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Implantat direkt nach Zahnziehen rein ?

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    Thema
  • #294385 Antworten
    Jan
    Gast

    Hallo,

    mir ist ein Zahn abgebrochen und ich habe mich mit meinem Arzt für Mund- Kiefer- Gesichtschirurgie und Plast.Operationen für ein Implantat entschieden.

    Am kaputten Zahn (1. Zahn neben den Schneidezähnen OK r.) wurde vor 6 Jahren eine Wurzelbehandlung durchgeführt. Durch den Zahn ging dabei ein Kanal und er ist danach abgestorben.

    Meine erste Frage: Ich habe immer wieder gelesen, dass es keinen Sinn macht den (Rest-)Zahn bzw. die Wurzel zu ziehen und in der gleichen Sitzung das Implantat einzubringen, da es dort noch nicht sofort halten würde. Inwieweit ist das zutreffend ?

    Zweite Frage:
    Im Moment bin ich relativ starker Raucher (10-20 Zigaretten am Tag). Ich würde das Rauchen aufgeben -hoffentlich für immer- aber mindestens einige Monate bis der erste Heilungsprozess abgeschlossen ist (alleine schon weil die Kosten für das Implantat für meine Verhältnisse beachtlich sind).
    Meine Frage ist nun: Bin ich wenn ich jetzt aufhöre und das Implantat in 3 Wochen eingesetzt wird ein „Risikopatient“ ? Sollte ich mit dem Eingriff länger warten (länger nicht geraucht haben) um die Erfolgschancen zu erhöhen ?

    Dritte Frage:
    Mein Arzt hat sich aufgrund einer Röntgenaufnahme ein Bild von der Stabilität meines OK Knochens gemacht. Nach meiner Wurzelbehandlung hatte ich am Zahnhals (?) eine offene Stelle die nicht mehr vom Zahnfleisch bedeckt war und zunächst schlecht verheilt ist. Dort war auch ab und an ein „eingesetztes Mittel“ zum Kochenaufbau zu bemerken (kleine Stückchen neuer Knochen lösten sich ab und an).
    Bis jetzt hatte ich nie wieder Probleme, der Zahnhals ist trotz kontinuierlchen Rauchens wieder mit Zahnfleisch bedeckt und vom „unvollständigen Knochenaufbau“ habe ich nichts bemerkt.
    Meine Frage nun: Kann der Arzt anhand des Röntgenbildes verlässlich feststellen ob der Knochen tatsächlich ausgesprägt genug ist und belastbar genug für ein Implantat ist ?
    Ich habe diesbezüglich irgndwie Bedenken und will Komplikationen vermeiden.

    Ich bin 24 Jahre jung – ich weiß nicht inwieweit ich grundsätzlich größere Chancen auf einen stabilieren OK und einen guten Heilungsprozess habe. Meine Zahnpflege war leider nicht immer die beste…

    Vielen Dank
    Jan

Ansicht von 14 Antworten – 1 bis 14 (von insgesamt 14)
  • Autor
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  • #294386 Antworten
    Ingo
    Gast

    Hallo Jan,
    auf deine Frage 1 kann ich nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten.
    Mein Zahnarzt in Deutschland hat mir seinerzeit abgeraten das Implantat direkt nach dem Extrahieren des Zahnes einzusetzen. Mein Implantologe war da anderer Meinung.
    Und letztendlich hat es auch wunderbar funktioniert beides in einer Sitzung zu machen.
    Gruss
    Ingo

    #294387 Antworten
    zahedi
    Administrator

    Hallo,
    ich denke nicht, dass es etwas mit „Deutschland“ zu tun hat. Ich weiss auch nicht was mit solchen Äusserungen bezweckt wird. Ist hier wieder ein Werbeträger für ein ausländische Zahnklinik unterwegs?
    Die Sofortimplantation (Ziehen und Implantieren in einer Sitzung) ist bei einwurzeligen Zähnen mittlerweile Therapie der Wahl, da hierdurch der Knochen am besten erhalten werden kann. Allerdings müssen dafür ein paar Voraussetzungen erfüllt sein u.a.:
    1. keine schweren Entzündungen
    2. Knochenangebot muss ausreichen um eine sichere Primärverankerung des Implantats zu erzielen. Das ist nur ein Problem, wenn weite Anteile der lippenseitigen Knochenwand fehlen.
    Das Rauchen ist nicht nur ein Kurzzeitproblem bei der Einheilung, sonden auch ein Dauerproblem (Knochenabbau, wiederkehr. Entzündungen möglich).
    Die Pause ist aber in jedem Fall hilfreich/sinnvoll, so dass ich glaube, dass das risikoarm gut gehen wird.
    Bei der dritten Frage kann ich Ihnen leider nicht weiterhlfen. Das muss jemand mit Röntgenbild und Untersuchung abklären.
    Gruß
    B. Zahedi

