Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

 


Kostenfaktor zu hoch?

  • Ersteller
    Thema
  • #286152 Antworten
    andrea
    Gast

    Mein Zahnarzt hat beim Kostenvoranschlag für die Implantate verschiedene Kostenfaktoren angesetzt.
    Wie kommt das?
    Es schwankt zwischen 2,5 und 3,2.
    Ist das immer so?
    Ist das zu hoch?

    Freue mich über Infos.
    Danke

Ansicht von 7 Antworten – 1 bis 7 (von insgesamt 7)
  • Autor
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  • #286153 Antworten
    Nicole
    Gast

    Hallo,
    ich glaube die Schwankungen hängen damit zusammen,dass man manche Sachen erst genau im Zeitpunkt der OP sehen kann.Also,ob man das wirklich so machen kann wie geplant oder ob evtl. doch noch ein Knochenaufbau oder ähnliches nötig wird,was man vorher nicht sehen konnte.Das ist normal , glaube ich.

    #286154 Antworten
    K.-J.Mathes
    Gast

    Hallo,
    das ist so nicht ganz richtig. Der Gesetzgeber hat bei der Gebührenordnung bestimmt, dass der Zahnarzt den sogenannten Steigerungsfaktor für jede einzelne Leistung in jedem einzelnen Fall bestimmen muß. Ab dem Faktor >2,3 muß er seine Entscheidung begründen. Nun stammt die GOZ aus den 80er Jahren und enthält immernoch die gleichen Preise. Natürlich sind die Preise (Löhne, Mieten, Materialien usw. ) auch für die Zahnarztpraxen gestiegen. Da der Gesetzgeber sich beharrlich weigert, die Gebühren anzuheben ( Arbeiten Sie noch für den Lohn von sagen wir 1985?), werden die Steigerungsfaktoren auch tendenziell weiter steigen. Dieses Vorgehen hat übrigens das BVG in einer Entscheidung meines Wissens nach zumindest indirekt bestätigt. Das und die Umstände der einzelnen Leistung führen also zu den unterschiedlichen Sätzen.
    Im Übrigen denke ich, dass die genannten Steigerungssätze recht moderat gewählt wurden.
    Mit freundlichen Grüßen
    K.-J. Mathes

    #286155 Antworten
    andrea
    Gast

    Lieber Herr Mathes,

    danke für die Erklärung.
    Um Ihnen vielleicht interessehalber mal einen Überblick zu verschaffen.

    Bei mir soll wegen 4 fehlender Backenzähne eine auf 2 Implantaten gestützte Brücke über insgesamt 3 Zähne gemacht werden.

    Mein ursprünglicher Kostenvoranschlag belief sich auf 2.200 € für die Kronen/Brücke und 1.400 rein für die Implantate.

    Nachdem ein angekündigter Knochenaufbau hinzukommen soll, stieg die Rechnung Implantate auf einmal auf 1840 € und ganz nebenbei wurde mir gesagt, bei der anderen Rechnung sei eine Position vergessen worden, so dass die Kosten hier auf 2.600 € steigen.

    Wie kann denn so etwas sein?
    Dann hieß es weiter, der Arzt hätte auf dem Röntgenbild gesehen, dass vielleicht doch genügend Knochen da wäre. Er könnte es aber erst entscheiden, wenn er operiert.
    Kann das sein? Woher weiß ich am Ende, ob tatsächlich Knochen aufgebaut wurde oder nicht.
    Haben Sie einen Tipp? Ich bin dankbar für jede Antwort.
    Ich fühle mich derzeit total ausgeliefert. Wie können

    #286156 Antworten
    Dr. Metelski
    Gast

    Es ist häufig so,dass erst nach Freilegung des Knochens entschieden werden kann,ob ein Implantat inseriert wird oder nicht,es sei denn,Sie lassen eine CT Aufnahme anfertigen.Doch diese erhöht die Kosten.Was den Knochen angeht gilt folgendes:wird eigener Knochen verwendet,ist meistens eine zweite Operation notwendig.Wird ein Knochenersatzmaterial angewendet,können Sie sich die Aufbewahrungsröhrchen ansehen,im Implantatpass wird es auch eingetragen und auf dem Rö.- Bild ist das Material ebenfalls zu sehen.

    Gruß Dr. Metelski

    #286157 Antworten
    andrea
    Gast

    DAnke Dr. Metelski,

    ich denke, jetzt sehe ich etwas klarer.
    War halt irgendwie komisch. Mein Zahnarzt hat bei seinen Kollegen – weiß ich aus recht guter Quelle – einen Topp-Ruf und sein Können hatte er bei meinen Zähnen auch in den letzten Jahren immer unter Beweis gestellt. Soweit vertraue ich ihm auch voll und ganz.
    Nur halt wie gesagt mit den Kosten das ist so eine Sache, auf Anfrage hin ging er mit dem Kostenfaktor runter, aber dann plötzlich wurde an anderer Stelle der KV wieder teuer.
    Man fühlt sich irgendwie ausgeliefert und man kann doch ohnehin nicht kontrollieren, was letztendlich wirklich gemacht wurde.
    Oder?????

    #286158 Antworten
    K.-J. Mathes
    Gast

    Hallo Andrea,

    erlauben Sie mir doch noch ein paar Bemerkungen zum Arzt/Patient-Verhältnis. Dieses Verhältnis muß von einem hohen Maß an Vertrauen geprägt sein, auf beiden Seiten. Leider ist das in den letzten Jahrzehnten schlechter geworden, auch weil aus politisch interessierter Ecke das Mißtrauen geschürt wurde. Fest steht, daß die Anzahl der Betrüger in Weiß sehr klein ist, auf die gesamte Kollegenschaft bezogen. Ich halte sie für prozentual kleiner als die Anzahl der bestochenen, gekauften, geschmierten oder ansonsten sich bereichernden Menschen in Politik und Verbänden, die vorgeben, Sie gegen Ihren Arzt schützen zu müssen.
    Trotzdem gehört jeder betrügende Arzt bestraft, wie jeder andere auch.
    Aber wir erleben heute, wohin dieses geschürte Mißtrauen führt. Wir haben eine immer defensiver werdende Medizin, in der der Arzt immer mehr damit beschäftigt ist, sich schon im Vorfeld einer Behandlung gegen seinen Patienten abzusicher. Und wer wissen will, wie das endet, der muß sich in den USA umschauen.
    Und ist Ihnen schon aufgefallen, daß alle diesbezüglichen Debatten über Geld geführt werden. Selbst das Wort Qualitätssicherung wird nur mit der Möglichkeit des Geldsparens in den Mund genommen. Ihr Schicksal als Patient kommt in dieser Debatte nur als Werbeträger vor.
    Mein Tip: Suchen Sie sich einen Arzt, dem Sie vertrauen und machen Sie, was der sagt. Alles andere wird Sie zum „Wanderpokal“ im Gesundheitswesen machen. Klar sollen Sie fragen, aber der Umstand, ob Ihre Fragen zufriedenstellend beantwortet werden, ist auch ein Kriterium der Wahl eines vertrauenswürdigen Arztes.
    Und einem solchen Arzt gegenüber werden Sie sich nicht ausgeliefert fühlen, denn er ist Ihr Partner auf dem Weg zu Ihrer Gesundheit.
    Anders wird es nicht gehen.
    Viele Grüße und alles Gute
    K.-J. Mathes

    #286159 Antworten
    andrea
    Gast

    Danke für den ausführlichen und zum Nachdenken stimmenden Bericht.
    Auch für Sie alles Gute

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Antwort auf: Antwort #286156 in Kostenfaktor zu hoch?
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