Guten Abend zusammen,
vorweg: ich bin Zahnarztphobikerin, die sich nur unter Narkose (Tiefschlaf oder Vollnarkose) behandeln lässt.
Nachdem ich eigentlich „nur“ auf der Suche nach einem Zahnarzt war, der meine Parodontitis unter Narkose behandeln sollte, nachdem mein eigener Zahnarzt so ausgebucht war, dass ich vor Januar oder Februar keinen OP-Termin bekommen hätte, war der Besuch bei der folgenden Ärztin mit einem Schock verbunden.
Nach einem Check auf den „Wackelgrad“ der Zähne und einer Röntgenaufnahme, auf der zu sehen war, dass der Kiefer schon so weit zurückgegangen war, dass die Wurzeln nur noch halb im Kiefer verankert sind, sagte sie mir, sie empfände es als unethisch, mir diese Zähne noch zu behandeln. Das sei mit viel zu vielen Folgebehandlungen und -kosten verbunden, außerdem müsse die Entzündung, die den ganzen Körper in Mitleidenschaft zöge, aus meinem Körper und unter dem Aspekt, dass ich Diabetikerin, übergewichtig und panisch sei, meinte sie, der einzig vertretbare Weg sei es, mir alle verbleibenden Zähne (das sind 20) bis auf 2 Stück zu ziehen und eine Vollprothese zu machen.
Das war so ein Schock, dass ich eine zweite Meinung hören wollte, die dann prompt (wie von der Ärztin vorhergesagt), ganz anders ausfiel.
Die zweite Ärztin möchte mir „nur“ 11 – 12 Zähne statt 18 ziehen. Die Verbleibenden sollen dann intensiv gegen Parodontitis behandelt werden. Zweimal soll eine Zahnreinigung stattfinden, bevor die eigentliche Behandlung mit Keimanalyse, Antibiose und dann Zähne-Ziehen und geschlossener Kürettage in Rauschnarkose, anschließendem Überprüfen der Taschentiefen, ggf. erneute Behandlung (offene Kürettage, wieder unter Narkose) usw. stattfinden soll. Sie riet mir dringend davon ab, gleich alle Zähne ziehen zu lassen, dass sei ein zu großer Schritt, wenn man noch 20 eigene Zähne im Mund hätte.Man könne nichts essen, die Umstellung auf eine Prothese sei dann ebenfalls zu groß. (Außerdem meinte sie, das Setzen der beiden Hilfsimplantate, was die erste Ärztin vorgeschlagen hatte, wäre nicht gut, da die Hilfsimplantate durch die Keime im Mund ebenfalls angegriffen würden. (Aber auch bei der ersten Behandlung würde doch einen Tag vorher mit einer Antibiose begonnen.))
Sie rät mir stattdessen, die o.g. 11-12 Zähne zu ziehen und die Lücke mit einer Klammerprothese zu schließen und die Parodontitisbehandlung für die restlichen Zähne zu beginnen.
Von dieser Klammerprothese habe ich nun aber bereits gelesen, dass sie als Zahnzieher verschrieen ist, was in meinen Augen nicht wirklich Sinn macht, wenn die Zähne eh schon locker sind.
Von Euch erhoffe ich mir einen Rat, was ich tun sollte, ein Mutmachen und Ehrlichkeit, ob das Ziehen der kompletten Zähne wirklich „die Hölle“ ist, wie mir heute jemand versicherte und gleichzeitig prognostizierte, das halte mein Körper von den Schmerzen und vom Kreislauf her nicht aus.
Ich freue mich über eure Erfahrungen, denn mit meinen ständigen Vereiterungen muss ich dringend eine Entscheidung treffen.
Herzlichen Dank und internette Grüße
Alex