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Hilfe! Konstante Nervenschmerzen seit 6 Jahren…

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    Thema
  • #307058 Antworten
    Ines
    Gast

    Guten Tag…!

    Beim Implantologen wurde 2006 durch ein Versehen der Nervus alveolaris inferior durchtrennt.
    Der Implantologe räumte auch sofort ein, dass dieses Geschehen leider passiert sei, er habe noch genau geschaut, aber dann sei es bereits zu spät gewesen…
    Nun, zunächst erklärte man mir, das könne aber wieder besser werden, man müsse halt abwarten.
    Ich habe seit dieser Zeit manchmal über einen Zeitraum von vielen Stunden ein Gefühl als hätte ich brennenden, flüssigen Kleber auf der rechten Seite meines Kiefers, anders ist dies nicht zu beschreiben.
    Dabei handelt es sich wohl um eine Hyper- oder Parästhesie, wie man mir sagte.
    Dies bezieht sich auf das Zahnfleisch ebenso wie auf die Wangenschleimhaut, die äußere Haut und die Lippe. Minimale Berührungen pflanzen sich unmittelbar schmerzhaft in viele andere Bereiche der rechten unteren Kieferseite fort. Auch das Sprechen kann sehr mühevoll werden, was belastend und schwierig wirkt.Unter innerer Anspannung sind die Schmerzen besonders schlimm.
    Die Schmerzen haben in der Vergangenheit zum Auftreten von starken Konzentrationsstörungen und Depressionen und weiteren Problemen im Sinne eines Kreislaufs von Anspannung und Unruhe mit zunehmendem Schmerz und wieder zunehmenden Depressionen geführt. Eine völlige Schmerzfreiheit ist nur während des Schlafs einigermaßen gegeben, sogar, wenn ich zwischenzeitlich aufwache, ist ein unangenehmes Gefühl präsent, im Wachzustand reichen die Schmerzen von „mäßig gering“ bis zu „unerträglich“.
    Eine Versorgungen des Quadranten unten rechts, wo nur noch 3 eigene und ein überkronter Zahn verblieben sind, ist wegen der schmerzhaften Berührungsempfindlichkeit nicht möglich, schon das Zähneputzen ist eine Tortur, aufgrund der genannten Umstände bin ich natürlich auch nur noch zum einseitigen Kauen in der Lage.
    Da ich 2006 außer dieser unseligen Behandlung eine Scheidung zu verkraften hatte, fortan mit mehreren Kindern alleinerziehend war und gleichzeitig meine Mutter an Krebs erkrankte, die ich seit dieser Zeit bis zu ihrem Tod pflegte, konnte ich mich nicht weiter um eine Klärung dieser Angelegenheit kümmern.
    Niemals wurde das Ausmaß der Nervzerstörung und des Schmerzen gutachterlich festgehalten, es wurden in der Vergangenheit eine Reihe von Schmerzmitteln ausprobiert seitens des Nervenarztes bis hin zu Antiepeleptika, die allesamt garnicht oder in einem nur sehr, sehr eingeschränktem Umfang geholfen haben.
    Mehrfach schon mußte ich über Monate hinweg krank geschrieben werden, da ich meiner Arbeit nicht mehr bzw. nur unter großen Schwierigkeiten nachgehen konnte.

    Mit anderen Worten: Seit 6 Jahren leide ich unter diesem quälenden Zustand, der überaus anstrengend, kräftezehrend und einschränkend ist.

    Nun habe ich folgende Fragen:

    Ist es möglich, auch noch nach dieser langen Zeit die Berufshaftpflicht des Arztes in Anspruch zu nehmen?
    Kann man auch nach dieser Zeit so etwas wie Schmerzensgeld beantragen?

    Gibt es überhaupt irgendeine Form von Wiedergutmachung, die ich derzeit noch in Anspruch nehmen könnte?

    Macht es Sinn, einen Schwerbehindertenstatus zu beantragen?

    Da das Ganze ja eine privatleistungsrechtliche Geschichte ist, müßte ich die Kosten einer mikrochirurgischen Wiederherstellungs-OP selbst tragen, was ich nicht kann. Nach meinen Recherchen im Internet sind solche Fälle selten und haben nur in allererster Zeit nach der Schädigung noch Aussicht auf Erfolg, – schon im Allgemeinen ist fraglich, ob es durch eine solche OP überhaupt zu einer Besserung kommen kann.

    Bedeutet das alles, dass ich tatsächlich bis zu meinem Lebensende mit diesen Schmerzen existieren muss?
    (Bin 49 Jahre.)

    Für Hinweise und Ratschläge wäre ich sehr dankbar!

    Gruß,

    Ines.

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  • Autor
    Antworten
  • #307059 Antworten
    André
    Gast

