Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

 


Implantat – rein oder raus?

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    Thema
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    Simone
    Gast

    Ausgangssituation war Nichtanlage meines 23. Habe bis zum 25. Lebensjahr mit einem überkronten, tlw. wackeligen Milchzahn gelebt. Dann wurde das Wackeln stärker und die Verlustangst größer und Alternativen gesucht. Nach langem Hin und Her für Implantat entschieden. Durch kleinere Entzündungen war die Knochensubstanz nicht mehr komplett vorhanden. Implantologin meinte aber, es reiche aus. Dann Implantation, kleinere „Verstärkung“ auf der einen Seite mit Knochenersatzmaterial. Einheilung problemlos. Nach ca. 4 Mon. wurde durch ein Loch im Zahnfleisch stückchenweise das Knochersatzmaterial ausgespült. Dann, nach 6 Monaten Termin zur Freilegung. Dabei großes Desaster, drei Schrauben des Implantates liegen frei, Knochen resorbiert, Knochenmaterial weg, beide Nachbarzähne mit betrofffen, liegen „frei“. Nächste OP – Knochenaufbau mit eigenen Knochenspänen, Nachbarzähne mit „Protein“? behandelt. Jetzt ist die Naht aufgeplatzt, d.h. ich sehe das Implantat und muss es jeden Tag mit Solcoseryl behandeln. Wenn sich Wunde nicht schließt, soll Implantat wieder entfernt werden. Das Problem ist, dass eine Brücke ja durch die geschädigten Nachbarzähne auch nicht mehr einfach machbar wäre. Bitte um professionellen Rat oder ähnliche Situationen mit Problemlösungen. Herzlichen Dank.

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  • #297500 Antworten
    Dr.Metelski
    Teilnehmer

    Bei Ihnen scheint tatsächlich etwas schief gelaufen zu sein.Verhindern kann man so etwas nur,wenn vom Behandler die Indikation sorgfältig abgewogen wird und neben gutem handwerklichem Können, fundierte Kenntnisse über biologische Abläufe einer Knochenneubildung vorliegen.Es ist erschreckend zu erleben,mit welch großem Aufwand in Farbglanzprospekten Knochenersatzmaterialien angepriesen werden.Man könnte meinen ein Knochenaufbau mit Ersatzknochen u.diversen Beimengungen funktioniert so nebenbei.Leider wird dieser Eindruck auch auf vielen Seminaren von den entsprechenden Firmen vermittelt.Eine Dokumentation anhand von Rö.-Aufnahmen etc.,nach 5 oder 10 Jahren bekommt man nie zu sehen.In Ihrem Fall würde ich empfehlen(da offensichtlich drei Schraubenwindungen frei liegen) das Implantat zu entfernen,einen Knochenaufbau mit Membranabdeckung durchzuführen und nach 6-8 Monaten eine erneute Implantation zu wagen.

    Gruß Dr. Metelski

    #297501 Antworten
    zahedi
    Administrator

    dieEntfernung ist sicherlich ultima Ratio. Man muss schauen welche ästehtischen Probleme sich aus den sichtbaren Implantatanteilen ergeben (bei niedriger Lachlinie: evtl. keine) und welches Risiko für ein Fortschreiten des Knochenabbaus besteht. Die Festigkeit, d.h. die Haltbarkeit eines solchen Implantats kann bei guter Länge nämlcih gut sein.
    Gruß
    B. Zahedi

    #297502 Antworten
    Simone
    Gast

    Vielen Dank für die schnellen Antworten. Das Implantat sitzt fest. Die Implantologin wollte bei der Knochenaufbau-OP ja bereits das Implantat entfernen. Dies gelang nicht, weil es zu fest saß.
    Mein Problem derzeit ist die Wundheilung. Die Wunde nach der OP mit Knochenaufbau hat sich geöffnet und es treten tlw. die Knochensplitter aus. Ich habe jetzt eine Plastik-Schiene zum Schutz beim Essen etc. Wenn sich die Wunde nicht schließt, dann wird das Implantat entfernt laut meiner Ärztin. Meinen Sie, das wäre nicht unbedingt nötig, wenn das Implantat (trotz freiliegender Windungen) fest sitzt?
    Vielen Dank für Ihre Antwort.

