Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

 


Panikmache im Forum

  • Dieses Thema hat 10 Antworten sowie 11364 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 19 Jahren, 5 Monaten von Dr.Mikesch aktualisiert.
  • Ersteller
    Thema
  • #288598 Antworten
    Wolfgang Leikauf
    Gast

    hallo
    meine frau hat mich gebeten, nach infos im inet zu suchen, da sie vor der entscheidung steht, im ok mehrere implantate setzten zu lassen. ein titan-ip wurde vor 1 jahr im uk ohne geringste probleme nach knochenaufbau eingesetzt.
    ich habe heute die aktuellsten postings gelesen und bin entsetzt. wo sind denn die abertausend positiven erfahrungen festgehalten? gibt es denn keine statistik über erfolgs-/problemzahlen? offensichtlich melden sich im forum nur die negativfälle und es entsteht eine regelrechte abschreckungsfront. meine frau ist nach dem lesen nur der letzten beiträge trotz positiver eigener erfahrung völlig verunsichert, ob sie weitere impl. machen lassen möchte.
    ich bitte das forum, sich gedanken zu machen, wie ein solch verzerrtes abbild der realität verhindert werden könnte.
    grüsse wolfgang

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  • Autor
    Antworten
  • #288599 Antworten
    admin
    Teilnehmer

    Hallo,
    danke für diese doch wertvollen Hinweise. Es werden pro Jahr ca. 400000 Implantate allein in Deutschland eingesetzt. Natürlich sammeln sich in einem Forum nur die Fälle, bei denen Fragen entstanden sind. Da dieses Forum doh relativ bekannt ist, könnte man die Anzahl der Postings fast als Erfolgszeichen werten.
    Aber es besteht auch keine Möglichkeit, diese Fälle zu filtern, ohne den Sinn eines Forums auszuhebeln. Dann müssen wir es schliessen.
    Gruß
    i.com

    #288600 Antworten
    aarven
    Gast

    hi wolfgang

    mit verlaub- bist du denn das erste mal in einem forum?
    das ist doch völlig normal… in foren treffen sich auf jedenfall alle, die irgendein problem haben…die, die keines haben lassen den rechner aus…

    es wäre aber trotzdem die frage, ob man allgemeine fragen von den problemfragen vielleicht trennen könnte (oder auch einen bereich für positive berichte schaffen könnte)

    grüsse aarven

    #288601 Antworten
    HGReschke
    Gast

    Hallo, Herr Leikauf,
    Ihr Entsetzen kann ich in in keiner Weise teilen. Sicherlich überwiegen in diesem Forum die negativen Erfahrungen bzw. die Fragen die sich daraus ergeben(siehe dazu auch die bereits abgegebenen Meinungen). Ich, der bisher nur positive Erfahrungen in Zusammenhang mit Zahnimplantaten gemacht habe, habe stets in meinen Beiträgen auf diese Seite hingewiesen.
    Wenn man sich allerdings eines solchen Forums bedient, sollte man in der Lage sein zu differenzieren. Hier finden sich nun man viele von Hause aus verunsicherte(unsichere) Menschen, die u.a. auch Beistand in irgendeiner Weise brauchen. Auch dazu ist ein solches Forum gut.
    Vielleicht sollten Sie Ihrer Frau „beistehen“, wenn sie bereits durch das Lesen einiger Postings derart verunsichert ist und nicht die Schuld in den Beiträgen dieses Forums suchen.
    Weihnachtliche Grüße von
    HGReschke

    #288602 Antworten
    Helmut
    Gast

    Guten Abend,
    Ihre Einschätzung kann auf den ersten Blick in diesem Forum richtig sein, ist aber, wenn man sich gründlicher einliest schnell übberholt.

    Als ich persönlich von diesen Thema betroffen war, habe ich mich Mitte diesen Jahres mehrere Tage durch das Forum durchgelesen.

    Schnell kann man dann erkennen, das sich hier mehrheitlich die Problemfälle bzw. (ohne das ich das abwertend meine) mehr die ängstlicheren PatientenInnen melden.

    Nach meiner Implantation hatte ich auch ein Gespräch mit einer Bekannten, die sich auch für das Thema „Zahnersatz auf Implantate) interessierte. Ich habe Ihr dieses Forum empfohlen, aber gleich mit dem Hinweis, das sich die PatientenInnen nach erfolgreichen und weniger problematischen Fällen hier dann selten melden.

    Also nicht „irre“ führen lassen.

    Bei mir waren es bei einem Eingriff 5 Iplantate einschl. Knochenaufbau bei 3 Stück im Oberkiefer.

    Nebenbei bin ich auch noch Raucher.

    Vor dem Behandlungstermin, würde ich nach meiner Erfahrung nicht auf alle Behandlungsdetaile bestehen bzw. nachfragen. Das sollte aber jeder mit sich selbst ausmachen.

    Schlussendlich gebe ich Ihnen aber auch recht, weil ich mich persönlich auch über die Aussage eines Zahnarztes aus Österreich erregt habe, der über Einheilerfolge der Implantate bei Rauchern hier völlig daneben spekulierte.
    Derartigen „Unsinn“ sollte man hier im Forum editieren.

