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Pro und contra Keramik-Implantate
- Dieses Thema hat 3 Antworten sowie 8390 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 14 Jahren, 10 Monaten von aktualisiert.
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Thema
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Pro Keramik-Implantate:
Der Keramikwerkstoff Zirkonoxidiumdioxid ist dem gewachsenen Zahn vergleichbar und hinsichtlich der Biokompatibilität den Metallen klar vorzuziehen – dazu braucht man kein Wünschelrutengeher oder Metall-Phobiker
zu sein. Und in ästhetischer Hinsicht ist sein Vorzug sicherlich inzwischen unbestritten.
Bei dünner Mukosa führen Titan-Implantate zu Verfärbungen, und bei späteren Rezessionen des Weichgewebes, mit denen wir es bei Implantatpatienten häufig zu tun haben, sticht ein exponiertes Keramik-Abutment längst nicht so markant hervor wie Titan.
Die Titan-Befürworter betonen immer das mangelnde allergene Potential des Werkstoffes, verschweigen aber, dass keine Allergie noch lange nicht keine Unverträglichkeit heißt. Verschiedene Umweltmediziner haben bereits nachgewiesen, dass Titan längst nicht so biokompatibel ist wie oft behauptet, und es nach Oxidation von Titanpartikeln im Körper bei manchen, offenbar genetisch oder durch Umwelteinflüsse vorbelasteten Patienten zu Entzündungsreaktionen kommt, die weit über die direkte Umgebung des Implantates hinausgehen. Wer weiß, wie viele unerklärliche Knochenabbau-Prozesse und Implantatlockerungen, die wir in der Praxis beobachten, auf solche Einflüsse zurückzuführen sind?
Oft sind für den Patienten leidige chronische Erkrankungen auf Zahnprobleme zurückzuführen. Im Sinne einer ganzheitlichen Medizin sind Metallschrauben im Kopf geradezu aberwitzig. Im Frontzahnbereich, bei ausreichendem Platzangebot, hoher Lachlinie und dünner Mukosa empfehlen sich in jedem Fall Keramikimplantate, wenigstens aber Keramik-Abutments. Wobei es dank Zirkonoxid eben sogar endlich möglich ist, dass Implantate und Suprastrukturen eine materialtechnische Einheit bilden. Die tatsächlich noch dünne Studienlage ändert sich soeben, daneben darf man dann fragen, wie es denn streng wissenschaftlich mit der Studienlage zu vielen Titanimplantaten aussieht? Da werden zum Teil fröhlich alte Studienergebnisse auf völlig neue Designs übertragen.
Die nötige offene Einheilung bei den einteiligen Systemen war tatsächlich mit einigen Nachteilen behaftet, und auch prothetisch gab es deswegen einige Limitationen, aber dank der neueren zweiteiligen Systeme sind diese Einschränkungen auch vom Tisch. Bei den einteiligen Systemen lagen die Verluste oft nicht im Material, sondern in Fehlindikationen, Frühbelastungen, zeitgleichen Augmentationen oder fehlerhaften Sofortversorgungen begründet alles Gründe, die auch bei einem Titanimplantat zu Versagen geführt hätten.
Zirkonoxid ist nicht nur grundsätzlich gewebefreundlicher, sondern auch die Plaque-Anlagerungen, die letztlich zu Weichgewebsrezessionen und späterem Knochenrückgang führen, sind auf dem Material deutlich verringert. Vielleicht liegt hier die Antwort auf die Periimplantitis-Problematik?
Das Wichtigste zum Schluß: Unser Patient fordert das Material. Er möchte lieber Biomaterialien als Metallegierungen im Mund, er will verträgliche Werkstoffe. Und er will transluzenten, natürlich wirkenden Zahnersatz, vor allem im Frontzahnbereich. Mit Zirkonoxid kann ich ihm all das geben.