Implantate?

[aynur]

Hallo,
ich bin schon etwas verzweifelt und hoffe das mir jemand mir einen guten Rat geben kann!
Mir fehlen im Unterkiefer die zwei Frontzähne durch einen Unfall!Dort trage ich ein Provisrium. Ich war mittlerweile bei zwei Zahnärzten und einem Kieferchirugen.
Der erste Zahnarzt meinte eine Brücke mit Knochenaufbau, da sich der Knochen abgebaut hat. Der zweite meinte nur eine Brücke, wobei ich bezweifele ob ich je wieder offen lächeln kann.
Beim Kieferchiruge bekam ich eine kurze schnelle Info das Implantate mit Knochenaufbau
die beste Lösung wäre, wobei mein Zahnarzt das abrät,da es mein Körper abstoßen könnte. Was soll ich tun??? Ich denke das Implantate die beste und ästhetischte Behandlung wäre aber habe leider noch keinen Arzt gefunden der mich in diesem Bereich voll aufgeklärt hat. Wer kann mir helfen? und übernimmt in diesem Falle die gestzl. Krankenkasse einen Teil? zudem habe ich eine Krankenzusatzversicherung speziell für Zähne abgeschlossen wo mir einen bestimmter Bertrag im Jahr übernimmt! Ich bin erst 28 Jahre alt und möchte nicht mein lächeln unterdrücken wollen!
Mfg
Aynur

Thema

[Dr. Dr. Ruediger Osswald]

Das offene Lachen sollte trotz einer Brücke im Unterkiefer wirklich kein Problem sein, Aynur, da der Zahnfleischbereich in dieser Region von praktisch niemandem beim Lachen freigelegt wird.

Knochenaufbau im Unterkiefer zum Zwecke einer Brückenversorgung halte ich aus gleichem Grunde für übertrieben.

Was Implantate betrifft, so ist der Unterkiefer-Frontzahnbereich ausgesprochen problematisch, weil der Knochen sehr schmal und die Lücken sehr eng sind, und führt daher selten zu ästhetisch optimalen Ergebnissen. Aus diesem Grunde sind viele Implantologen inzwischen davon abgekommen, dort mit Implantaten zu versorgen, und fertigen wieder konventionelle Brücken an.

Bei zwei fehlenden Zähnen leistet die Kasse keinen Zuschuss bei ener Implantatversorgung. Ob die Zusatzversicherung zahlt hängt von Ihrem Vertrag ab. Da müssen Sie sich erkundigen.

Viele Grüße

Osswald

[zahedi]

Hallo,
es gibt ja mittlerweile sehr schmale Implantate, die sich gut für die Versorgung von UK-Frontzähnen eignen. Zudem ist häufig die Unterlippe ein guter Deckmantel für nicht 100% Ästhetik dort. Finde ich besser, als die kleinen Zähne zu beschleifen, die oftmals auch schon parodontal vorgeschädigt sind.
Gruß
B. Zahedi

[Dr. Claudio Cacaci]

Hallo,

Implantate sind hier die bessere Lösung, wie in vielen Fällen auch. Lassen Sie sich nicht von einem Knochenaufbau abschrecken, das ist in der Hand des Erfahrenen ein Routineeingriff, der keiner Erwähnung bedarf.
Eine Brückenlösung scheidet gerade im Unterkieferfrontzahnbereich aus, weil die Zähne viel zu klein sind. Ein Abschleifen führt in den meisten Fällen mittelfristig zu früherem Verlust.
Kollege Z. hat recht, es gibt Implantate mit geringerm Durchmesser besonders für diese Indikation.

Grüße

Dr. Cacaci

[Dr. Dr. Ruediger Osswald]

Es ist immer wieder erstaunlich, Herr Cacaci und Herr Zahedi, wie Sie Ihre Beratung von Patienten, die und deren Behandler Sie nicht kennen, bedenkenlos und zu derem potentiellen Nachteil auf die Ergebnisse von ausgesprochen begnadeten Behandlern abstellen, die nach eigenen Angaben selbstverständlich nur ästhetische Spitzenergebnisse erzielen. Wo um Himmels Willen kommen bloß die vielen ästhetisch gerade durchschnittlichen und teilweise deutlich unterdurchschnittlichen Ergebnisse her, die man allenthalben gegen die Kritik der Patienten an ihren Behandlern verteidigen muss?

Knochenaugmentationen als einen „Klaks“ darzustellen, den man mal ebenso mit 100%iger Aussicht auf Erfolg zwischen Tür und Angel durchführt, halte ich geradezu für fahrlässig.

Wenn ein befriedigendes ästhetisches Ergebnis mit einer Brücke zu erzielen ist, dann ist diese einer Implantation mit erforderlichem Knochenaufbau allemal vorzuziehen. Darüber hinaus soll es Behandler geben, die bei Wurzelbehandlungen eine voraussagbare Erfolgsrate von praktisch 100% erzielen.

Ich hoffe, dass Sie es mir trotz meiner Vorsicht in meinen Aussagen glauben werden, wenn ich Ihnen versichere, dass die Tatsache, dass es besonders dünne Implantate gibt, mir in den vielen Jahren nicht verborgen geblieben ist…..smile…

Ganz herzliche Grüße

Osswald

[Dr. Claudio Cacaci]

Hr. Dr. Dr. ,
werden Sie nicht polemisch und lesen Sie unsere Beiträge doch mal etwas genauer durch. Sie polarisieren ständig, aber das ist bekannt.

Dr. C.

[Dr. Dr. Ruediger Osswald]

Danke, Herr Cacaci. Sie beschämen mich ein wenig. Ich hatte ein solches Kompliment von Ihnen nicht erwartet.

Sie haben Recht, wenn Sie sagen, dass ich gelegentlich gezwungenermaßen polarisiere, um im Interesse einer objektiven Information der Patienten die Fülle der unterschiedlich motivierten Beiträge durchschau- und verstehbar zu halten.

Ich spreche auch gerne ein offenes Wort, wenn man mich dazu auf- oder herausfordert, oder auch von mir aus, wenn die Problematik nicht anders darzustellen ist.

Es ist nicht anders als in der Tanzstunde, wenn Sie sich erinnern. Der(die)jenige, der(die) zum Tanz bittet, trägt immer das Risiko, das die(der)jenige, den er auffordert, tatsächlich aufsteht und tanzt….smile…

Dass das aber über die Grenzen dieses Forums hinaus bekannt ist, war mir nicht so bewußt und ehrt mich. Andererseits, bekannt sind wir ja irgendwie alle. Sie sicher auch. Wenn auch bestimmt durch andere persönliche Eigenschaften als ich.

Nochmals Danke für die Blumen und Grüße

Osswald

PS. Am besten man liest vor den Antworten der Kollegen als erstes einmal genau die Frage des Patienten.

[Autor]

Antworten