    #294388 Antworten
    Ingo
    Gast

    Hallo herr Dr. Zahedi,

    das Ganze soll nichts mit Werbung zu tun haben.
    Mir kam es im Gegenteil nur so vor, dass der deutsche Zahnarzt gerne einen zweimaligen Eingriff abgerechnet hätte. Und sich die Implantate im Ausland setzen zu lassen ist doch nicht verboten.
    Es handelte sich übrigens um 2 Backenzähne Unterkiefer.
    Gruss
    Ingo

    #294389 Antworten
    zahedi
    Administrator

    Hallo,
    das mit dem Abrechnen ist absoluter Quatsch. Die Vergütung einer Zahnentfernung ist lächerlich, der Aufwand (Vorbereitung, Nachbereitung) ist hoch. Gerade aus Kostengründen ist alles in einer Sitzung von Behandlerseite wünschenswert.
    Die „alte Schule“ ist mit Sofortimplantaten zurückhaltend. Die wissen/können es nicht besser.
    Übrigens: bei mehrwurzeligen Zähnen ist das Sofortimplantat meist nicht möglich/sinnvoll, da es am besten zwischen die (ehemaligen) Wurzeln positioniertt werden sollte. Das klappt meist nicht, da nach Entfernung der Wurzeln nicht genügend Substanz da ist.
    Gruß
    B. Zahedi

    #294390 Antworten
    Ingo
    Gast

    Hallo ,
    also bei mir hats bestens funktioniert. Abhängig vom ausgewählten Implantattyp scheiden sich auch hier die Geister.
    Dass die Vegütung der reinen Extraktion sehr gering ist, ist meines Erachtens kein Problem für manchen. Ein findiger Zahnarzt wird genug Zusatzbehandlungen finden, die er mitabrechnet.( im Vergleich beim allgemeinbehandelnden Arzt fällt mir da mal das neuerdings praktizierte quartalsmässige Blutdruckmessen bei jedem Patienten ein.)
    Und zur „alten Schule“ kann ich eigentlich nur sagen: Davon gibts anscheinend leider ne ganze Menge.Wozu denn auch Fortbildung, wenn man in der gleichen Zeit mit der „alten “ Methode Geld verdienen kann.
    Damit habe ich selbstverständlich nicht sie gemeint, Herr Dr. Zahedi. Ich schätze Ihre Beiträge stets sehr.
    Gruss
    Ingo

    #294391 Antworten
    zahedi
    Administrator

    Hallo,
    da haben Sie sicherlich auch recht.
    Allerdings hat das mit dem Implantattyp bei mehrwurzeligen Zähnen eigentlich nichts zu tun. Möglicherweise wurde bei Ihnen (wenn es sich um einen mehrwurzeligen Zahn gehandelt hat) in eines der beiden Wurzelfächer implantiert.
    Gruß
    B. Zahedi

    #294392 Antworten
    Ingo
    Gast

    Hallo ,
    mein Implantologe meinte, dass es neuerdings nicht mehr Standard ist das Implantat zwischen die Wurzelfächer zu setzen.
    Das Implantat wird in eine der Wurzelfächer eingebracht.
    Allerdings ist dies keine standardisierte Behandlung sondern von der individuellen Situation abhängig.
    Im März 2006 auf einem Symposium in Salzburg wäre darüber ausführlich referiert worden.
    Gruss
    Ingo

    #294393 Antworten
    zahedi
    Administrator

    das Implantat sollte da stehen, wo es die Last für seinen Einsatzweck (hier: Backenzahnersatz) am besten aufnehmen kann. Bei einem zweiwurzeligen Zahn (im Unterkiefer) wird das eindeutig zentral (zwischen den beiden Wurzeln) sein. Es sei denn, man ersetzt je Wurzel (also 2 Implantate für einen Zahn).
    Alles andere ist Geschwätz.

