Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

 


Frau

  • Dieses Thema hat 5 Antworten sowie 6191 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 21 Jahren, 10 Monaten von Dr. Dr. Ruediger Osswald aktualisiert.
  • Ersteller
    Thema
  • #279976 Antworten
    Dani S.
    Gast

    Hallo,
    ich (35) hatte mich für zwei Implantate im OK rechts entschieden. Nun wurde festgestellt, dass es gar kein Knochen mehr gibt, wo etwas aufgebaut werden könnte und es müsste nun aus dem UK Knochen entnommen und in den OK eingebracht werden. Hat das denn Sinn und halten die Implantate schließlich dort genauso, als wenn sie „normal“ eingebracht werden?
    Vielen Dank für eine Antwort.

    Dani S.

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  • Autor
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  • #279977 Antworten
    Dr. Dr. Ruediger Osswald
    Gast

    Genau so ist das natürlich nicht, Dani, es ist deutlich komplizierter und mit einer höheren Misserfolgsquote behaftet.

    Viele Erfolg und Grüße

    OSswald

    #279978 Antworten
    zahedi
    Administrator

    Hallo,
    natürlich ist das Risiko eines Mißerfolgs höher als bei der Implantation in reichlich vorhandenen Knochen. Es kommt allerdings darauf, wieviel Restknochenhöhe vorhanden ist. Bei 4-5 mm und kann man die Implantate direkt schon einbringen. Bei weniger sollte erst der Sinuslift erfolgen und später implantiert werden. Der Sinuslift ist in der Hand des Erfahrenen schon lange kein Hexenwerk mehr. Die Erfolgsrate liegt hier deutlich über 90%. Sind die Implantate dann fest eingeheilt, sind die langfristigen Ergebnisse übrigens nicht ungünstiger als bei „normalen“ Implantaten.
    Viel Erfolg!
    B. Zahedi

    #279979 Antworten
    Dr. Dr. Ruediger Osswald
    Gast

    Auf welches Augmentationsverfahren bezieht sich diese Zahl „deutlich über 90%“ , Herr Zahedi, externer oder interner Sinuslift? Und wie deutlich über 90% liegt diese Zahl?

    Darüber hinaus ist anzumerken, dass es sich um Zahlen aus hochspezialisierten Zentren handelt über noch nicht sehr lange Beobachtungszeiträume. Zahlen über die Erfolgsraten über alle Implanteuere eines Landes liegen bisher noch gar nicht vor. Da müssen wir leider auf die Studie warten, die auf der Basis der Abrechnungen des größten Deutschen Privatversichers gerade läuft.

    Ich fürchte allerdings, dass die ausgesprochen euphorischen Zahlen, die hier immer wieder ohne die Einschränkung der fehlenden Allgemeingültigkeit genannt werden, dann nicht mehr zu halten sein werden. Entsprechende Beispiele aus anderen Bereichen zahnärztlicher Therapiemassnahmen (z.B. Wurzelbehandlung, Zahnersatz) gibt es dafür ja reichlich.

    Herzliche Grüße

    Osswald

    #279980 Antworten
    zahedi
    Administrator

    Hallo Herr Osswald,
    es geht vor allem um den externen Sinsulift, für den genügend große Zahlen für eine exakte Beurteilung dieses Verfahrens vorliegen, die Sie sicher kennen. Daher verstehe ich Ihre Nachfrage nicht. Sicherlich gehört der Sinuslift in die Hand des geübten, aber er stellt dann im Kiefer die sicherste Aufbaumaßnahme dar. Das Argument, dass es bisher noch keine schlechten Zahlen gibt, die aber möglicherweise noch kommen werden, halte ich bezüglich der Technik selbst für wenig stichhaltig.
    Wie sind denn Ihre persöhnlichen Erfahrungen mit dem Sinuslift, dass sie so skeptisch sind?
    Gruß
    B. Zahedi

    #279981 Antworten
    Dr. Dr. Ruediger Osswald
    Gast

    Unter denen in Medline gelisteten Studien finde ich keine ernstzunehmende, Herr Zahedi, die Ihre Angabe „deutlich über 90%“ in einem Patientenforum rechtfertigt.

    Dies gilt insbesondere für Metastudien, das sind zusammenfassende Berichte über Einzelstudien, von denen ja nur ein geringer Prozentsatz den Anforderungen an eine
    ernstzunehmende wissenschaftliche Studie genügt. Deren Ergebnisse liegen im Mittel bei 90%. Dann findet man wieder Autoren, die von Implantat-Überlebensraten auch nur von knapp über 80% berichten, wobei sie angeben, dass diese Zahlen mit den Veröffentlichungen anderer Autoren übereinstimmen.

    Natürlich findet man Einzel-Studien, insbesondere solche mit geringen Fallzahlen über sehr kurze Beobachtungsräume die auch Erfolgsquoten „deutlich über 90%“ angeben.

    Wie gesagt, es handelt sich jedoch bei praktisch allen diesen Studien um Berichte von spezialisierten Zentren über sehr kurze Beobachtungszeiträume. So findet sich beispielsweise keine einzige Studie über 10 Jahre.

    Das ist auch der Grund meiner einschränkenden Bemerkung. Wir beraten hier Patienten, von denen wir nicht wissen, wo sie sich operieren lassen werden, deren Befunde wir nicht kennen, von denen wir nie eine Röntgenaufnahme gesehen haben und die wir nie selber untersucht haben. In diesem Sinne denke ich, dass es sinnvoll ist, zurückhaltend mit auf Einzelstudien basierenden Prozentangaben zu sein. Ehe man in einem Patienten-Forum prozentuale Angaben zu Erfolgsaussichten macht, sollten diese durch Meta-Studien, die Einzelstudien nicht berücksichtigen, die den Anforderungen nicht entsprechen, über 10 Jahre mit sehr hohen Fallzahlen seriös belegt sein.

    Was die Implantologie im Allgemeinen und hier im Besonderen den Sinuslift betrifft, so bin ich genau so wenig skeptisch wie ich euphorisch bin, ich würde meine Haltung vielmehr als realistisch bezeichnen.

    Und, um Ihre eigentliche Frage zu beantworten, was meine persönlichen Erfahrungen betrifft, so sind diese durchaus positiv. Einschränkend muss ich allerdings hinzufügen, dass ich nur interne Lifte mache und die Indikation dafür eng stelle (mindestens 5 mm Eigenknochen-Höhe). Darüber hinaus verfüge ich nicht über so hohe Fallzahlen und Beobachtungszeiträume, dass ich aussagekräftige Angaben über Langzeitergebisse machen würde. Auch daran mögen Sie erkennen, dass ich zu den Realisten gehöre.

    Schön übrigens, dass Sie als Moderator dieses Forums diese Frage nach der persönlichen Erfahrung stellen. Einem anderen von als Ihnen hätte sie nicht zugestanden, obwohl sie sicher jedem schon einmal auf der Zunge gelegen ist, und natürlich die Leser ganz besonders interessiert. Ich gege davon aus, dass sich die Frage an alle hier antwortenden Kollegen richtet.

    Wie hoch sind denn Ihre Erfolgsquoten beim externen resp. internen Sinuslift bei wievielen Fällen über wie lange Beobachtungszeiträume?

    Herzliche Grüße

    Osswald

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Antwort auf: Antwort #279979 in Frau
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