Guten Tag,
wenn der Grund für die Entzündung, also einer der Zähne weg ist, dann verschwindet auch die Fistel. Nach einem Knochenaufbau wäre dann wahrscheinlich auch die Implantation problemlos möglich.
Auch wenn das aus dem Mund eines Chirurgen wahrscheinlich paradox klingt, tendiere ich heute in einem solchen Fall eher zu einer Brückenversorgung, da zwei nebeneinanderliegende Implantate in der Oberkieferfront immer ästhetisch schlechtere Ergebnisse liefern.
Auch wenn das aus der Entfernung schwer zu prognostizieren ist, aber ein vermutlich gutes Vorgehen wäre, die Entfernung der Zähne mit sofortiger langzeitprovisorischer Versorgung (laborgefertigte Kunststoffbrücke), Bindegewebstransplantat in die Region der ehemaligen Zähne 11 und 21, Ausformung des Weichgewebes unter der Brücke (Pontics) und anschließende vollkeramische Versorgung. Den Zahnfleischaufbau samt Ausformung macht man deshalb, da man mit Weichgeweben sehr schön „spielen“ kann. Wenn das von einem Fachmann gemacht wird, dann sieht das nachher wirklich so aus, als würden die Brückenglieder aus dem Zahnfleisch wachsen. Das bekommt man mit einem Implantat in der Form niemals hin!
Natürlich machen wir aber auch manchmal Implantate in solchen Fällen, da es Patienten gibt, die das einfach wollen. Diese werden aber grundsätzlich darüber aufgeklärt, das die andere Variante bessere ästhetische Ergebnisse bringt. Das Problem ist einfach, daß man eine harmonische Beziehung zwischen Zahn und Zahnfleisch herstellen muss. Es ist sehr schwierig, zwischen zwei Implantaten das Zanfleisch so zu „züchten“, daß ein spitzes, rotes Dreieck (Papille) entsteht. Aufgrund der Biologie ist das halt nur bedingt möglich, so daß man in den meisten Fällen eine relativ flache Zahnfleischarchitektur erhält. Um nicht diese schwarzen Dreiecke zwischen den Zähnen zu bekommen, muss man dann die Kronen anders konturieren, so daß diese dann oft sehr quadratisch wirken.
Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen.
Mit besten Grüssen
Dr. Kai Zwanzig
Spezialist Implantologie