Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

 


Re:Eiter am Implantat – Verschiedene Meinungen

Die unabhängige Infoseite über Zahnimplantate-implantate.com Forum Forum Re:Eiter am Implantat – Verschiedene Meinungen

  • Ersteller
    Thema
  • #305094 Antworten
    Tim
    Gast

    Hallo,

    Ich habe ein ca. 8 Jahre altes Frontzahn-Implantat, an welchem nun Eiter austritt.
    Scheinbar ist der Knochen vorne zurückgegangen, soviel steht wohl fest.
    Nun gibt es 2 Ärzte und 2 Meinungen:

    Arzt1, Implantologe & Dentalchirurg ist der Meinung das Implantat sei verloren,
    es muss auf jedenfall entfernt werden und weitere Therapieversuche seien
    überflüssig. Er gibt eine Zeit von 1,5 Jahren an bevor ein neues Implantat
    gesetzt werden kann.

    Arzt2, ebenfalls Implantologe sagt man müsse nachschauen was damit los ist.
    Zu diesem Zweck soll das Zahnfleisch hochgeklappt werden via Einschnitt und
    so wie ich es verstanden habe ggf. dann das Implantat gereinigt und eine
    Membran eingesetzt werden, sowie der Knochen aufgebaut falls möglich.
    Wenn der Knochen sich rund um das Implantat zurückgebildet haben sollte
    wird es dann direkt entfernt.
    Er gibt eine Zeit von 4-8 Wochen für ein erneutes implantieren an, da sich
    sonst der Knochen zu stark zurückbilden würde. (so habe ich es verstanden)

    Arzt2 setzte das Implantat vor 8 Jahren und ich bin auch geneigt seiner
    Ausführung zu folgen da ich Ihn für erfahrener halte.

    Ich hätte nun gerne ein paar qualifierte Meinungen wenn möglich,
    und hänge auch mal ein Röntgenbild als Thumbnail an.
    Das hochklappen des Zahnfleisches macht mir doch ein wenig Sorgen…

    [url=https://www.abload.de/image.php?img=implantatfgt0.jpg][img]https://www.abload.de/thumb/implantatfgt0.jpg[/img][/url]

Ansicht von 9 Antworten – 1 bis 9 (von insgesamt 9)
  • Autor
    Antworten
  • #305097 Antworten
    borrmann
    Teilnehmer

    Jeder Rettungsversuch für ihr Implantat ist vergeudete Mühe.
    Man sieht auf dem Röntgenbild, dass 8 Gewindegänge keinen Knochenkontakt mehr haben.

    Lassen sie es sich entfernen. Nach einer Abheilphase von ca. 2 Monaten können Sie sich überlegen, ob Sie nochmal ein Implantat haben möchten. Wenn ja empfehle ich Ihnen ein zweizeitiges Vorgehen, also erstmal den Knochen aufbauen und später das Implantat setzen lassen.

    Von Knochenaufbau bzw. Bindegewebstransplantat an infizierten Implantaten (borning)würde ich die Finger lassen, da hilft weder Chlorhexidin noch Antibiose.
    Jeden Tag den sie länger warten geht auf Kosten Ihrer Knochensubstanz.

    Gruß Borrmann

    #305098 Antworten
    dr.kaizwanzig
    Teilnehmer

    Guten Tag,
    wenn man nur genügend Ärzte aufsucht, dann wird man auch jemanden finden, der einem genau das erzählt, was man hören will. Und wenn Sie Erfahrung mit Alter des Behandlers gleichsetzen, dann ist also jemand, der in 10 Jahren als Fachzahnarzt für Oralchirurgie einen Eingriff tausendfach durchgeführt hat unerfahrener als der, der in 30 Jahren ein paar Mal so etwas gemacht hat!?! Klingt logisch!

    @ Walther Borning:
    Wie der Kollege Borrmann richtig gesehen hat, steht das Implantat keineswegs gut im Knochen; die periimplantäre Entzündung reicht bis ins apikale Drittel, zudem beglückwünsche ich Sie zu Ihrer Fähigkeit, auf einem zweidimensionalen Röntgenbild die Dritte Dimension beurteilen zu können!

