Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

 


Literatur zur Verblockung

  • Dieses Thema hat 2 Antworten sowie 7460 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 22 Jahren, 6 Monaten von Dr. Dr. Ruediger Osswald aktualisiert.
  • Ersteller
    Thema
  • #313370 Antworten
    Dr. Dr. Ruediger Osswald
    Gast

    Hier wurde neulich zur Literatur zur Verblockung natürlicher Zähne mit Implantaten gefragt. Die starre/halbstarre Verbindung zwischen natürlichen Zähnen und Implantaten ist inzwischen standardisiert und gilt als unproblematisch. Man kann (crestale)Implantate in der prothetischen Versorgung genau so einsetzten wie natürliche Zähne

    Ich habe gerade danach gesucht, weil ich einen Fall von extremer Intrusion erlebt habe.

    Wenn man bei Medline als Stichwort:
    „Implants dental intrusion“ eingibt, erhält man ca. 30 Hinweise.

    Insgesamt gibt es wenige Probleme mit Verblockungen. In <0,5-5% der Fälle scheint es je nach Technik zur messbaren Intrusion der natürlichen Zähne zu kommen, wobei das Verhältnis starre Verblockung zu Verblockung über Geschiebe ca. 40 zu 60 zu sein scheint, weshalb geraten wird, möglichst starr zu verblocken und -wenn das wegen der Einschubrichtung nicht möglich ist- das Geschiebe zu verschrauben.

    Erstaunlicherweise schient die Wissenschaft die Frage, warum es zu Intrusionen kommt, bisher nicht verstanden zu haben, da ganz erstaunliche Experimente durchgeführt werden, um diese Frage zu klären. Dies ist verwunderlich, handelt es sich doch um ein einfaches mechanisches Problem.

    Manche Autoren sehen (fast) gar keine Komplikationen:

    Int J Oral Maxillofac Implants 1999 Nov-Dec;14(6):819-23 Related Articles, Links

    Implant/tooth-connected restorations utilizing screw-fixed attachments: a survey of 3,096 sites in function for 3 to 14 years.

    Fugazzotto PA, Kirsch A, Ackermann KL, Neuendorff G.

    Numerous problems have been reported following various therapies used to attach natural teeth to implants beneath a fixed prosthesis. This study documents the results of 843 consecutive patients treated with 1,206 natural tooth/implant-supported prostheses utilizing 3,096 screw-fixed attachments. After 3 to 14 years in function, only 9 intrusion problems were noted. All problems were associated with fractured or lost screws. This report demonstrates the efficacy of such a treatment approach when a natural tooth/implant-supported fixed prosthesis is contemplated.

    PMID: 10612918 [PubMed - indexed for MEDLINE]

    Grüße

    Osswald

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  • #313371 Antworten
    Dr. Partenheimer
    Gast

    Je nach Retentivität des verwendeten Aufbaus und Spannbreite der Verblockung kann es allerdings zu Dezementierungen am Implantatpfeiler oder am natürlichen Zahn kommen. Auch ist die unterschiedliche Prognose der Pfeilerzähne (oder Implantate) je nach individueller Risikobereitschaft ein Argument für bedingt abnehmbare Konstruktionen. Ich löse dieses Problem so, daß ich für natürliche Pfeilerzähne ein Galvanokäppchen herstellen lasse und die Suprakonstruktion dann über Implantat und natürlichen Zahn wiederum mit Temp-Bond einsetze. So ist der natürliche Zahn gegen Karies bei Dezementierung geschützt und alle Vorteile beider Befestigungsarten sind meiner Meinung nach gewahrt.
    Was halten die werten Kollegen davon?

    Gruß,
    Lars Partenheimer

    #313372 Antworten
    Dr. Dr. Ruediger Osswald
    Gast

    Ich verwende bei weitspannigen Brücken routinemäßig konfektionierte T-Geschiebe am natürlichen Pfeilerzahn. Wenn es wirklich zur Verwindung kommt, löst sich die Krone am distalen Implantat und kann einfach rezementiert werden. Eine Dezementierung am proximalen natürlichen Pfeiler habe ich noch nicht erlebt.

    Mit Temp-Bond habe ich in Bezug auf die Ablösung vom Implantatpfeiler ausgesprochen schlechte Erfahrungen gemacht und zementiere dort grundsätzlich mit Cetac-Zem.

    Zukünftig werde ich diese Geschiebe aufgrund der geschilderten fallbezogenen Literatur-Recherche jedoch verschrauben. Dann ist man auch gegen die Intrusion in einem ausreichend hohen Prozentsatz gut geschützt. Das scheint ja (neben der reversiblen Dezemntierung) so ziemlich die einzige wesentliche Komplikation bei dem Verbund natürlicher Pfeiler mit Implantaten zu sein.

    Das mit dem Galvanokäppchen ist aber eine gute Idee. Aber warum zementieren Sie es nicht? Es müsste doch im Falle des Falles mit einem Hirtenstab 0relativ leicht zu lösen sein.

    Nicht vergessen darf man, dass es sich um dieselben Probleme handelt, mit denen man in der implantatlosen Prothetik auh konfrontiert ist. Sie sollten einen deshalb nicht davon abhalten, in der Prothetik mehr Implantate zu setzten, als man an natürlichen Pfeilern benötigen würde. Eher weniger.

    Grüße

    Osswald

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Antwort auf: Antwort #313372 in Literatur zur Verblockung
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