Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

 


Implantate trotz Morbus Crohn?

  • Ersteller
    Thema
  • #281325 Antworten
    uschi schäfer
    Gast

    Aufgrund meiner Darmerkrankung Morbus Crohn nehme ich seit ca. 15 Jahren täglich Cortison ein. Die Folge war ein Knochenschwund im Oberkiefer. Mir wurden vor 3 Jahren 8 Implantate gesetzt. Diese lockerten sich jetzt und müssen entfernt werden. Stelle meine Grunderkrankung bzw. die Cortison Einnahme eine Contraindikation dar? Gibt es hierzu Literatur?
    Vielen Dank
    Uschi Schäfer

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  • Autor
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  • #281326 Antworten
    zahedi
    Administrator

    Hallo,
    da unter Cortisondauertherapie höhere Verlustraten zu erwarten sind gilt diese als Kontraindikation zur Implantatherapie. das hätte vor Behandlung zumindest auch klar dargestellt worden sein.
    Ist die Frage rechtlicher Natur oder auf die Möglichkeiten eines Zahnersatzes in Zukunft ausgerichtet?
    Gruß
    B. Zahedi

    #281327 Antworten
    Uschi Schäfer
    Gast

    Sehr geehrter Herr Dr. Zahedi,
    vielen Dank für Ihre Antwort. Meine Frage betrifft beide Bereiche. Zum einen habe ich ein Beweissicherungsverfahren gegen meine Arzt eingeleitet. Dies auf dringende Empfehlung verschiedener jetzt in Behandlung einbezogener Ärzte. Mein damaliger Arzt hat mich über dieses Risiko nicht aufgeklärt. Ganz im Gegenteil meinte er, die Implantation sei meine einzige Chance den totalen Einfall meines Gesichtsknochens zu verhindern. Es war abgesprochen, daß er vor Implantation einen Knochenaufbau macht, dies hat er ohne weitere Erläuterung ( dies habe ich erst 3 Jahre später erfahren ) nicht gemacht. Aufgrund des weiteren Knochenabbaus werde ich jetzt alle Implantate verlieren. Vor einigen Tagen hatte ich einen Termin bei einem vom Gericht bestellten Gutachter. Diesen befragte ich auch nach einer Empfehlung für eine erneute Implantation unter dem Aspekt meiner Erkrankung und der Dauermedikamentation. Er schien hier keinen Zusammenhang zu sehen und meinte nur ganz lapidar, er werde immer Implantate empfehlen. Mein derzeitiger Behandler lehnt eine erneute Implantation ab. In meiner Hilflosigkeit habe ich mitlerweile 5 Ärzte befragt und 5 Meinungen hierzu gehört. Auch der Ausgang des Gerichtsverfahrens macht mir Sorgen, da ich glaube, daß der Gutachter wenig Erfahrung mit Morbus Crohn – Patienten hat und die Auswirkungen einer Cortisontherapie nicht kennt. Ich bin ratlos.
    Wo kann ich mich konkret zu diesem Problem erkundigen oder Fachliteratur hierzu finden?
    Vielen Dank an Sie
    mfg
    Uschi Schäfer

    #281328 Antworten
    zahedi
    Administrator

    Hallo Fr. Schäfer,
    eine Frage muß am Anfang gestellt werden. Waren die Implantate so eingebracht und versorgt, dass sie auch bei einem sonst gesunden Menschen verloren gegangen wären? Wenn nicht, dann ist eine Kausalität mit Crohn und Cortison bzw. Ihrer indviduellen Konstellation anzunehmen. Die nächste Frage wäre dann: konnte man das vorher wissen oder befürchten/vermuten? Da sage ich: ja.
    Das Thema ist deswegen so schwierig, da es wirklich an Erfahrung mit dem Thema Implantologie und Morbus Crohn, sowie Cortison-Dauermedikation fehlt. Dies liegt natürlich daran, dass eine solche Konstellation wohl zumindest als relative Kontraindikation eingestuft wird. Wenn dann doch implantiert wird, wird das selten an die große Glocke gehängt, da man bei schlechten Ergebnissen von den Kollegen „gehängt“ werden dürfte.
    Man könnte sicherlich die Ergebnisse von orthopädischen Implantaten (z.B. TEP Hüfte) heranziehen, was allerdings unzureichend ist, da sich nur in der oralen Implantologie beim Crohn natürlich ein Schleimhautproblem manifestieren kann, sowie das Durchtrittsproblem (Infektionsquelle) zudem negativ auswirken dürfte.
    Ich persönlich finde es trotzdem o.k. einen Versuch bei einer sonst desolaten Situation zu unternehmen, da man durch das Nichtimplantieren auch nicht hilft. Ich würde allerdings klein anfangen (2 Implantate zur Abstützung eines herausnehmabaren ZE´s zur Probe für 1-2 Jahre, dann evtl. mehr) und eine strikte Risikoaufklärung betreiben und einen ganz besonders engen Recall (Kontrolle/Reinigung etc) betreiben.
    Ich werde mich weiter um diese Thema kümmern und melde mich bei weiteren Informationen.

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Antwort auf: Antwort #281327 in Implantate trotz Morbus Crohn?
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