    Aber zurück zum Thema.
    Die Erfolgsaussichten, ein solches Implantat zu retten, sind gegen Null gehend. Eine infizierte Implantatoberfläche zu dekontaminieren, ist äußerst schwierig und wirklich effizient nur mit dem Laser zu schaffen (da sind sich heute alle Experten einig!!!).
    Ein nachträglicher Knochenaufbau kann schon allein deshalb nicht funktionieren, weil dafür die Oberfläche absolut keimfrei sein, und der ganze Aufbau samt Implantat wieder unter dem Zahnfleisch einheilen müsste.
    Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß Arzt 1 gesagt hat, daß erst in 1,5 Jahren das Implantat gesetzt werden könnte, aber rechnen wir das doch mal zusammen durch:
    Implantat raus => 3 Monate warten
    Knochenaufbau => 6 Monate warten
    Implantation => 4-6 Monate warten
    Freilegung => 1-2 Monate warten

    … und schon sind wir bei ca. 1,5 Jahren!

    Ich wünsche Ihen jedenfalls für die Zukunft alles Gute.
    Mit besten Grüßen
    Dr. Kai Zwanzig
    Spezialist Implantologie

    #305099 Antworten
    Vincenco
    Teilnehmer

    Ich habe dieses Thema eröffnet um mir weitere Meinungen einzuholen damit ich
    eben nicht mehrere Ärzte aufsuchen muss. Ich habe nunmal nur diesen einen
    Oberkiefer und möchte daher eine überlegte Entscheidung treffen. Das eine
    ist die aktuell behandelnde Praxis, dass andere der Arzt der das implantat setzte.

    Als Laie beurteile ich die „Erfahrung“ natürlich anhand des Alters, was bleibt mir
    denn übrig? Für qualifiziert halte ich beide Aerzte aber mir Fehlen die Fachkenntnisse
    um zu beurteilen wer jetzt richtig oder richtiger liegt, oder wer in seiner alltäglichen
    Praxis mehrere dieser Eingriffe durchführt und spezifischer geschult ist. Dass kann ich
    schlichtweg nicht nachvollziehen.
    Kann natürlich auch nur im groben wiedergeben was mir erzählt wurde.

    Ich hatte mir eigentlich eine Art Hilfestellung bei meiner Entscheidungsfindung
    erhofft durch dieses Thema hier, denn ich weiß nach wie vor nicht was nun die
    richtige Vorgehensweise ist.

    Grüße

    #305100 Antworten
    zahedi
    Administrator

    Hallo,
    tatsächlich ist es schwierig eine 100%ige Diagnose zu stellen und selbst dann eine 100%ige Therapie abzuleiten. Wir haben einen ähnlichen fall in der Praxis, der auch nach 3D-Darstellung letztendlich keine Sicherheit über die Herkunft des Eiters und die ideale Therapie geliefert hat. Auch wir sind dazu übergegangen, den Prozess freizulegen. Hiernach kann man dann je nach Ursache, Ausmaß und Lokalisation des Defekts entscheiden, was das beste Vorgehen darstellen dürfte. Vielleicht hilft Ihnen das bei Ihrer Entscheidung?
    Gruß
    B. Zahedi

    #305101 Antworten
    PIT2010
    Teilnehmer

    Hallo hier meine Erfahrung:
    1986: Setzten des Implantates seitl. Schneidezahn rechts (damals noch Plattimplantat ohne Gewinde)
    2003: Entzündung–> Es wurde medikamentös versucht, das Implantat zu retten. 2 Jahre behielt ich das Implantat noch mehr oder weniger gut –> Das Implantat saß nicht mehr fest !!!
    2005: Mitlerweile traten SChmerzen am rechten Nasenflüel entlang bis hin zum rechten Auge auf und ich entschloss mich, das Implantat entfernen zu lassen.
    Wie mir ein Professor im Nachhinein erklärte, war wohl die Entzündung am Knochen nicht ganz abgeheilt und in den zwei Jahren fand ein konstanter Konchenabbau statt.
    Da hatte ich erstmal genug und die letzten 5 Jahre war ich mit einer provisorischen Klebebrücke versorgt – ästhetisch sehr unbefriedigend !!!
    2010: Oktober–> Da der Kieferknochen sich noch weiter abbaute und nun der Frontzahn und Zahn 3 drohten auszufallen, entschloss ich zu handeln und hatte vor 1 Monat eine kleine Osteoplastik, die fehlschlug, vor zwei Wochen nochmals die ganze Prozedur und nun schaut das Ganze auch nicht grad gut aus (Kieferknochen liegt offen).

