1) Bevor Sie sich dieser Behandlung unterziehen, Visio, wären Sie gut beraten, Ihre Einstellung zu Ihren Zähnen/resp. künftigen Implantaten zu korrigieren. Implantate benötigen nämlich denselben Respekt wie eigene Zähne, wenn nicht eher noch mehr.
2) Die Wirkung von zusätzlich eingebrachten, eigenen Blutplättchen wird zunehmend kontrovers diskutiert. Schaden kann es wahrscheinlich nicht, ob es hilft, wird mehr und mehr angezweifelt. Viele ernst zu nehmende Stimmen von Wissenschaftlern tendieren in letzter eher zu nichts.
3) Eine Woche und fertig können Sie einfach vergessen, insbesondere dann, wenn Sie die Behandlung im Ausland durchführen lassen wollen. Wer soll Ihnen beispielsweise helfen, wenn es zu Komplikationen kommt? Diese können sowohl die Implantate als auch die Prothetik betreffen.
4) Erfahrene Implantologen gibt es weltweit. Genau wie unerfahrene. Wie groß die Chance ist, in Billig-Lohn-Ländern ausgerechnet auf einen ausreichend Erfahrenen zu treffen, der (inklusive Zahntechnik) in der Lage ist, eine solch hochkomplizierte, komplexe Behandlung zu Ihrer Zufriedenheit erfolgreich durchzuführen, kann und will ich nicht beurteilen.
5) Die sofortige Belastung von umfangreichen implantologisch-prothetischen Konstruktionen wird sehr kontrovers diskutiert. Der sicherere Weg, insbesondere wenn man über begrenzte finanzielle Mittel verfügt, ist mit Sicherheit derjenige, die Implantate in Ruhe ordentlich einheilen zu lassen und sie erst zu belasten, wenn sichergestellt ist, dass sie osseointegriert, also knöchern eingeheilt sind. Die Wahrscheinlichkeit einer Komplikation nimmt nämlich direkt proportional zur Osseointegration ab.
Wie Sie selber ausführen, haben Sie Ihre eigenen Zähne in 40 Jahren soweit vernachlässigt, dass sie entfernt werden müssen. Jetzt erwarten Sie, dass dieses komplexes Problem, das 40 Jahre Zeit hatte zu entstehen, innerhalb einer Woche möglichst kostengünstig geregelt und behoben wird. Ich sehe da eine deutliche Diskrepanz zwischen der befundbasierten Realität und Ihrer Erwartungshaltung, wenn nicht sogar eine möglicherweise unüberbrückbare.
5) Gerade wenn Sie implantatgetragenen festsitzenden Zahnersatz haben wollen, so sollten Sie bedenken, dass es genügt, dass ein einziges Implantat -aus welchen Gründen auch immer- verloren geht, damit die ganze Arbeit im Eimer ist. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass Sie :
a) die Behandlung in einer Woche abschließen wollen
b) Sie sofort belasten wollen
c) Sie die Arbeit im Ausland durchführen lassen wollen, wo die Nachsorge in keinem Falle gesichert ist.
Fazit:
Die ultimative, unhöflich formulierte Erwartung von Mikke aufgreifend:
Contra: eigentlich alles
Pro: eigentlich nichts
Viele Grüße und Erfolg
Osswald