Kurzimplantate

[Anonym]

Wie gut und vor allem haltbar sind die sogenannten Kurzimplantate (Fa. B.)?
Stehe vor Implantation oben rechts Nr. 6 und bezweifle, dass das Verhältnis von implantiertem Teil zu sichtbarem Zahnaufbau recht ungünstig ist. (langer Zahn, kurzes Implantat – Hebelwirkung!!). Der mir versprochene Vorteil: Ohne Sinuslift!
Besten Dank
Herbert

Thema

[gwittstock]

Hallo,

um aufwendigere Knochenaufbaumassnahmen zu umgehen, können im Einzelfall kurze Implantate (6mm oder noch kürzer) verwendet werden. Wie Sie ja aber schon selber aber bemerkt haben, sind hier die mechanischen Verhältnisse ungünstiger als bei ausreichend langen Implantaten.

Kurze Implantate funktionieren vor allem dann gut, wenn man Sie im Verbund mit normal dimensionierten Implantate verwendet und quasi als Unterstützungsimplantate einsetzt. Dann fangen diese nicht die Kaulast alleine auf, sondern bieten einen zusätzlichen halt.
Bei einer Einzelzahnversorgung müssen diese aber alle mechanischen Kräfte auf diesen Zahn alleine auffangen. Im Bereich des ersten Backenzahnes liegt eine hohe Kaukraftbelastung. Ich würde daher wenn möglich einen Sinuslift in Kauf nehmen, ein geübter Implantologe kann das zügig und schonen durchführen.
Wenn Sie jedoch gänzlich gegen Knochenaufbaumassnahmen sind, bleibt ja letztlich keine andere Möglichkeit. Hier ist es wichtig, Sie eben über die ungünstige mechanischen Verhältnisse aufzuklären. Nichts desto trotz habe ich auch schon kurze Einzelzahnimplantatversorgungen gesehen, die durchaus funktionieren.

Viele Grüße,

Dr. Gero Wittstock

[Anonym]

Danke für die rasche Antwort.
Ich möchte jetzt gestehen, dass die Frage von mir zu spät gestellt wurde!
Tatsächlich habe ich ein solches K‘ Implantat bereits im März 2014 erhalten und ließes jetzt vor wenigen Tagen (Ende August) explantieren, weil es wackelte wie ein Hundeschwanz! Es wundert mich nicht, warum es nicht hielt. Siehe Foto! Man muß nicht ins Ausland fahren um einen Pfusch zu bekommen….

[DocWolff]

Guten Tag,
selbst wenn man den kurzen Implantaten eine gute Prognose bescheinigt, sollten die grundsätzlichen Belastungesverhältnisse schon stimmen. Das ist hier definitiv ein Beispiel für eine Grenzüberschreitung zum vorprogrammierten Misserfolg.
mfg
Wolff

[Autor]

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