Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

 


implante und computerverfahren

  • Ersteller
    Thema
  • #276699 Antworten
    Jürgen Schnabel
    Gast

    in berlin an der charite werden implantate mit hilfe eines computer gesteuerten verfahrens eingesetzt. kennt jemand dieses verfahren und wer kann beurteilen, welche vorteile dieses verfahren gegenüber dem herkömmlichen und manuellen verfahren hat? ist das neue verfahren schon ausgereift und sind die mehrkosten dafür gerechtfertigt? ist es vor allem auch so, dass dieses verfahren sicherer und präziser ist, so dass auf diesem wege einheilphase wesentlich verkürzt werden kann? kann auf diesem weg auch das risiko der verletzung des kiefernnervenstranges minimiert werden?
    über eine ausführliche antwort würde ich mich sehr freuen.
    auf welche weise kann man sich über die beratung bei einem arzt hinaus informieren?
    mit freundlichen grüßen
    Jürgen Schnabel

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  • Autor
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  • #276700 Antworten
    Dr.M.Kaps,ZA+ZT
    Gast

    Sehr geehrter Herr Schnabel,

    viele Fragen – präzise Antwort:

    1. Nur 3-D-gestützte Verfahren gewährleisten
    ein Implantieren am Nerv VORBEI.
    Hier sind verschiedene Systeme im
    Gebrauch (SimPlant, Gonyx,DenX,RoboDent
    u.a.).
    2. Die Einheilphase verkürzt sich NICHT.
    3. Die Kosten sind im Verhältnis zum
    vermiedenen Schaden gering.
    4. Implantologen informieren über das
    notwendige Diagnostikverfahren.
    Mit freundlichem Gruss Manfred Kaps

    #276701 Antworten
    Dr. Jörg Brachwitz
    Gast

    Sehr gehrter Herr Schnabel,

    das Thema ist äußerst interessant. Die meisten Implantologen sind sich sicher, dass die dreidimensionale Navigation in der Implantologie die Zukunft ist. Aber eben die Zukunft. Einzelne Systeme haben die Praxisreife erreicht und man erwartet eine größere Sicherheit beim Implantieren durch die computergestützte Navigation. Meiner Meinung nach sind zur Zeit für diese Verfahren alle Zuschläge gerechtfertigt, denn noch sind die Investitionskosten immens hoch. Die Systeme liegen zwischen 50.000 und 150.000 € in der Anschaffung. Leider sind die Geräte damit in der Praxis noch nicht rentabel einzusetzen, denn diesen Fortschritt müßte der Patient mittragen – auch finanziell. Die Navigation erhöht vor allem die Sicherheit beim Implantieren, die allerdings auch bisher schon sehr hoch ist. Aber bekanntlich sind die letzten Prozente mit einem enormen Aufwand verbunden. Unglücklicherweise wurde die Berichterstattung der Uni Berlin mit dem Thema Sofortbelastung von Implantaten verknüpft. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe: Die Sofortbelastung hängt nicht an einer navigierten Implantation, sondern ist von den Knochenvoraussetzungen des Patienten, der geplanten Therapie und nicht zuletzt von der Risikobereitschaft des Behandlers und des Patienten abhängig. Die Sofortbelastung braucht einen erfahrenen Implantologen und ein eingespieltes Team (Implantologie/Prothetik).

    Viel Erfolg

    Dr. Jörg Brachwitz

    #276702 Antworten
    zahedi
    Administrator

    Hallo,
    die modernen Navigationsverfahren sind ein interessanter Fortschritt in der Implantologie. Gerade bei schwierigen anatomischen Verhältnissen (wenig Knochen, gefährdete Strukturen: Unterkiefernervast) kann man den Bohrer und damit das Implantat exakt positionieren, auch am Nerv vorbei. Bei einfachen Voraussetzung sehe ich Kosten/Aufwand und Nutzen allerdings nicht in einem adäquaten Verhältnis, da die guten Ergebnissen durch „herkömmliches“ Implantieren durch die Hand der erfahrenen Chirurgen an der Notwendigkeit eines solchen Systems zweifeln lässt.
    B. Zahedi

    #276703 Antworten
    Jacobs
    Gast

    Navigation an der Berliner Charité
    Nun, um Ihre Frage präzise zu beantworten: ich kenne das System und kann auf Ihre Fragen spezifisch antwort geben:
    1. Das Verfahren ist nicht wie der Name Robotik sugeriert ein robotergestütztes Implantieren, sondern wie die Mitbeantworter schon mitteilen ein Verfahren, dem operierenden Arzt mittels des Computers die Hand zu führen.
    Also ganz klar: in der Hand des geübten Implantologen mit Computer und 3-D diagnostik- kenntnissen ist das neue Verfahren hervcorragend. Erfahrene Implantologen jedoch können bei guter Prädiagnostik z.B. CT oder NewTom 95 % aller Eingriffe ohne diese noch aufwendige Technik durchführen.
    Einheilphase: Es ist absoluter Werbetextunsinn, dass mittels der Navigation die Einheilphase verkürzt werden kann. Die Aussage wurde inzwischen revidiert (www. robodent.de)
    Nervstrangverletzung: Kann mit der manuellen Navigation ( Schablonentechnik) und CT / DVT auf ein Minimum reduziert werden.

    Konrad Jacobs

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Antwort auf: Antwort #276700 in implante und computerverfahren
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