Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

 


Implantatverlust durch Ratsche

  • Ersteller
    Thema
  • #313637 Antworten
    Nora
    Teilnehmer

    Liebes Forum,
    Bei zwei Patienten ist mir folgendes passiert: Nach obligatorischer Einheilphase (3-6 Monate) und nach Freilegung wurde das Abutment nach zwei Wochen von mir mit einer genormten 30Ncm Ratsche eingedreht. In diesen zwei Fällen(OK 4er Region) drehten sich die Implantate mit. Der vorher geprüfte Klopfschall war gut und im Rö sahen beide Implantate osseointegriert aus. Was kann passiert sein?

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  • #313638 Antworten
    borrmann
    Teilnehmer

    Sehr geehrte Kollegin,

    das was sie da beschreiben, ist wohl schon jedem Zahnarzt passiert, der regelmäßig mit Implantaten zu tun hat.
    Vorausgesetzt Ihre Ratsche ist in Ordnung, waren Ihre Implantate nicht oder nur unzureichend osseointegriert.
    Das wiederum kann vielerlei Ursachen haben, und lässt sich oftmals nicht verhindern.
    Um tiefer in die Beantwortung Ihrer Frage einsteigen zu können sollten sie uns noch etwas zu den Implantaten sagen (Fabrikat, Durchmesser, Länge) und die Röntgenbilder einstellen.

    Gruß Borrmann

    #313639 Antworten
    zahedi
    Administrator

    Hallo,
    habe trotz gut-negativen Periotestwerten in diesem Jahr auch 2 Spinner unter Drehmoment (Abutment) gehabt. Früher, bei den maschinierten Branemark-Oberflächen, fast ein typisches Phänomen. Man ist da prothetisch natürlich gekniffen, da die Suprakonstruktion nicht mehr passt Biologisch -wenn es keine durchgehende Periimplantitis ist- sehe ich da aber gute Chancen: es ist lediglich eine neue Kochenwunde entstanden und Implantate osseointegrieren, Knochenbrüche heilen. Zuwarten war in meinen Fällen immer erfolgreich.
    Gruß
    B. Zahedi

    #313640 Antworten
    Proe
    Teilnehmer

    Sehr geehrte Frau Kollegin,
    in Australien gibt es eine Schule, die die Osseointegration mit einem negativen Drehmoment von 20 oder 30 Ncm (genau weiss ich es im Moment nicht) testet; d. h. wenn sich ein Implantat mit der Prothetikverschraubung mitdreht, ist es nicht suffizient osseointegriert. Das wiederum bedeutet, dass nur ein minimaler Teil der Implantatoberfläche im direkten Knochenkontakt war, der dann durch die 30 Ncm abgerissen wurde. Abwarten, um zu hoffen dass es wieder osseointegriert wird hier nicht helfen, da die nicht integrierte Oberfläche es jetzt auch nicht tun wird. Das mag, wie Kollege Zahedi beschrieben hat, nur bei maschinierten Implantaten funtkionieren, bei denen der dort per se schwächere Verbund großflächig abgerissen ist.
    Empfehlen würde ich
    a) die Verschraubungen immer (insbes. im OK) mit einem Schlüssel, der auf Zähnen und anderen Implantaten abgestützt ist vorzunehmen, um zumindest einen Teil des Drehmoments abzufangen
    b) die Ratsche zu messen/kalibrieren; gerade Ratschen sind nicht besonders präzise einestellbar
    c) nach Möglichkeit den Implant-Stability-Quotienten (ISQ) mit dem Osstell Gerät zu messen; am besten intraoperativ, nach Freilegung und während der Prothetikphase, damit läßt sich die Osseointegration und deren Verlauf ganz gut messen (Literatur: http://www.osstel.com).
    Beste kollegiale Grüße
    Prof. Dr. L. Pröbster

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Antwort auf: Antwort #313639 in Implantatverlust durch Ratsche
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Letzte Aktualisierung am Dienstag, 13. August 2024