    Aber ein Kollege widerspricht ja keinem anderen aktiv.
    (passiv ist ja auch bequemer)

    Frohes Weihnachtsfest an Sie und Ihrer Frau.

    Alles wird bestimmt gut.

    Danke an das Team, die dieses Forum betreuen.

    #288603 Antworten
    Dr.Metelski
    Teilnehmer

    Sie irren sich,wenn Sie meinen,dass es zu gewissen Beiträgen hier im Forum von Kollegen keinen aktiven Widerspruch gibt.Doch der muss ja nicht unbedingt auf dieser Seite durchgeführt werden.
    Den Artikel des Kollegen aus Österreich kenne ich leider nicht,Sie sollten wissen,dass es wissenschaftlich gesicherte Studien gibt,die belegen,dass bei starken!! Rauchern,der Knochen schneller abgebaut wird.Was ist nun ein starker Raucher?Wenn täglich mehr als 10 Zigaretten geraucht werden,wird man unter o.g.Kategorie eingestuft.

    Gruß Dr. Metelski

    #288604 Antworten
    Helmut
    Gast

    So, ich habe das Zitat rausgesucht. Muss mich aber auch korrigieren. Es ging um Einheilung des Zahnfleisches nach Eingriff.

    Zitat:
    Beim Raucher muss vor der Implantation ein absolut nikotinfreier Tag und nach der Implantation mindestens zwei nikotinfreie Tage liegen, ansonsten kein wundverschluss
    Zitatende

    Ergo -> Rauchen?! -> Dann kein Wundverschluss!?

    Gut, heute, 6 Wochen nach dem Eingriff sehe ich das mitlerweile alles gelassener.

    Als „starker“ Raucher habe ich wenig Probleme mit der Einheilung des Zahnfleisches gehabt (8 cm langer Schnitt im Oberkiefer)

    3 Stunden nach dem Eingriff habe ich die erste Zigarette geraucht, weil ich dann selber wieder ein ganz anderes Lebensgefühl hatte, und das allgemeine Wohlbefinden sich sofort positiv verbesserte.

    Am nachfolgenden Tag war ich auch ohne Einnahme von Schmerztabletten nahezu schmerzfrei.

    Mit der Bewertung der Knocheneinheilung bei 5 Inplantaten halte ich mich noch zurück, weil ich erst mit meinem Arzt sprechen möchte.

    Aber ich persönlich spüre die „Anker“ überhaupt nicht
    und Entzündungen oder ähnliches habe ich nicht erleiden müssen.

    Ich glaube an den Placeboeffekt und bin davon überzeugt, das auch zur Unterstützung der Einheilung wichtig ist, was sich im Kopf abspielt.

    Flach gesagt, wer Leiden will, wird sein Leiden natürlich auch stärker wahrnehmen und sich vielleicht auch reinsteigern, das der objektive Zustand sich tatsächlich verschlechtert.

    Aber was schreibe ich? Dafür seit Ihr Ärzte ja da, um uns gut zu beraten.

    Nur auf Grund der rechtlichen Situation in Deutschland darf man Euch aber auch nicht alles 1 zu 1 abnehmen, von dem, was ihr natürlich aus nachvollziehbaren Gründen richtiger Weise von Euch gebt.

    Natürlich ist das dann wieder Futter für die Patienten, die sich nach allen erdenklichen Seiten absichern wollen.

    Hier liegt natürlich immer die Gefahr einer übersteigerten Wahrnehmung, was dann die eigene Gesundheit angeht.

    Ich habe mich bei meinem Vater vor 30 Jahren schon gewundert, wieviel Krankheiten er mir aufgezählt hat. Diabetes, Gicht, Reuma etc.

    Und ob er dann noch lange was von seinen Kindern und Enkel hat, das ist ja alles so fraglich. (mit tiefer Überzeugung ausgesprochen)

    Er ist heute nahezu 80 Jahre alt und redet immer noch diesen „stuss“ (ok, jeder so, wie er mag)

    Ich denke, das man nach derartigen Eingriffen im Mundraum, wie es hier in diesem Forum besprochen wird, sich immer eine positive Grundeinstellung erhalten sollte, und nicht über alle Risiken sich aufklären lassen sollte. Es macht keinen Sinn.
    Man fängt an sich „irre“ zu machen.

    Letztendlich möchte ich aber allen ÄrztenInnen hier und auch allen PatientenInnen für Ihren wunderbaren Einsatz danken, weil so jeder Betroffene die Möglichkeit hat, sich die Detaile, die er für seine Behandlung als wichtig erachtet, durch zuarbeiten.

    Also weiter so. Mit oder ohne „Panikmache“! Immer noch besser, als wenn es dieses Forum nicht geben würde.

