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Hilfe! Konstante Nervenschmerzen seit 6 Jahren…
- Dieses Thema hat 4 Antworten sowie 6647 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 12 Jahren, 10 Monaten von aktualisiert.
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Thema
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Guten Tag…!
Beim Implantologen wurde 2006 durch ein Versehen der Nervus alveolaris inferior durchtrennt.
Der Implantologe räumte auch sofort ein, dass dieses Geschehen leider passiert sei, er habe noch genau geschaut, aber dann sei es bereits zu spät gewesen…
Nun, zunächst erklärte man mir, das könne aber wieder besser werden, man müsse halt abwarten.
Ich habe seit dieser Zeit manchmal über einen Zeitraum von vielen Stunden ein Gefühl als hätte ich brennenden, flüssigen Kleber auf der rechten Seite meines Kiefers, anders ist dies nicht zu beschreiben.
Dabei handelt es sich wohl um eine Hyper- oder Parästhesie, wie man mir sagte.
Dies bezieht sich auf das Zahnfleisch ebenso wie auf die Wangenschleimhaut, die äußere Haut und die Lippe. Minimale Berührungen pflanzen sich unmittelbar schmerzhaft in viele andere Bereiche der rechten unteren Kieferseite fort. Auch das Sprechen kann sehr mühevoll werden, was belastend und schwierig wirkt.Unter innerer Anspannung sind die Schmerzen besonders schlimm.
Die Schmerzen haben in der Vergangenheit zum Auftreten von starken Konzentrationsstörungen und Depressionen und weiteren Problemen im Sinne eines Kreislaufs von Anspannung und Unruhe mit zunehmendem Schmerz und wieder zunehmenden Depressionen geführt. Eine völlige Schmerzfreiheit ist nur während des Schlafs einigermaßen gegeben, sogar, wenn ich zwischenzeitlich aufwache, ist ein unangenehmes Gefühl präsent, im Wachzustand reichen die Schmerzen von „mäßig gering“ bis zu „unerträglich“.
Eine Versorgungen des Quadranten unten rechts, wo nur noch 3 eigene und ein überkronter Zahn verblieben sind, ist wegen der schmerzhaften Berührungsempfindlichkeit nicht möglich, schon das Zähneputzen ist eine Tortur, aufgrund der genannten Umstände bin ich natürlich auch nur noch zum einseitigen Kauen in der Lage.
Da ich 2006 außer dieser unseligen Behandlung eine Scheidung zu verkraften hatte, fortan mit mehreren Kindern alleinerziehend war und gleichzeitig meine Mutter an Krebs erkrankte, die ich seit dieser Zeit bis zu ihrem Tod pflegte, konnte ich mich nicht weiter um eine Klärung dieser Angelegenheit kümmern.
Niemals wurde das Ausmaß der Nervzerstörung und des Schmerzen gutachterlich festgehalten, es wurden in der Vergangenheit eine Reihe von Schmerzmitteln ausprobiert seitens des Nervenarztes bis hin zu Antiepeleptika, die allesamt garnicht oder in einem nur sehr, sehr eingeschränktem Umfang geholfen haben.
Mehrfach schon mußte ich über Monate hinweg krank geschrieben werden, da ich meiner Arbeit nicht mehr bzw. nur unter großen Schwierigkeiten nachgehen konnte.Mit anderen Worten: Seit 6 Jahren leide ich unter diesem quälenden Zustand, der überaus anstrengend, kräftezehrend und einschränkend ist.
Nun habe ich folgende Fragen:
Ist es möglich, auch noch nach dieser langen Zeit die Berufshaftpflicht des Arztes in Anspruch zu nehmen?
Kann man auch nach dieser Zeit so etwas wie Schmerzensgeld beantragen?Gibt es überhaupt irgendeine Form von Wiedergutmachung, die ich derzeit noch in Anspruch nehmen könnte?
Macht es Sinn, einen Schwerbehindertenstatus zu beantragen?
Da das Ganze ja eine privatleistungsrechtliche Geschichte ist, müßte ich die Kosten einer mikrochirurgischen Wiederherstellungs-OP selbst tragen, was ich nicht kann. Nach meinen Recherchen im Internet sind solche Fälle selten und haben nur in allererster Zeit nach der Schädigung noch Aussicht auf Erfolg, – schon im Allgemeinen ist fraglich, ob es durch eine solche OP überhaupt zu einer Besserung kommen kann.
Bedeutet das alles, dass ich tatsächlich bis zu meinem Lebensende mit diesen Schmerzen existieren muss?
(Bin 49 Jahre.)Für Hinweise und Ratschläge wäre ich sehr dankbar!
Gruß,
Ines.