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Kontraindikationen Herzkrankheiten + Nikotinabusus

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    Thema
  • #287554 Antworten
    Eifelwanderer
    Gast

    Guten Tag,
    meine Zahnärztin (Tätigkeitsschwerpunkte Oralchirurgie und Implantologie) wird nicht müde, mir eine umfassende Implantat- und Teleskopkonenversorgung anzuraten, da ich nur mehr über 4 natürliche Zähne (alle im OK) verfüge.
    Da ich im Januar 05 einen leichten Herzinfarkt erlitten habe (es wurde katheterisiert und ein sog. „stent“ gesetzt), und eine Nikotinabhängigkeit mit ca. 25 Zigaretten/Tag vorliegt, derer ich bislang trotz mehrerer Austiegs-Versuche nicht Herr geworden bin, habe ich die Zahnärztin gefragt, ob dies nicht absolute Kontraindikationen seien.
    Sie verneint dies jeweils und erklärt, sie habe in langjähriger Praxis auch massiv Rauchenden Implantate gesetzt, ohne dass es zu Komplikationen gekommen sei.
    Im Übrigen gebe es auch bei Rauchern keine Einwachsschwierigkeiten, sondern nur Probleme wegen mangelnder Mundhygiene, da Raucher häufiger als Nichtraucher zu Zahnfleischentzündungen neigten.
    Nun lese ich aber auch auf DIESER Seite wiederum, Nikotinabusus sei eine absolute Kontraindikation.
    Zudem werden hier auf der Seite „schwere Herzerkrankungen“ ebenfalls als absolute Kontraindiktionen aufgeführt.
    Allmählich weiß ich nicht mehr, wem und was ich glauben soll bzw., ob die Zahnärztin nicht aus etwa finanziellen Erwägungen – ich bin Privatpatient! – die Risiken verharmlost:
    Vielleicht hat da jemand einen Tipp oder Rat resp. eine Entscheidungshilfe….?
    Gehört ein leichter Herzinfarkt zu den „schweren Herzerkrankungen“?
    IST Rauchen nun eine Kontraindikation oder nicht?
    Für Rat pp. wäre ich dankbar (bis auf den, bitte! , doch mit dem Rauchen aufzuhören – SO weit bin ich ja selbst auch schon gediehen, nur gelingen will es bislang halt nicht!).
    Meinen Dank vorab an alle!
    Eifelwanderer

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  • #287555 Antworten
    zahedi
    Administrator

    Hallo,
    wo haben Sie hier gelesen, dass Rauchen eine absolute KI ist?
    Man geht zwar schon davon aus, dass bei Rauchern die Misserfolgsquote statitisch höher liegt. D.h. aber nicht, dass man nicht implantieren darf/soll.
    Solange der Körper den Eingriff in lokaler Betäubung aus allgemeinmed. Sicht gut überstehen wird, sehe ich bei einer koronaren Herzerkrankung keine KI. Das sollte aber Ihr Internist entscheiden. Für das Implantat besteht da keine Gefahr. Anders ist es bei Marcumar-Therapie (starke Blutverdünnung).
    Also medizinisch kann man das ohne weiteres erfolgreich bestreiten. Wie dringlich das ganze ist, kann ich allerdings nicht beurteilen.
    Gruß
    B. Zahedi

    #287556 Antworten
    Eifelwanderer
    Gast

    Guten Abend, Herr Dr. Zahedi, und Danke für Ihre Antwort!
    Aus dem Kontext unter „Implantate -> Gegenanzeigen“ (s.u.!) ergibt sich m.E. „Rauchen“ als – absolute – KI:

    „Allgemeinmedizinische Gegenanzeigen
    Die Schwere einer Allgemeinerkrankung ist entscheidend, ob es sich um eine abwägbare oder absolute Gegenanzeige für eine Implantatbehandlung handelt. Diese müssen natürlich im Vorfeld, unter Umständen durch eine Beratung mehrerer Fachärzte geklärt werden.
    Die wichtigsten allgemeinmedizinischen Gegenanzeigen
    Herabgesetzte Immunabwehr, erkrankungsbedingt oder durch Medikamente (z.B. Cortisontherapie, Zytostatika)
    Nicht eingestellter Diabetes mellitus
    Schwere Erkrankung von Herz, Leber, Niere oder des Blutes
    generalisierte Erkrankungen des Bindegewebes oder des Knochens (z.B. rheumatische Erkrankungen)
    Erhöhte Blutungsneigung
    Schwere psychische Erkrankungen; Drogenabhängigkeit
    Nikotinabusus“

    Anderswo las ich, das „Nichteinwachsrisiko“ sei bei Rauchern etwa 5x höher als bei Nichtrauchern….!
    Außerdem muss ich tatsächlich zwei Blutverdünner dauerhaft einnehmen, nämlich Iscover und Aspirin – nach kardiologischer Auskunft für immer….!
    Auch nach Ihren Worten müsste man in meinem Falle denn wohl doch eher von Implantaten abraten, oder?
    Nochmal vielen Dank für die Antwort!
    Gruß
    Eifelwanderer

    #287557 Antworten
    zahedi
    Administrator

    Hallo,
    wie beschrieben, die Schwere des Risikofaktors ist entscheidend.
    In einer nromal-gesunden Ausgangssituation gehen wir von einem Verlustrisiko von vielleicht 2-3% aus. Bei starken Rauchenr möglicherweise von 10%. Bleibt aber eine durchschnittliche Erfolgschance von 90%. Blutverdünnung trägt sicher nicht zu Verbesserung der Prognose bei, das Risiko ist aber hier sehr schwer einzuschätzen. Wenn es keine guten therap. Alternativen gibt, würde ich bei mir durchaus eine Implantatversorgung wünschen. Selbst bei einem Implantatverlust stehen die Chancen für eine Alternativversorgung ja dadurch nicht schlechter. Es ist halt eine vernünftge Nutzen-Risiko-Abwägung notwendig.
    Viel Erfolg!
    B. Zahedi

    #287558 Antworten
    leda
    Gast

    hallo,

    wenn Sie im Oberkiefer noch 4 eigene Zähne haben und belastbar sind, dann können Sie auf diese Zähne guten Zahnersatz gemacht werden.Ohne zweifel ist der Mißerfolg bei starker Raucher viel höher

    #287559 Antworten
    Dr. Metelski
    Gast

    Raucht ein Patient 25 Zigaretten pro Tag,würde ich keine Implantate setzen.Durch das Rauchen wird im Körper vermehrt Interleukin – 1 gebildet.Dieses wirkt als Osteoklastenstimulator d. h. es werden vermehrt Zellen gebildet,die Knochen abbauen.Dies wurde u.a.auch am 01.10.05 in Münster anläßlich des 1. IMC Herbst-Symposium“Von der Forschung zur Praxis“ bestätigt.

    gruß Dr. Metelski

    #287560 Antworten
    leda
    Gast

    Hallo
    Hohe Erfolgsrate. Zahlreiche Studien belegen, dass Implantate bei korrekter Pflege viele Jahre halten. Die meisten sind nach zehn Jahren noch in perfektem Zustand.

    Dies bestätigt auch eine neue Studie an der Klinik für MKG-Chirurgie der Universität Kiel, die auf der Münchener Tagung präsentiert wird. Dr. Eleonore Behrens hat den Zustand von rund 2.500 Implantaten ermittelt, welche die Ärzte der Klinik in den vergangenen 20 Jahren gesetzten haben. „Bei korrekter Indikationsstellung“, so das Fazit von Behrens, „sind unabhängig vom System 92 Prozent der Implantate nach zehn Jahren noch in Ordnung.“ Nur bei Rauchern lag die Erfolgsrate statistisch signifikant niedriger. „Wir wissen auch aus anderen Untersuchungen“, sagt Professor Friedrich W. Neukam, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie, dass die Misserfolgsrate bei Rauchern zwischen fünf und zehn Prozent höher liegt als bei Nichtrauchern.“

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