    MfG

    #288605 Antworten
    Dr.Metelski
    Teilnehmer

    Ich stimme Ihren Ausführungen teilweise zu.Eines sollten Sie jedoch zur Kenntnis nehmen,alle Ärzte und Zahnärzte sind zur Aufklärung verpflichtet,so will es die Rechtssprechung.Es gibt genügend Urteile mit Regreß-u.Schmerzensgeldforderungen gegenüber Ärzten.Ich wundere mich manchmal auch,was Patienten so alles wissen wollen.Sie kaufen sich Autos für 50000 – 150000 € u.sind nicht in der Lage gewisse Risiken slebst einzuschätzen.
    Es ist in der Fachliteratur und auf Fortbildungsveranstaltungen auch nicht so sehr die Rede,dass Implantate bei Rauchern nicht einheilen(besser fest einwachsen),sondern mehr davon,dass der Knochenabbau schneller stattfindet u.wenn Komplikationen während der Einheilphase auftreten,starke Raucher viel mehr davon betroffen sind.Sie selbst müßten doch mehr Interesse daran haben,wenn Sie schon auf Implantate angewiesen sind,dass diese möglichst lange erhalten bleiben und nicht schon nach 8 Jahren verloren gehen.Ich kann Ihnen versichern,dass ich bei einem starken Raucher keine Implantate setze,denn es wird der Tag kommen ,wo starke Raucher per Gericht Entschädigungen einklagen werden,weil Sie nicht richtig aufgeklärt wurden und was viel schlimmer ist,weil der Zahnarzt troztdem die Implantation durchgeführt hat.Dies hat nichts mit Panikmache zu tun,es ist die Realität.

    Gruß Dr. Metelski

    #288606 Antworten
    Karl-Josef Mathes
    Gast

    Hallo zusammen,

    vielleicht ein bißchen etwas zur Erklärung. Wir Ärzte sind verpflichtet, über Risiken dann aufzuklären, wenn sie als wahrscheinlich uns bekannt werden, nicht erst dann, wenn sie unwiderlegbar bewiesen sind. Die wissenschaftliche Literatur gibt zum Thema Implantatverlust und Rauchen sehr unterschiedliches her. Mir sind z.B folgende zwei Untersuchungsergebnisse bekannt:

    Untersuchung 1: Verlustquote bei Nichtrauchern 6,9%, bei Rauchern 16,6%

    Untersuchung 2: Kein Unterschied zwischen Rauchern und Nichtrauchern.

    Also muß ich ggf. den Patienten auf das Risiko als Raucher hinweisen, denn eine unterlassene Aufklärung führt zwangsläufig mindestens zur unerlaubten Handlung. So einfach ist das. Und je mehr Schadensersatzprozesse gegen Ärzte angestrengt werden, desto defensiver wird die Medizin. Das ist das logische Ergebnis. Und das kann sehr weit gehen.
    Mir wurde kürzlich folgende Frage gestellt: Woran erkennt man bei einem Verkehrsunfall in den USA die Ärzte unter den Passanten? Das sind die einzigen, die nicht gaffen und schnell weitergehen.
    Ich kenne den Wahrheitsgehalt dieser Geschichte nicht und will auch den Kollegen in den USA nicht zu nahe treten, aber als Endkonsequenz der Risikomaximierung für Ärzte kann ich mir solche eigentlich indiskutablen Zustände vorstellen.
    Viele Grüße
    K.-J. Mathes

    #288607 Antworten
    Helmut
    Gast

    Herr Dr.G.Metelski,
    vorab möchte ich Ihnen schreiben, das ich Ihre Beiträge – soweit ich die Möglichkeit hatte sie zu lesen – immer als sehr umsichtig und verantwortungsbewusst empfunden habe.

    Ich denke, das die Rechtssprechung nicht übersehen kann, das jeder Patient sich heute umfangreich informieren kann.

    Natürlich besteht immer noch ein enormer Wissensvorsprung bei dem Arzt, aber so „blauäugig“ wird es wohl niemanden gelingen, sich der eigenen Verantwortung zu entziehen.

    Sie haben ja auch Ihre Lösung zu dem Dilemma selbst dargestellt.

    Seien Sie aber versichert, das mein Implantologe und ich uns nicht vor Gericht treffen werden, es sei denn zufällig oder als Zeugen.

    Ich werde jetzt im Januar wieder meinen Implantologen aufsuchen und wir werden sicherlich beide zufrieden sein.

    Ich muss Ihm ohnehin mal in die Rippen stoßen, weil er mir noch keine Rechnung geschickt hat (lol) Da soll einer behaupten, Zahnärzte währen fleisig. Die bekommen ja noch nichteinmal Ihre Rechnung geschrieben (lol)

    MfG

    #288608 Antworten
    Dr.Mikesch
    Gast

    Nach ca. 4.000 gesetzten Implantaten seit 1990 und einer sorgfältig geführten Statistik kann ich folgende Aussage machen:
    In der Nichtrauchergruppe nach 5 Jahren 7 %Implantatverlust bzw. Periimplantitis.
    In der Rauchergruppe nach 5 Jahren 18 % Implantatverlust bzw.Periimplantitis
    d.h. die Komplikationsrate liegt beim Raucher um mehr als das doppelte höher.
    Gruß Mikesch

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