Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

 


Erblich bedingte Nichtanlage

  • Dieses Thema hat 13 Antworten sowie 23438 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 17 Jahren von Melli aktualisiert.
  • Ersteller
    Thema
  • #301820 Antworten
    Monika
    Gast

    Wer kann uns helfen,

    mein Sohn ist mittlerweile 19 Jahre alt und hat seit seinem 4. Lebensjahr statt seinem Milchgebiss die 2. Zähne bekommen. Dies sind im OK die beiden Schneidezähne und die beiden hinteren Backenzähne jeweils links und rechts, sowie im UK die beiden hinteren Backenzähne ebenfalls links und rechts, also insgesamt 6 Stück.
    Ich finde, man kann dies als erhebliche Nichtanlage betrachten.
    Momentan trägt er eine Prothese und ist seit Jahren unglücklich, weil er immer wieder auf die sichtbaren Klammern an den Schneidezähnen angesprochen wird.
    Er kapselt sich seit der Pupertät ab und seine Komplexe werden immer größer.
    Die IKK lehnt sämtliche Zuschüsse in Verbindung mit Implantaten ab, mit der Begründung, dass dies Privatleistungen wären.
    In unserer Familie ist es leider erblich bedingt.
    Wie kann ich bei meiner KK durchsetzen, dass sie zumindest eine Grundversorgung an Implantaten bewilligt?
    Lg Monika

    Lg Mimo

Ansicht von 13 Antworten – 1 bis 13 (von insgesamt 13)
  • Autor
    Antworten
  • #301828 Antworten
    susi123
    Teilnehmer

    Hallo,

    ich kenne die Situation sehr gut, da ich auch eine Nichtanlage von mehreren Zähnen habe. Mich würde interessieren, da der Beitrag schon etwas älter ist, wie diese Geschichte nun verlaufen ist?

    Ich habe einen langen, schweren Weg hinter mir seit dem ich 14 bin. Die Kieferorthopädie damals hatte eine Fehlstellung der Zähne bewirkt… Die Implantate, die ich Jahre später gesetzt bekommen habe, sind ausgefallen… der Knochen ist an den Stellen nun so stark abgebaut, dass ich nur die Möglichkeit habe Knochen aus der Hüfte transpantieren zu lassen und ich muß wieder eine Kieferorthopädische Behandlung machen…Die Krankenkasse bezahlt nichts, ich habe bis jetzt für alles verkorkste schon an die 10.000-20.000 Euro bezahlt und nun steh ich wieder am Anfang, bzw. noch schlechter da..kaputt operiert und eine dermaßen psychische Belastung….
    Ich rate allen! : Seit vorsichtig zu welchen Ärzten ihr geht, eine Nichtanlage bringt eine Schwierigkeit mit sich, die nicht jeder Implantologe bewältigen kann, da der Knochen bei einer Nichtanlage schwächer, dünner etc ist. Erhaltet so LANGE ES GEHT eure Milchzähne!!! Man kann auch eine Krone drüber setzen.

    #301829 Antworten
    Dr.Thilo Fechtig
    Teilnehmer

    Hallo,

    naja generell kann man das so nicht sagen. Auch Milchzähne können unästhetisch sein…
    Als Platzhalter taugen sie dagegen auf jeden Fall und man sollte das Ende des Körperwachstums abwarten.

    Gruss
    Dr.Thilo Fechtig / Schweizer Grenze / bei Waldshut

    #301830 Antworten
    H.
    Gast

    Hallo, dem kann ich nur zustimmen! Auf keinen Fall die Milchzähne entfernen. Mir hat man 6 Milchzähne gezogen. Insgesamt habe ich 4 Implantate. 2 wurden kurz vor dem 18. Lebensjahr gemacht und sie wurden schief. 2 weitere unten bei einem anderen Arzt waren ok. Bis jetzt halten sie (bin 32).
    Meine Milchzähne fand ich vorher schön.
    Jetzt habe ich beim Lachen riesige schiefe Zähne direkt neben den 1ern.
    Mir wurde eine zusätzliche Fluoridprophylaxe verordnet, der ich zum Glück! kaum gefolgt bin.
    Für mich war das im Nachhinein wie eine Vergewaltigung. Mit 16, als festgtestellt wurde, dass ich 6 Nichtanlagen habe, kann man nicht beurteilen und abschätzen, was gut oder schlecht für einen ist. Damals wollte ich unbedingt eine Zahnspange, weil alle eine hatten. Ich war naiv.
    Mir graust es schon davor, dass die Implantate irgendwann rausmüssen. Was mache ich dann? Was wenn der Knochen brüchig ist? Ich werde bestimmt keinen Knochen transplantieren lassen. Abgesehen von dem Entzündungsrisiko ist das auch eine psychische Belastung. Ich habe noch nach 17 Jahren Alpträume die von fehlenden und bröckelnden Zähnen handeln. Finger weg von Nichtanlagen!

