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Knochenaufbau – Membran liegt partiell frei
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- Dieses Thema hat 7 Antworten sowie 12876 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 8 Jahren, 3 Monaten von Stephanie38 aktualisiert.
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Stephanie38Teilnehmer
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Stephanie38Teilnehmer
Hallo zusammen,
ich habe bereits einen sehr umfangreichen Beitrag hier im Forum, in dem ich meine ganze Leidensgeschichte erläutert und auch einen bislang positiven Erfahrungsbericht geschrieben habe, für alle, denen die gleiche Operation bevorsteht.
Diesen Thread möchte ich dennoch eröffnen.
Mir wurde im UK rechts bei 45 + 47 zwei Implanate mit vorherigem Knochenaufbau aus dem Beckenkamm (in einer OP) gesetzt für eine spätere Versorgung mit fester Brücke. Bis auf die Schwellung und die Schmerzen im Becken war das Postoperative mit Ibuprofen sehr gut auszuhalten und auch jetzt habe ich keinerlei Schmerzen (das Becken meldet sich manchmal noch aber das wird auch weniger). Leider war nicht genug Zahnfleisch vorhanden, das man über den neuen Knochenkamm hätte ziehen können, also wurde von der Wange Schleimhaut rübergezogen.
Die OP war am 10.01.
Am 23.01. wurden die Fäden gezogen, da war wohl alles in Ordnung.
Am 27.01. ist mir beim Zähneputzen eine ca. 2-3 x 15 mm große weiße Stelle aufgefallen (läuft nach hinten zu, mittig ist das Zahnfleisch miteinander verwachsen und dahinter ist noch mal eine kleines Loch), was mich sehr erschrocken hat. Also bin ich nachts noch in die Uniklinik gefahren und wurde dort auch von einem kompetenten Zahnarzt begutachtet. Dieser sagte, in 10 – 15 % der Fälle kann es passieren, dass das Zahnfleisch nicht 100%ig zusammenwächst, insbesondere dann, wenn es unter zu großer Spannung zusammengenäht wurde (war bei mir aber nicht anders möglich).
Das wäre zwar nicht ideal aber erst mal nicht schlimm, da die Membran, die über den neuen Knochen gelegt wurde, noch als Schutzbarriere da ist. Außerdem sei die Membran sicher 3 x 6 cm groß, der sichtbare Teil ist also eigentlich nur ein Bruchteil von der ganzen Membran. Ich solle nach dem Essen mit Meridol spülen (stimmt es eigentlich, dass es davon Zahnverfärbungen gibt? Ich dachte, das passiert nur bei Chlorhexamed?) und 2-3x täglich Solcoseryl auf die Wunde auftragen, damit sie sie verschließt und der Körper die Membran nicht noch schneller „verdaut“/abbaut. In einem anderen Beitrag sagte ein Experte, Solcoseryl sei eine gute Lösung.
Die Wunde soll nun sekundär verheilen. Mir wurde auch ganz genau erklärt, dass die Wundränder (die zum Glück nicht gerötet sind, es ist also nichts entzündet) sich finden würden. Ich solle mir aber erstmal keine Sorgen machen, in zwei-drei Wochen sollte das zugeheilt sein. Aber ich bin ja von Natur aus Skeptiker 😉
Ich habe soweit keine Schmerzen, außer hier und da ein Ziepen, je nachdem, wie stressig mein Tag ist/war und wie ich mich angestrengt habe. Morgens merke ich z.B. überhaupt nichts. Ich habe eher den Eindruck, dieses unangenehme Gefühl kommt vom Solcoseryl. Seit 2 Tagen bin ich auch noch erkältet. 🙁
Das einzige, was mir Sorge macht:
Ich war am 27.01. in der Ambulanz und heute ist der 02.02. und bislang kann ich keinerlei Verbesserung erkennen, die Wunde sieht unverändert aus. Vielleicht bin ich zu ungeduldig und beobachte jetzt mit Argusaugen, ob sich was tut aber sollte nach einer Woche nicht wenigstens eine leichte positive Veränderung sichtbar sein? Auch, dass die Membran ja nach und nach vom Körper abgebaut wird, macht mir Kummer, bis dahin sollte es ja verheilt sein. Wie lange hält sich so eine Membran (kann gern heut Abend nachsehen, welches Fabrikat eingesetzt wurde) für gewöhnlich bzw. in welchem Zeitraum wird sie vom Körper abgebaut??Sekundär heilen kenne ich insofern aus der Tiermedizin, als dass mein Pferd eine sehr große (mehr als Handflächengröße) schlimme Trittverletzung hatte, deren Nähte auch wegen der stetigen Bewegung (war an der Schulter) nicht halten wollten und aufgingen. Aber: hier war es ja so, dass zwischen den Wundrändern das rohe Fleisch war, was ebenfalls granulierte (auch dort habe ich seinerzeit eine Paste in die Wundtasche schmieren müssen).
