Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

 


Pilzbefall in der Kieferhöhle

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  • #259016 Antworten
    Petra
    Teilnehmer

    Liebes Ärzteteam,

    bei einer OP meiner Kieferhöhle durch einen Kieferchirurg wurden Wurzelfüllreste gefunden und eine Menge von Klumpen, was wohl Blutreste (von einer NNH-OP vor 1 1/2 Jahren), Fibrine und Eiweiße waren. Das Laborergebnis ergab, laienhaft ausgedrückt, dass eine chronische Entzündung nachweisbar und auf den Proben ein Pilz ist. Die entzündete Wurzespitze des Backenzahnes wurde gekürzt und der ganze „Schmodder“ entfernt. Ich habe zwei Woche nach der OP immer noch Probleme mit der Kieferhöhle. Es kommt nichts raus, aber die Nase sitzt rechts immer zu. Der Kieferchirurg vermutet, dass noch ein Pilzbefall in der KH ist.

    Zur Behandlung hat er mir Nystatin Suspension verordnet. Ich soll mir eine Pipette Suspension in die Nase träufeln (brennt höllisch), kurz einwirken lassen und dann eine Pipette Nystatin mit 250ml Wasser vermischen und damit die Nase spülen.

    Wir hoffen, dass wir damit den Pilz und somit meine Beschwerden wegbekommen.
    Gibt es sonst noch eine Behandlungsmethode?
    Bei weiter andauernden Beschwerden, soll eine Kieferhöhlenendoskopie mit Gewebeprobeentnahme gemacht werden.

    Viele Grüße
    Petra

    #259017 Antworten
    dr.kaizwanzig
    Teilnehmer

    Guten Tag,
    sie haben eine sogenannte Aspergillose, eine Pilzinfektion der Kieferhöhle, die recht selten ist. Ursache dafür ist vermutlich das Wurzelfüllmaterial, was damals bei der Wurzelbehandlung verwendet wurde. Ein Bestandteil alter Wurzelfüllmaterialien, wie sie leider heute immer noch verwendet werden, ist Zink. Gelangt dieses Material durch Überstopfung in die Kieferhöhle, kann sich der Pilz dort ausbreiten, der besonders auf das Zink anspricht. Die Therapie besteht im wesentlichen auf der Ausräumung des Materials; der Zahn hätte vielleicht besser entfernt werden sollen, da ich nicht davon ausgehe, daß die Resektion der Wurzelspitze in Verbindung mit einer Aufbereitung von retrograd und anschließender Füllung mit einem biokompatiblem Material durchgeführt wurde. Das Problem ist nämlich, daß immer noch das alte Material an der neuen Wurzelspitze in die Kieferhöhle ragt. Desweiteren sollte die Aspergillose systemisch mit einem Antimykotikum wie Amphothericin oder Voriconazol behandelt werden, d.h., Sie sollten ein paar Tabletten schlucken. Eine örtliche Behandlung mit Nystatin wird wenig helfen.
    MfG
    Dr. Kai Zwanzig
    Spezialist Implantologie

    #259018 Antworten
    Petra
    Teilnehmer

    Sehr geehrter Herr Dr. Zwanzig,

    vielen Dank für Ihre Antwort. Ich werde den Kieferchirurgen nochmal darauf ansprechen, wie er die Wurzelspitze behandelt bzw. ggf. nochmal gefüllt hat.

    Tabletten wollte er mir aufgrund der Nebenwirkungen erstmal nicht geben und wollte das mit dem Nystatin versuchen. Nur mittlerweile merke ich, dass sich auch die andere Seite zusetzt :-(. Habe das Gefühl dass durch die Nasenspülung der Pilz auf die andere Seite gebracht worden ist. Und Nystatin ist ja auch nur für Hefepilze. Der Kieferchirurg vermutete auch, dass der Pilz durch das Wurzelfüllmateriel gekommen ist. Das Zink hat er auch erwähnt, wundert mich nur, dass er mir dann Nystatin verordnet hat. Werde ihn auch darauf nochmal ansprechen.

    Viele Grüße
    Petra

    #259019 Antworten
    HelmutPalm
    Teilnehmer

    Sehr geehrter Herr Dr. Zwanzig,

    mit Interesse habe ich Ihre Diagnose für Petra gelesen. Seit zwanzig Jahren leide ich an vergleichbaren Beschwerden nach der Wurzelbehandlung eines Backenzahnes. Der Zahn ist inzwischen gezogen und die Fehlstelle mit einer Brücke versehen, die Beschwerden sind aber geblieben.