    Mein Fazit: Bei den ersten Anzeichen einer Entzündung um das Implantat würde ich mich SOFORT davon trennen. Hätte ich das getan, wäre der Knochenverlust wohl nicht so stark ausgefallen.

    Dies ist meine ERfahrung und die muss nicht bei Jedem so eintreffen. DAs ganze ist bei mir auch schon länger her und bestimmt hat sich seither in der Implantologie einiges getan. Aber ich dachte, es ist vielleicht hilfreich, wenn man mal einen Fall aus der Praxis erfährt. Wie sich etwas entwickelt ist immer individuell.

    Auf jeden Fall wünsche ich viel Glück und alles Gute für das weitere Vorgehen.
    Grüße,
    Petra

    #305102 Antworten
    Vincenco
    Teilnehmer

    So, Heute wurde das Zahnfleisch aufgeklappt um nachzusehen.

    Ergebnis: Implantat ist komplett von Knochen bedeckt und bei genauerer
    Betrachtung sieht man auch dass die meisten Gewindegänge noch im
    Knochen stehen. Es war kein Loch in der Knochenwand vorhanden.

    Entzündungsursache war ein Zementrest des letzten Arztes der die Krone abgenommen hat.

    Es wurde zuerst mechanisch und dann per Laser gereinigt und wieder vernäht.

    Ich bin erstmal sehr froh dass ich es mir nicht habe direkt entfernen lassen.

    Grüße 🙂

    #305095 Antworten
    Praxis Tre Dento; Dr Koszlat
    Gast

    Also da sollte man tatsächlich nicht mehr so lange rumfummeln, das Implantat zeit auf dem Rö Bild in den oberen 2/3 eine entzündliche Veränderung hin zu dem Schraubengewinde. Es sollte kein Problem sein, das Implantat nach abnehmen der Krone rauszudrehen und ohne weiteres Aufklappen, das sollte man im Frontbereich eh nur sehr zurückhaltend machen, abheilen zu lassen. Wenn die Wunde zugeheilt ist, muss man abhängig vom Knochenangebot abwägen ab wann man ein neues Implantat setzen kann.

    MfG

    #305096 Antworten
    Borning
    Gast

    Arzt 2 gute Idee. Implantat steht noch gut im Knochen. Veränderte Vorgehensweise: Erst Aufmachen, mechanisch säubern, wichtig, Airflow, mit Chlorhexidingel putzen. Antibiotische Abschirmung. Wenn alles o.k. ist, nach 4 Wochen Evulation wo das Zahnfleisch steht, dann Überlegung es so zu lassen oder Bindegewebstransplantat oder Knochenaufbau. Wichtig: erst Entzündung weg, dann weitere Maßnahmen falls erforderlich.

    Viele Grüße
    Walther Borning

    #305103 Antworten
    Fran
    Gast

    Die Diskussion ist zwar schon ne weile her, aber ich habe ein ähnliches Problem und würde gern wissen wie die Sache schlußendlich ausgegangen ist.

Ansicht von 9 Antworten – 1 bis 9 (von insgesamt 9)
Antwort auf: Re:Eiter am Implantat – Verschiedene Meinungen
Deine Informationen:





<a href="" title="" rel="" target=""> <blockquote cite=""> <code> <pre class=""> <em> <strong> <del datetime="" cite=""> <ins datetime="" cite=""> <ul> <ol start=""> <li> <img src="" border="" alt="" height="" width="">

IMPLANTAT-SPEZIALISTEN IN IHRER NÄHE

Implantologen mit Preisgarantie
Erweiterte Suche
Letzte Aktualisierung am Dienstag, 13. August 2024