Aber dort wo bei der Pferdewunde das rohe Fleisch war und dieses granulieren konnte, ist bei mir ja nun die Membran und das Zahnfleisch verwächst ja nicht mit der Membran, dafür wird diese ja auch verwendet. Klar „weiß“ der Körper, dass ein Loch im Zahnfleisch ist und er wird (hoffentlich) alles dran setzen, es zu verschließen aber auch trotz Membran? Wenn ich rechne 10.10. bis heute 02.02. dann liegen dazwischen 3,5 Wochen.. in der Zeit müsste doch was geschehen sein??Ein Foto kann ich z.Zt. nicht machen, da ich Solcoceryl auf der Wunde habe aber vllt kann ich das heut Abend nachreichen. Die Ärzte beschwichtigen den panischen Patienten ja gern und sagen u.U. auch nicht die ganze Wahrheit, um nicht noch mehr Panik zu verbreiten aber im Mund verheilen Wunden doch eigentlich fix (ich habe an und für sich auch super Heilfleisch).
Ich habe Dienstag den nächsten Kontrolltermin beim Professor und vermute, er wird tendenziell sagen, dass ich Geduld haben muss (jedenfalls solange nichts entzündet ist).
Aber vllt. hat hier aber ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann berichten oder ein Experte wäre so lieb und würde noch mal objektiv seine Meinung dazu sagen?
Und vielleicht noch eine Nebenfrage: All die Kontrollbesuche, die durch diesen Zustand nötig waren, der Besuch in der Ambulanz etc, sind dies auch Privatleistungen oder wird das für gewöhlich (Kulanz?) nicht berechnet oder wie berechnet? Ich habe mir ja nicht ausgesucht, dass das Zahnfleisch so vernäht werden musste und nicht verheilen wollte.. 🙁
Ich habe eine Zahnersatzzusatzversicherung (die – trotz über 10-jährigen Bonusheftes aber lediglich ca. 50% übernimmt, einige Leistungen sind in der Versicherung nicht mit abgedeckt, d.h. diese muss ich selbst tragen).
Dankeschön im Voraus!
Liebe Grüße
StephaniezahediAdministratorhallo,
bei den meisten membrantypen ist ein sekundärer wundverschluss nicht zu erwarten, da das ernährende gewebe darunter fehlt. die membran ist ja ein fremdkörper. was das für den knochenaufbau bedeutet, ist schwer zu sagen. ich wäre da nur verhalten optimistisch.
da es sich primär um eine privatleistung gehandelt hat, sind leider auch die nachbehandlungen als privat anzusehen.
ich drücke die daumen!
b. zahediStephanie38TeilnehmerVielen Dank Herr Dr. Dr. Zahedi,
genau das ist auch meine Sorge und Argumentation: Es kann ja kein Gewebe granulieren, da dort ja die Membran ist. Die erfolreiche sekundäre Heilung aller klaffenden Wunden basiert m.E. eben auf dem von Ihnen angesprochenen ernährenden Gewebe.
Anbei ein Foto von heute Morgen (ich freue mich schon auf meine nächste prof. Zahnreinigung) sowie das Kontrollröntgenbild direkt nach der OP. Vielleicht dramatisiere ich auch zu sehr?
Der auf den Fotos erkennbare überkronte 44er war übrigens der erste von zwei Brückenpfeilern. Der gezogene und jetzt (zwei Jahre nach der Extraktion) durch ein Implantat ersetzte 47er diente auch als Brückenpfeiler.
45 + 46 waren also überbrückt. Ich habe jedoch zwei Implantate bekommen (45 + 47), da man mir sagte, dass eines nicht ausreichen würde (47), um zusammen mit dem vorhandenen 44er wieder eine Brücke herzustellen. Dies wäre zu instabil. Ist das tatsächlich so? Oder könnte man im Zweifel, falls das 45er Implantat verloren wäre, tatsächlich 45 + 46 wieder überbrücken, indem man auf 44 und auf das 47er Implantat eine feste Brücke stützt?
Es wurde die Bio-Gide Membran (30 x 40) verwendet und – zusätzlich zum Material aus dem Beckenkamm – das BioOss Spongiosa Granulat. Außerden sind NOBEL Active Implantate verwendet worden.
Wie gesagt, ich bin mit dem Sitz der IMplantate soweit ich das als Laie beurteilen kann zufrieden. Auch ansonsten scheint alles wie gewollt verlaufen zu sein. Lediglich die Sache mit der offenliegenden Membran ist suboptimal.
Freundliche Grüße,
StephanieStephanie38TeilnehmerInteressant finde ich auch diesen Artikel, der mir wieder etwas Hoffnung macht (wenn ich diesen Link kopieren und hier zitieren darf): https://www.iloveimplants.de/wie-noetig-ist-der-primaere-wundverschluss-wirklich/#prettyPhoto
Demzufolge hält sich die Bio-Gide Membran allerdings nur 10-14 Tage stabil und löst sich dann langsam auf. Demzufolge müsste ich ja eigentlich bereits auf den Knochen und nicht mehr auf die Membran schauen, denn die OP ist jetzt fast 4 Wochen her.