    #301831 Antworten
    Dr.Thilo Fechtig
    Teilnehmer

    Hallo

    also grundsätzlich darf man diese Aussage so nicht stehen lassen.
    Wahrscheinlich war hier das Problem, daß zu viele Implantate in zu enge Lücken gesetzt wurden.

    Aber bei guter Pflege müssen die Implantate auch nicht mehr raus und können später problemlos nochmals versorgt werden. Bei schlechter Ästhetik ist immer das Zusammenspiel von Zahntechnik und Zahnarzt enorm wichtig.

    Gruss
    Dr. Thilo Fechtig
    Süddeutschland
    Schweizer Grenze

    #301832 Antworten
    H.
    Gast

    Es wurde oben jeweils ein Implantat zwischen 2 normale Zähne gesetzt.

    Mir hat mal ein Zahnarzt gesagt, dass das Problem gewesen sein könnte, dass die Implantate gesetzt wurden, bevor mein Mund ausgewachsen war. Sie wurden gesetzt als ich 18 war.

    Ob das der Grund war kann ich kaum beurteilen.
    Mich stört zwar auch etwas, dass sie schief und etwas zu groß sind. Vor allem aber, dass ich etwas Künstliches in meinem Mund habe. Sogar in meinem Knochen fest verankert. Es gibt keinen Weg zurück.

    Ich kenne inzwischen mehrere Personen, die mit ihren Nichtanlagen gar nichts gemacht haben, d.h. sie einfach behalten haben und ganz normal pflegen. Ohne Probleme.

    Nur weil man dem Normstandard, den irgendjemand irgendwann mal festgelegt hat nicht entspricht, heisst das nicht automatisch, das etwas nicht in Ordnung ist, oder man in seinem Leben eingeschränkt ist.

    #301821 Antworten
    jens
    Gast

    Hallo Monika,

    ich schließe mich Ellen an.
    Lass dich nicht einfach abspeisen von der KK.

    Es ist ja auch bewiesen, dass diese Klammerprothese auf Dauer die Haltezähne schädigt.

    Also wird auch diese Lösung irgendwann vorbei sein.Ein wichtiges Argument finde ich!!!
    Zahnerhalt ist doch wichtig!!

    Ich habe auch Söhne in dem Alter und kann mir vorstellen was das für eine psychische Belastung ist.

    Viell. ist das ja auch ein Argument? Die psychische Belastung?

    Wegen psychischer Probleme werden heut „Ohren angelegt“, Brüste verkleinert etc.auf Kosten der KK.

    Ich würde auf jeden Fall kämpfen.

    Ja Ellen, wenn meine Eltern damals mehr auf die Zähne geachtet hätten….

    Früher war es auch Gang und Gäbe dass man Zähne schnell gezogen hat, anstatt sie zu erhalten. So habe ich-selber schuld-schon mit 19 einen Backenzahn gezogen bekommen. Dann Brücke.

    Das würde heute kein ZA mehr machen, da auf Erhalt das Augenmerk liegt.

    Wenn ein ZA einer meiner Jungs einfach nen entzündeten Zahn ziehen würde….:-))

    Die Zeiten haben sich zum Glück geändert.

    Monika: Klasse dass du für deinen Sohn kämpfst…
    Kämpfe weiter

    Gruß Jens

    #301827 Antworten
    Nicola
    Gast

    Hallo Monika,

    ich leide ebenso wie mein Bruder und dein Sohn auch unter erheblichen Nichtanlagen. Im Oberkiefer habe ich sechs bleibende Zähne, im Unterkiefer nur zwei. Das ist besonders während der Pubertät alles andere als einfach. Ich bin froh, dass diese Zeit vorbei ist. Implantate sind erst bei einem ausgewachsenen Gebiss möglich. Die Kasse muss jedoch in jedem Fall zahlen. Da gibt es einen Paragraphen, den jeder Implantologe auch kennt (oder kennen sollte), in dem steht, dass die Krankenkasse bei Nichtanlagen bestimmter Größenordnung auch für Implantate aufkommen muss.

    Viele Grüße
    Nicola

    #301826 Antworten
    Monika
    Gast

    Vielen Dank an alle die mich so toll unterstützt und mir Mut gemacht haben.

    Liebe Grüße und eine schöne Zeit
    wünscht Euch
    Monika

    #301825 Antworten
    TW
    Gast

    google dir den Gesetzestext, lies ihn Wort für Wort, mehrmals. Suche die Stolpersteine. Versuche gegenzuargumentieren. Wenn das objektiv (!) funktioniert, dann schalte über den ZA einen Gutachter ein.
    Wichtig ist, dass du – auch wenn du natürlich findest, dass die KK das nicht einfach so ablehnen kann – wirklich objektiv einschätzt, ob dein Sohn überhaupt eine Chance hat.
    Aber immer dran denken: wenn die KK einmal NEIN gesagt hat ist das noch keine endgültige Entscheidung! Viel Erfolg!

    #301824 Antworten
    Kristina
    Gast

    Hallo Monika!

