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Präparieren der Implantatschulter bei Gewebsdefiziten
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…zur Diskussion meines Artikels, in dem ich vor allem ein Bonesplitting-Verfahren vorgestellt habe (erschienen in Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 1 | 2010, Georg Taffet)
Download unter: https://www.implantate.com/archiv/taffet-make-it-simpler/view.html/
Bei einem deutlichen Gewebsdefizit wird das von mir aus der Erfahrung entwickelte „Biologische Breite-Protokoll“ angewendet, dass die Präparation der Implantatschulter vorsieht, um einen scallopierten, zahnähnlichen Verlauf des Kronenrandes zu ermöglichen. Die Abformung und Kronenherstellung erfolgen konventionell wie bei natürlichen Zähnen mit Retraktionsfäden, Hydrocolloid, Gipsstümpfen und VMK Kronen.
Diese Technik ist deutlich preisgünstiger als die herkömmliche Technik zur Herstellung von Implantatkronen. Manipulierimplantate und Abformhilfen sind nicht mehr notwendig. Auch die Passung der Kronen auf dem Stumpf ist deutlich besser, falls der Techniker seine Gusstechnik beherrscht.
Der Verlauf der Kronenränder an 45,46 ist scallopiert, ähnlich wie der der Krone auf dem natürlichen Zahn 44. Weil in diesem Bereich die Ästhetik nicht die erste Priorität besitzt, wurden die Kronen mit dünnem Goldrand hergestellt, um einen perfekten Übergang zum Implantat zu garantieren
Die Kronen werden mit Kompositkleber befestigt. Der horizontale Verlauf der Gingiva ist ebenmäßig, die rote Ästhetik im Seitenzahnbereich ist harmonisch.
Solche Ergebnisse sind sehr lange stabil: es gibt keine subgingivalen Spalten, keine Mikrobe- weglichkeit, keine von Bakterien besiedelbaren Hohlräume.
Nach dem definitiven Zementieren der Kronen sollte immer ein Kontrollröntgenbild angefertigt werden, um zu kontrollieren, ob keine Kleberreste subgingival verblieben sind.
Die Röntgenkontrolle nach dem Festeinsetzen der Komplettsanierung zeigt sauber sitzende Kronenränder und keine Kleberreste.Bitte beachten Sie jedoch bei der Anwendung dieser Technik folgendes: Meine Erfahrung mit dieser Technik bezieht sich nur auf Straumann Tissue Level oder MIS Mistral Implantate: bei diesen Implantattypen ist oben im Plattformbereich die Materialstärke durch die Tulpe so groß, dass die Stabilität des Implantates durch vestibuläres, maßvolles, präparieren nicht gefährdet ist. Der Kronenrand deckt ja danach den präparierten Bereich ab und stabilisiert somit die Implantatschulter.
Die Präparation erfolgt mit scharfen Hartmetallinstrumenten, im roten Winkelstück, mit Wasserkühlung und intermitierend, genau wie an einem Vitalen Zahn: der Pulpa tut erfahrungsgemäß ein Überhitzen auch nicht gut :-).