AgnesTeilnehmer@ Stephanie,
ich hatte ebenfalls ein Loch, allerdings am Gaumen (nach komplizierter Implantatentfernung) hinter dem Frontzahn 11, das nicht zuwachsen wollte. Nach der Explantation war dort ein extrem großes Loch entstanden, weil das Implantat mit Knochenblock aus dem Kiefer herauspräpariert worden war. Dieses Loch wurde mittels Knochentransplantation aus dem hinteren Unterkiefer aufgefüllt. Da auch der Gaumen Schaden genommen hatte durch die Fehlpositionierung des Implantats, musste er ebenfalls mittels Knochentransplantat rekonstruiert werden. Das Transplantat wurde abgedeckt durch die gleiche Membran, die du auch bekommen hast. Es wurde alles vernäht, durch die Knochentransplantation stand der ganze Bereich sehr unter Spannung. Nach ca. 10 Tagen klaffte es hinter den Nähten auseinander. Es sah genau so aus wie bei dir. Nur befand sich die Stelle halt am Gaumen.
Es hat Wochen gedauert, aber es ist letztendlich zugewachsen. Allerdings hatte ich kein Implantat an der Stelle. Wie sich das in deinem Fall auf die Heilung auswirken wird, kann ich nicht beurteilen.
Zur Versicherung kann ich nichts sagen, da ich ganz anders versichert bin. Sollte es jedoch zur Explantation des 45er kommen (was ich nicht glaube), dann wird alles wieder von der Krankenkasse übernommen. Eine Implantatentfernung wird versicherungstechnisch wie eine Zahnextraktion behandelt. Das nur als Zusatzinformation zur Beruhigung der Nerven 🙂
Alles Gute
Stephanie38TeilnehmerLiebe Agnes,
danke für deinen Beitrag. Das macht mir ein bisschen Mut und Hoffnung.
Liebe Grüße,
StephanieStephanie38TeilnehmerHallo zusammen,
gestern war ich erneut zur Kontrolle bei der Uniklinik und habe wirklich Schlimmstes befürchtet (dass alles abgetragen oder / und das Implanat, zumindest das vordere, explantiert werden muss etc.) aber der Professor war völlig entspannt und meinte so dramatisch wäre die Sache nicht.
Grundsätzlich hat er meine Befürchtung, dass es inzwischen der Knochen ist, der sichtbar ist, bestätigt. Er sagt aber, das sei gar nicht schlimm. Außerdem wäre das vordere Implantat (45) von Zahnfleisch bedeckt, die Öffnung fängt erst danach an. Er gab mir auch recht, dass die obere Knochenschicht vermutlich tot sei, der Knochen darunter aber sei durchblutet und er würde auch das neu dazugewonnen Material durchwachsen. er ist noch immer zuversichtlich, dass das Zahnfleisch zuwachsen wird.
Er hat mit einem Wattestäbchen auf dem Knochen selbst herum „geschrabbt“/manipuliert (ich war da immer mega vorsichtig aber die Chirugen kennen da ja nichts), um sich einen besseren Überblick zu verschaffen und hat mir das mit Blut versehene Wattestäbchen gezeigt. Dann meinte er, ich solle mir keine Sorgen machen, wenn mal ein Stück Knochen „abhanden“ kommt, das sei normal (am Wattestäbchen war wohl etwas davon, ich habe es nicht genau gesehen). Wichtig sei nur, dass ich alles sauber halte.
Ich solle weiter so machen wie bisher, also nach dem Essen spülen (seit ich weiß, dass das der Knochen ist, putze ich sogar nach jedem Essen, d.h. auch nach jedem noch so kleinen Snack. manchmal 5x am Tag) und Solcoseryl auftragen. Außerdem sollte ich keine sauren Sachen mehr zu mir nehmen, d.h. Früchte oder Fruchtsäfte, oder eine Mehlschwitze (toll, wo ich seit meiner OP jeden Tag Joghurt mit Trauben esse, aber mir hat zuvor niemand gesagt, dass ich das nicht dürfe).
Da wir in fünf Wochen in die Flitterwochen fliegen und ich keine Lust darauf habe, dass ich kurz vorher doch noch mal unter’s Messer oder etwas Größeres gemacht werden muss (Knochen abtragen, etc.), habe ich das auch sehr konkret formuliert. Er sagt, es muss überhaupt nichts raus, das sähe alles gut aus ich solle mir keine Sorgen machen und unsere Flitterwochen seien nicht gefährdet.
In zwei Wochen soll ich erneut zur Kontrolle kommen.
Anbei ein Foto von gestern Abend. Hinten sieht man eine leicht blutige Stelle am Knochen, es ist also „Leben“ drin. ich habe auch ein Pochen direkt nach der Manipulation gespürt. Er meinte, das hört bis Abends wieder auf, das sei zu erwarten. Das stimmte auch.
Ich warte weiter ab und vertraue auf die Selbstheilungskräfte meines Körpers.
Das Becken tut übrigens ab und an immernoch weh (aber eher wie ein blauer Fleck, also total aushaltbar und geht dann auch nach ca. 1-2 Minuten wieder weg). z.B. wenn ich lange am Computer gesessen habe und dann aufstehe.
Liebe Grüße
Stephanie -
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