Halbes Implantat

[Lily]

Mein Zahnarzt hat mir im UK nur einen halben Zahn gezogen und möchte so nur ein Implantat setzen – also für die eine Wurzel, die mit dem halben Zahn gezogen wurde. Der Rest des Zahns soll bleiben, weil man eigenes „Material“ so lange wie möglich erhalten will. So macht er aus einem großen Zahn quasi zwei kleine. Ich habe nirgendwo etwas gefunden oder von jemandem gehört, der das hat machen lassen. Ist das sinnvoll? Oder sollte man nicht lieber den gesamten Zahn ziehen, auch wenn die Hälfte noch intakt ist? Gruß Lily

Thema

[Karl-Josef Mathes]

Hallo,

geplant ist das, was man in der Zahnmedizin eine Hemisektion nennt. Das ist an sich nichts „Exotisches“. Ob das in Ihrem Fall sinnvoll ist, das kann aus der Distanz niemand beantworten. Funktionieren kann das, je nachdem, wie die Platzverhältnisse sind und in welchem Zustand der verbleibende „Zahnrest“ sich befindet.

Ich persönlich würde allerdings auch den ganzen Zahn entfernen und ihn durch ein Implantat, evtl. ein breites, ersetzen. Aber es kann in Ihrem speziellen Fall durchaus Gründe geben, es anders zu machen. Das kann, wie gesagt, aus der Ferne niemand beurteilen.

Viele Grüße

K.-J. Mathes

[najm]

Hallo,

ich hatte letzte Woche so einen Fall bei einer Patientin, der mesiale Wurzel von 46 ist völlig OK und fest, deswegen habe ich mich für die Entfernung des distalen Wurzel entschieden und dessen Stelle ein Impl. gesetzt(Im Vorfeld war mit der Pat. besprochen worden ). Sicherlich erzielt man mit einzel Impl. ,ästhetisch gesehen ein besseres Resultat, aber ich bin der Meinung, daß in diesem Fall zwei Prämolren der Patienetn mehr bringt als ein einzel Impl.,denn sonst hätte man ein neues Implantatbett bohren müssen, und zwar genau wo die dünne Wand zwischen mesialer und distaler , also vorderer und hintetrer Wurzel steht , mit Knochenersatzmaterial muss dann ca. 3 mm breiter Spalt vor und hinter dem Implanat aufgefüllt werden. und bis 6 Monte Wartezeit , oder den ganzen Zahn ziehen , Patient ca.nach 5 Monaten wieder bestellen bis die Extraktionsstelle verknöchert ist.
Hier wurde auch die verikale Knochenhöhe in Betracht gezogen.

Gruß

[Karl-Josef Mathes]

Liebe Kollegin, lieber Kollege (?),

was ich heute in der Zahnmedizin wirklich genieße ist der Umstand, dass es für einzelne Probleme oft viele gute Lösungen gibt. Das unterscheidet sich so wohltuend von den früheren Zuständen, wo es nichts zu wählen gab. Vielleicht berichten Sie ja in 1-2 Jahren, was aus Ihrer interessanten Behandlung geworden ist.

Gruß

K.-J. Mathes

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