    Hallo Ines,
    eine gute Bekannte ist 2006 ähnliches passiert. Beim Setzen von zwei Implantaten wurde von dem behandelnden Zahnarzt zweimal in den Nerv gebohrt. Dabei wurde ein Nerv fast vollständig durchtrennt und der zweite halb. Da schon am selben Tag heftige Schmerzen zu merken waren, wurde sie am nächsten Tag beim Zahnarzt wieder vorstellig. Dieser vertröstete sie nun fortan Wochenlang mit Aussagen wie das wird sich schon wieder oder das ist bei manchen Patienten ganz normal. Nach mehr als drei Monaten war sie am Wochenende beim Notdienst der ihr mitteilte sie solle sofort am Montag in eine Zahnklinik gehen.
    Dort wurde ihr bestätigt dass da etwas völlig danebengegangen sei.
    Es wurde darauf ein Anwalt (Fachanwalt für Medizinrecht) eingeschaltet. Es wurde ein Gutachten erstellt und eine 3D Aufnahme vom Kopf gemacht wo auch für einen Leihen zu sehen war das die gesetzten Schrauben sich in den Nerven befanden. Alle Kosten wie Gutachten, 3D Aufnahme (ca.500€) und Anwalt wurden von der Haftpflicht Versicherung des Zahnarztes übernommen.
    Ob wie in Ihren Fall nach so langer Zeit noch ein Schadensfall eingereicht werden kann vermag ich nicht zu beurteilen.
    Das wichtigste nun, da meine Bekannte nun auch über mehrere Jahre mit unerträglichen Schmerzen und unzähligen Therapieversuchen die nicht den geringsten Erfolg hatten, sind wir auf die Fachklinik Hornheide in Münster Westfalen aufmerksam geworden. Nach zwei Voruntersuchungen ist sie nun im April 2012 dort operiert worden. Hierbei wurde das zerstörte Teilstück des Nervs im Kiefer durch ein aus dem Bein entnommenen Nerv ersetzt.
    Nach nun mehr ca. 8 Wochen ist eine riesige Besserung der Schmerzen bis hin schon zur Schmerzfreiheit eigetreten.
    Unabhängig der bei Ihnen nicht geklärten Kostenfrage kann ich ihnen die Fachklinik Hornheide nur wärmsten empfehlen.
    Ich hoffe ein bisschen weitegeholfen zu haben.

    Viele Grüße
    André

    #307060 Antworten
    André
    Gast

    Hallo Ines,

    eine gute Bekannte ist 2006 ähnliches passiert. Beim Setzen von zwei Implantaten wurde von dem behandelnden Zahnarzt zweimal in den Nerv gebohrt. Dabei wurde ein Nerv fast vollständig durchtrennt und der zweite halb. Da schon am selben Tag heftige Schmerzen zu merken waren, wurde sie am nächsten Tag beim Zahnarzt wieder vorstellig. Dieser vertröstete sie nun fortan Wochenlang mit Aussagen wie das wird sich schon wieder oder das ist bei manchen Patienten ganz normal. Nach mehr als drei Monaten war sie am Wochenende beim Notdienst der ihr mitteilte sie solle sofort am Montag in eine Zahnklinik gehen.

    Dort wurde ihr bestätigt dass da etwas völlig danebengegangen sei.

    Es wurde darauf ein Anwalt (Fachanwalt für Medizinrecht) eingeschaltet. Es wurde ein Gutachten erstellt und eine 3D Aufnahme vom Kopf gemacht wo auch für einen Leihen zu sehen war das die gesetzten Schrauben sich in den Nerven befanden. Alle Kosten wie Gutachten, 3D Aufnahme (ca.500€) und Anwalt wurden von der Haftpflicht Versicherung des Zahnarztes übernommen.

    Ob wie in Ihren Fall nach so langer Zeit noch ein Schadensfall eingereicht werden kann vermag ich nicht zu beurteilen.

    Das wichtigste nun, da meine Bekannte nun auch über mehrere Jahre mit unerträglichen Schmerzen und unzähligen Therapieversuchen die nicht den geringsten Erfolg hatten, sind wir auf die Fachklinik Hornheide in Münster Westfalen aufmerksam geworden. Nach zwei Voruntersuchungen ist sie nun im April 2012 dort operiert worden. Hierbei wurde das zerstörte Teilstück des Nervs im Kiefer durch ein aus dem Bein entnommenen Nerv ersetzt.

    Nach nun mehr ca. 8 Wochen ist eine riesige Besserung der Schmerzen bis hin schon zur Schmerzfreiheit eigetreten.

    Unabhängig der bei Ihnen nicht geklärten Kostenfrage kann ich ihnen die Fachklinik Hornheide nur wärmsten empfehlen.

    Ich hoffe ein bisschen weitegeholfen zu haben.

    Viele Grüße

    André

    #307061 Antworten
    Ines
    Gast

    Hallo André,

    danke für diesen Tip…!
    Da meine gesamten Ersparnisse für die Implantatbehandlungen drauf gegangen sind,
    werde ich das leider wohl kaum in Anspruch nehmen können.
    Hast Du eine Vorstellung davon, wie teuer dieser Eingriff war?

    Gruß,
    Ines.

    #307062 Antworten
    Hilda
    Gast

    Ich bin zwar nicht aus D, aber meine Logik sagt mir, dass eine Heilbehandlung so oder so eine Kassenleistung sein muss!!
    Eventuell möge man diesem Arzt ( Verursacher) die Rechnung zukommen lassen.
    Wenn Du Dir versehentlich in den Finger schneidest, musst Du die Therapie nicht selbst bezahlen, obwohl Du die Verletzung selbst verursacht hast.
    Gibt es dort, wo Du zu Hause bist, keinen Patientenanwalt? Der Patientenanwalt in Ö vertritt Patienten nicht nur bei Schadensfällen, verursacht im Krankenhaus, sondern auch wenn bei niedergelassenen Ärzten etwas passiert ist.
    Daneben gibt es noch die Ärztekammer, an die Du Dich wenden kannst. Rechtlich sind solche Dinge in Ö nach spätestens 5 Jahren verjährt.Ich würde jedenfalls sofort vom verursachenden Arzt die Behandlungsunterlagen einfordern ( die müsste der noch haben) , damit Du wenigstens etwas in der Hand hast.Das waren einige Denkanstöße.
    Ich würde wirklich darauf bestehen, dass diese Untersuchungen und die OP gemacht werden,ganz normal über die Krankenkasse, damit sich die chronischen Schmerzen bessern.
    Hilda

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Antwort auf: Antwort #307059 in Hilfe! Konstante Nervenschmerzen seit 6 Jahren…
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