10 Zähne und nicht wie bisher 13. Auf meine Frage erklärte man mir, zum normalen essen reiche jeweils 1 Backenzahn auf jeder Seite. Nach nunmehr 3 Tagen muss ich folgendes feststellen:
ich habe Sprachprobleme, meine Wangen fallen etwas ein aufgrund der fehlenden Backenzähne und ich muss sehr langsam essen.
Die Sprachprobleme liegen scheinbar daran, dass meine Zunge von hinten an den zu kurzen Zahnersatz stößt.
PS. Eine Frage habe ich auch an die Experten in diesem Forum: Wie viele Zähne muss ein Zahnersatz haben ?Gruß Anke
Dr. Dr. Ruediger OsswaldGastDas haben Sie ja viel mitgemacht, Frau Klanke, insbesondere sicher nicht zuletzt deshalb, weil Sie eine solch lange Anfahrt inkauf genommen haben. Von der Zahl der Termine für eine rein implantatgetragene, festsitzende Versorgung im Ober- und Unterkiefer finde ich das völlig in Ordnung. Ich halte das sogar für eher wenig.
Erfreut bin ich darüber, dass die Behandler ehrlich zugeben, dass vieles, was Robodent zu versprechen vorgibt, nicht mehr als Werbung und Marketing ist. Letztlich muss derjenige, der den Roboter bedient ein erfahrener Arzt sein. Und wenn er ein erfahrener Arzt ist, dann braucht er den Roboter weniger als der ihn. Und sicher wird durch einen Roboter aus einem unerfahrenen kein rerfahrener Implantologe, obwohl sicher die Gefahr besteht, dass einige das glauben werden.
Eine verkürzte Zahnreihe mit insgesamt nur 10 Zähnen ist im Allgemeinen sehr gut ausreichend. Insbesondere dann, wenn Sie sich dadurch einen umfangreichen Knochenaufbau im Unterkiefer, z.B. mit einem Beckenkamm-Transplantat erspart haben. Sie werden sehen, wie schnell Sie sich daran gewöhnt haben werden.
Auch dass Sie anfänglich Sprachprobleme haben und die Zunge anstößt, ist völlig normal. Sie müssen halt viel zu Hause sprechen üben, am besten indem Sie laut vorlesen. Die Zähne stehen halt anders als diejenigen, an die Sie gewöhnt waren, aber Sie werden sich wundern, wie schnell Sie sich umgewöhnen. Die Zunge nimmt jeden Platz ein, den sie bekommt. Sie gibt ihn aber nach einer Weile der Eigewöhnung wieder her.
Was hat Sie die Versorgung denn gekostet?
Viele Grüße
Osswald
Viele GrüßeOsswald
zahediAdministratorHallo,
die Meinung von Dr. Osswald bezüglich der verkürzten Zahnreihe möchte ich nicht teilen. Bei der Versorgung mit Zahnersatz sollte immer eine vollständige Rehabilitation angestrebt werden. Das würde eigentlich den 7 Zahn mit einbeziehen. Ein gute Kaufunktion ist ab dem 6. Zahn zu erwarten. Der 6. Zahn (1. große Backenzahn) ist deswegen so wichtig, da hier aufgrund der Muskelzüge die Hauptkaukraft eingeleitet und umgesetzt wird und dieser auch eine größere Mahlfläche besitzt als die vorstehenden kleinen Backenzähne. Eine verkürzte Zahnreihe bis zum 5. Zahn (wie bei Ihnen) erlaubt lediglich eine ausreichende Kaufunktion. Vielleicht war wirklich aufgrund fehlenden Knochens eine umfassendere -festsitzende- Versorgung nicht möglich, aber da hätte man dann wohl auf ein alternatives Konzept umsteigen sollen oder hätte diese Einschränkung vorher mit Ihnen absprechen müssen.
Gruß
B. ZahediDr. Dr. Ruediger OsswaldGastEine Alternative, Herr Zahedei, hätte dann ja wohl in einem herausnehmbaren Zahnersatz bestanden, mit all den Problemen, die mit einem solchen verbunden sind (insbesondere dem der von Ihnen angeführeten Krafteinleitung am Sechser). Es ist ja bisher nicht geklärt, ob der Fünfer nicht schon ein Freiendglied ist.
Ihre Einschätzung kann ich in diesem Sinne nur unter dem Aspekt nachvollziehen, dass Sie in Deutschland praktizieren. Andere Länder andere Sitten. So ist es zB. so, dass in den Niederlanden keinerlei Zuschuss für den Ersatz der Zähne ab dem fünfer geleistet wird, weil die distalen Backenzähne im Sinne einer ausreichenden Funktion als nicht ersetzenswürdig angesehen werden. Auch die Amerikaner kämen nie auf die Idee, einen herausnehmbaren Zahnersatz einzugliedern, wenn eine festsitzende Versorgung bis zum fünfer gewährleistet ist, in vielen Fällen sogar nur bis zum 4er.
Aber so ist es halt in der Medizin (und es ist auch richtig so), mehrere Ärzte, mehrere Meinungen.
Ich bleibe also dabei. Um umfangreiche augmentative Massnahmen oder einen herausnehmbaren Zahnersatz zu vermeiden, würde ich für mich ganz persönlich eine festsitzende versorgung bis zum 5er wählen. In der logischen Folge also auch für die Patienten, die mich um Rat fragen.
Viele Grüße
osswald
zahediAdministratorHallo nochmal,
klar denke ich, daß eine Versorgung bis zum 5er zur Vermeidung (…..) voll in Ordnung gehen kann. So etwas sollte m.E. jedoch immer im Vorfeld der Behandlung besprochen werden und nicht Einsetzen und sagen „ist doch gut so“.
Viele Grüße
B. Zahedi -
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