    #294394 Antworten
    Ingo
    Gast

    es tut mir leid, wenn sie das als Geschwätz abtun. Ich habe die Aussage lediglich an den Implantologen weitergeleitet, der mich behandelt hat.
    Die Tatsache, dass es bei mir sehr gut funktioniert hat lässt mich allerdings annehmen, dass der mich behandelnde Arzt hier eher recht hat.
    Ich werde allerdings das ganze noch detaillierter hinterfragen und Ihnen dann gerne nähere Informationen zukommen lassen ( Ihr Interesse vorausgesetzt).

    Gruss
    Ingo
    Gruss
    Ingo

    #294395 Antworten
    Klaus
    Gast

    Hallo allerseits,
    ich habe in diesem Bereich vom sogenannten Platform switch gehört.
    Hierbei kann das Zahnimplantat ausser Mitte sitzen.
    Gruss
    Klaus

    #294396 Antworten
    zahedi
    Administrator

    Hallo Ingo,
    in der Art wie Sie Ihre Beiträge schreiben und bereit sind, rein fachliche Diskussionen zu führen
    und dabei sofort ein Symposium zu zitieren, macht klar, dass Sie kein unbeschlagener Patient sind.
    Gruß
    B. Zahedi

    #294397 Antworten
    Ingo
    Gast

    Hallo Herr Dr. Zahedi,
    meine Informationen beruhen rein auf meinem spezifischen Fall. Mich hat es seinerzeit interessiert warum es gerade bei dem Zeitraum des Abwartens nach der Extraktion des jeweiligen Zahnes so geteilte Meinungen gibt.
    Und da hat mich mein Implantologe eben ausführlich informiert. ( Dies wird ja auch gerade in diesem Forum des öfteren als beuzeichnend für einen guten Implantologen herausgestellt.)
    Auf meine gestrige Rückfrage bei meinem Arzt zu der These mit den mehrwurzeligen Zähnen, hat er mir mitgeteilt, dass die Methode des unbedingten Implantatsetzens in der Mitte nicht mehr Stand der Technik sei. Und dass dies auf einem Symposium in Österreich und in Frankreich im letzten Jahr ausführlich disskutiert worden sei.
    Da finde ich es nicht unbedingt richtig, immer gleich misstrauisch zu sein und Verrat zu wittern. Nur weil sich mit der Zeit Verfahrensweisen ändern muss man es ja nicht gleich, zumindest nicht ohne vorherige Prfüfung als Geschwätz abtun.
    Gruss
    Ingo

    #294398 Antworten
    zahedi
    Administrator

    Hallo,
    die prothetischen Gegebenheiten und Grundsätze sind keine Entwicklung der Implantologie, sondern beruhen letztendlich auf physikalischen Gesetzen. Da gibt es einfach keine neuen Trends und Erkenntnisse. Natürlich funktionieren Dinge auch mal anders, aber das hat nichts mit Wissenschaft zu tun.
    Ich glaube auch nicht, dass Ihr Implantologe mir da widersprechen wird und es ist schon sehr interessant, dass Sie das meinen zu können.
    Gruß
    B. Zahedi

    #294399 Antworten
    Ingo
    Gast

    Hallo,
    irgendwie erinnert mich Ihre Argumentation an die des Zahnarztes, der mir erklärt hat, man kann ein Implantat auf keinen Fall direkt nach der Extraktion des zu ersetzenden Zahnes setzen.
    Schade eigentlich.
    Übrigens habe ich durchaus immer nur von meinem Fall gesprochen. Die Allhgemeingültigkeitsregel kam von Ihrer Seite.
    Eine mittige Plazierung eines Implantates ist jedoch nicht zwingend notwendig, wenn die aufgebrachte Maximalkraft genügend abgeleitet werden kann.
    Dies wird übrigens gerade im Frontzahnbereich aufgrund der verbesserten Ästhetik bereits praktiziert.
    Dies wurde mir so erklärt und aufgrund meiner Arbeit als Maschinenbau-Ingenieur ist mir diese Arbeitsweise auch durchaus verständlich(auch hier gelten physikalische Gesetze :-)).

    Gruss
    Ingo

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