    #297503 Antworten
    zahedi
    Administrator

    Wenn es sich um ein entzündliches Fortschreiten des Abbaus handelt sollte es auf jeden Fall entfernt werden. Wenn „lediglich“ der Knochenaufbau nicht funktioniert hat, ist es schwer zu sagen, bei wieviel Prozent freiliegender Fläche ein festes Implantat generell entfernt werden muss.

    #297504 Antworten
    Stefan Pulfer
    Gast

    Ich hatte das Problem, dass ich einen Stoss gegen das Zahnfleisch über dem Implantat erhielt (Frontzahn, oben). Die Folge war eine Verletzung des Zahnfleisches mit einer Fistel. Mit der Zeit bildete sich durch die immer wiederkehrende Entzündung mit Eiterbildung der Knochen und das Zahnfleisch zurück. Als Behandlung wurde mir eine Wundreinigung sowie Aufbau des Knochens empfohlen. Dieser Eingriff wäre kurz und preislich nicht so schlimm. Ich holte mir noch 2 weitere Meinungen ein.
    Ich wählte dann die Behandlung durch Prof. Buser vom Zahnmed. Institut Bern (Schweiz). Er entfernte das Implantat und baute die Schleimhaut durch Transplantation (vom Gaumen) wieder auf.
    Nach ein paar Monate wurde der Knochen aufgebaut. Dazu entnahm er Knochenmaterial vom Unterkiefer. Nach einigen Monaten wurde erst das Implantat eingesetzt. Es ist ein mehrteiliges. Es ragte noch nicht heraus. Erst als alles gut verheilt war, wurde das Zahnfleisch geöffnet und das 2. Schraubenteil befestigt und der Zahn montiert. Die Behandlung dauerte recht lange (3 OPs).
    In meinem Fall war das aber der richtige Weg. Ich weiss nicht, wie weit sich unsere Fälle vergleichen lassen. Vielleicht hilft Ihnen meine Erfahrung.
    Holen Sie sich unbedingt weitere Meinungen ein! Meine Empfehlung: Das Zahnmedizinische Institut im Inselspital Bern hat sich auf Knochenaufbau spezialisiert.
    Freundliche Grüsse
    Stefan Pulfer

    #297505 Antworten
    Simone
    Gast

    Vielen Dank für Ihren Beitrag. Nach heutiger Rücksprache mit meiner Ärztin wird das Implantat definitiv wieder entfernt und in dieser OP auch ein erneuter Knochenaufbau gemacht. Dann wird sich das alles beruhigen müssen und dann evtl. im Frühjahr wird eine erneute Implantation angestrebt. Hole mir auf jeden Fall noch eine Zweitmeinung ein, evtl. von der Charité hier in Berlin. Wie haben Sie das denn mit der ästehtischen Versorgung gemacht. Ich muss ja nun fast ein Jahr noch auf den Zahn verzichten. Bislang waren alle Lösungen entweder sprechuntauglich oder ästhetisch unbefriedigend. Vielen Dank für Ihre Antwort.

    #297506 Antworten
    Stefan Pulfer
    Gast

    Hallo Simone
    Ich hatte etwas ähnliches wie ein künstliches Gebiss, einfach nur mit 1 Zahn (Schneidezahn oben). Mit dem sprechen ging das recht gut. Die Aussprache war am Anfang nicht so super, aber es ging immer besser. Ich musste mich natürlich zuerst an diesen Fremdkörper gwöhnen. Das ist vergleichbar mit einer Spange. Ich hatte den Unfall in der 9. Klasse und lebte damals einige Jahre so, bis das Gebiss ausgewachsen war und das 1. Transplantat eingesetzt wurde. Das war vo ünre 20 Jahre.
    Viel Glück
    Stefan Pulfer

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Antwort auf: Antwort #297504 in Implantat – rein oder raus?
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