    Ich selber leide an einer erblich bedingten Nichtanlage. 12 meiner bleibenden Zähne fehlen.
    Damit bin ich in einem bestimmten Programm, welches Patienten, bei denen mind. 3 Zähne nicht angelegt sind, aufnimmt.
    Ich bin allerdings aus Österreich, hier ist das so (zumindest da wo ich in Behandlung bin).

    Du solltest dich auf keinen Fall von der KK abwimmeln lassen! Deinem Sohn wird es auf jeden Fall helfen.
    Ich bin selbst erst 17 und habe vor zwei Tagen das erste Implantat bekommen. Seit meinem 10. Lebensjahr bin ich in ständiger Behandlung, um die Zähne in die richtige Stellung zu bringen. Außerdem kann man erst Implantieren, wenn man ausgewachsen ist (so wurde es mir erklärt).
    Ich hatte und habe immer noch große Lücken in meinem Gebiss, die sich eben erst im Laufe der Zeit mit Implantaten füllen werden. Das war und ist auch nicht immer schön für mich, weil man da eben auch immer wieder dumme Bemerkungen zu hören bekommt, also weiß ich wie sich dein Sohn fühlt.

    Ich wünsche euch beiden, dass ihr bald eine Lösung finden könnt, die euch hilft!
    Viel Glück und gebt nicht auf!

    lg, Kristina

    #301823 Antworten
    Monika
    Gast

    Liebe Ellen,

    vielen Dank für deine Zeilen. Sorry, für die verspätete Antwort.
    Es stärkt uns den Rücken, wenn wir nicht allein mit diesem Problem sind.

    Liebe Grüße
    Monika

    #301822 Antworten
    Monika
    Gast

    Hallo Jens,

    sorry, dass ich so verspätet antworte.
    Erstmal vielen lieben Dank für die Unterstützung und danke für den Tipp mit psychischer Belastung.
    Da hätte ich selber drauf kommen können, als ich vor der Sachbearbeiterin saß und keine Argumente mehr hatte.

    Liebe Grüße
    Monika

    #301833 Antworten
    Melli
    Gast

    Hallo zusammen!
    Ich habe auch das Problem einer genetischen Nichtanlage von Zähnen. Bei mir wurden alle Lücken bis auf eine mit Hilfe einer Zahnspange geschlossen. Ich habe meine Jugend dann mit einer Marylandbrücke (hat nicht gehalten) und einer herausnehmbaren Prothese verbracht. Die war zwar gut gemacht, schön war das aber trotzdem nicht. Mit 20 ist dann der erste Versuch unternommen worden, ein Implantat in die Lücke zu setze, der aber an der fehlenden Erfahrung des Chirurgen (Knochen war zu dünn) gescheitert ist. Er meinte dann, dass ich der Aufwand nicht lohnen würde und ich habe wieder eine Marylandbrücke bekommen. Die hat dann ca. 5 Jahre gehalten und als sie dann locker wurde, hat mir mein Zahnarzt eine Fachklinik für Mund-Kieder-und Gesichtschirurgie empfohlen.
    Nach einem Knochenaufbau, der unter Dämmerschlaf-Narkose vorgenommen wurde und 6 Monate einheilen musste, wurde vor zwei Tagen das Implantat eingesetzt. Ich bin total zufrieden mit der Klinik und dem Arzt, hatte absolut keine Schmerzen und bin sehr froh, dass ich es doch gewagt habe und freue mich jetzt auf die Krone.
    Die Krankenkasse zahlt leider nur 30 Prozent der Krone, die Hälfte des gesamten Eingriffs zahlt meine Zusatzversicherung, den Rest muss ich selber zahlen. Ich musste leider die Erfahrung machen, dass die Krankenkasse sehr stur ist und nur die billigste Lösung (Prothese) und leider nicht die sinnvollste Lösung (Implantat) zahlt. Gerecht ist das nicht, aber ich habe es aufgegeben, mich mit denen zu zanken.
    @ H.: „Nur weil man dem Normstandard, den irgendjemand irgendwann mal festgelegt hat nicht entspricht, heisst das nicht automatisch, das etwas nicht in Ordnung ist, oder man in seinem Leben eingeschränkt ist.“ Einerseits finde ich diesen Standpunkt sehr mutig, allerdings gehört ein sehr großes Selbstbewusstsein dazu. Ich fühle mich schon in meinem Leben eingeschränkt, wenn ich nur mit der Hand vorm Mund Lachen kann und blöde Kommentare ernte. Es tut mir sehr Leid, dass einige hier so schlechte Erfahrungen gemacht haben, aber es gibt leider immer schwarze Schafe – auch unter Ärzten. Generell von Nichtanlagen „die Finger zu lassen“, kann ich aus meinen positiven Erfahrungen heraus keinem raten. Ich empfehle, sich immer eine Zweitmeinung zu holen und sich an einen rennomierten Experten zu wenden. Der ist nicht unbedingt teurer als der normale Zahnarzt, weiß aber eher, was er tut.

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Antwort auf: Antwort #301830 in Erblich bedingte Nichtanlage
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