    In den vergangenen beiden Jahrzehnten habe ich mindesten
    40 Ärzte aufgesucht, darunter auch drei in Universitätskliniken. Genauso viele Diagnosen liegen vor. Bisweilen wurde mir sogar Simulantentum unterstellt.

    Das ganze hat, da ich privat versichert bin, viel Geld gekostet und zu nichts geführt.

    Inzwischen habe ich als medizinischer Laie in mehrjähriger Arbeit eine Selbstdiagnose versucht und bin auffälligerweise auch auf eine Aspergillus-Infektion gestoßen. Sicher ist jedenfalls, dass damals Zink als Wurzelfüllmaterial verwendet wurde.

    Der Zustand im Mund ist zwar belastend, aber stabil. Schlimmer ist die Verschlechterung im Magen-Darm-Trakt. Inzwischen habe ich eine Lebensmittelallergie gegen Bäckerhefe, Nitrit und Thymian entwickelt. Dies herauszufinden war für sich schon recht aufreibend. Ärzte haben dabei auch nicht geholfen. Ich erspare mir hierzu die Einzelheiten. Und so kann ich nicht verhindern, dass sich mein Zustand stetig verschlechtert.

    Bei den von Ihnen empfohlenen Präparate handelt es, wie ich vermute um chemische Substanzen. Die von mir hierzu gefundenen Produkte kann ich nicht präzise zuordnen. Bei den aufgefundenen Mitteln werden zudem eine Reihe zum Teil hochgefährlicher Nebenwirkungen genannt.

    Daher wäre ich Ihnen für eine Empfehlung sehr dankbar.

    Mit freundlichen Grüßen
    Prof. Dr. Ing. Helmut Palm

    Anhänge:
    #259020 Antworten
    Petra
    Teilnehmer

    Sehr geehrte Herren Doktoren,

    ich hatte ursprünglich diesen Beitrag eröffnet. Ich möchte ihnen kurz bereichten wie es bei mir weiterging….

    Aufgrund fortlaufender Beschwerden damals, wurde der Zahn entfernt und ich bekam für einen längeren Zeitraum Amphothericin. Damit bin ich seit Monaten beschwerdefrei.

    Der Pilzbefall und das Wurzelfüllmaterial musste längere Zeit bereits in der Kieferhöhle vorhanden sein. Vorher bin ich zweimal an in einer HNO-Klinik an der Kieferhöhle (Fensterung und Entfernung entzündeter Kieferhöhlenschleimhaut operiert worden). Da ist niemanden was aufgefallen.

    Nach Aussage der HNO-Ärzte und des Kieferchirurgen kann man, wenn von der Nase aus in die Kieferhöhle reingeht, die hinteren Ecken nicht so gut erkennen. Besser war die OP vom Gaumen aus in die Kieferhöhle. Der Kieferchirurg hatte das gesamte Wurzelfüllmaterial sowie den Pilz rausentfernt. Die OP wurde ambulant unter örtlicher Narkose durchgeführt. Es war sehr unangenehm und ich würde Ihnen eine Vollnarkose empfehlen. Der Eingriff dauerte ca. 50 Minuten.

    Was mich wundert, dass man ihren Stuhlgang nicht auf Pilzbefall untersucht hat. Denn auch dort müsste es nachweisbar sein.

    Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit der Info etwas weiterhelfen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Petra

    #259021 Antworten
    Peter 48
    Teilnehmer

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    seit 2 Jahren hat meine Frau einen schrecklichen Husten angeblich bedingt durch den Pilzball in der Kieferhöhle. Derselbe wurde bereits 2 mal durch eine OP abgesaugt. Der
    Husten ist immer noch da. Unser HNO
    meint, daß in einer Falte noch Rest-
    material vom Pilz sein könnte und will ein Drittes mal operieren.
    Im Forum schreibt eine Dame (Petra)
    daß ihr das Medikament Amphotericin B geholfen hätte. Da ich dieselbe nicht erreichen kann bzw. sie sich nicht meldet geht die Frage an Sie:
    1. Wie lange müsste dieses Medikament
    eingenommen werden 2. Welche Art (Trockensubstanz, Tablette, Lutschtablette oder Supp.) wäre für diesen Pilz in der Kieferhöhle ratsamt.
    Vielleicht könnte mir auch ein Betroffener hier noch raten.
    Auf jeden Fall bedanke ich mich im voraus für eine Antwort
    Grüße
    Peter 48

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Antwort auf: Pilzbefall in der Kieferhöhle
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