Entzündung nach Implantatsetzung

[Antje]

Guten Tag,

ich habe vor 6 Tagen ein Implantat im Unterkiefer eingesetzt bekommen. Die erste zwei Tage verlief alles nach Plan. Seit zwei, drei Tagen nehmen die Schmerzen jedoch wieder zu. Heute war ich beim Zahnarzt. Offensichtlich hat sich die Wunde entzündet. Es wurde entlastet und nun beginne ich mit der Einnahme von Antibiotika.

Wie hoch sind die Chancen, dass alles noch zu einem guten Ende kommt und das Implantat einheilen kann?

Für eine Antwort wäre ich dankbar – fühlt sich gerade alles nicht so besonders gut an.

Viele Grüße,
Antje

Thema

[gwittstock]

Hallo,

die Frage ist schwer zu beantworten. Wie hoch die Chancen sind, dass das Implantat einheilt, hängt auch davon ab, ob und wie umfangreich Knochen aufgebaut wurde.

Wenn das Implantat ohne jeglichen Knochenaufbau eingebracht wurde, sind die Chancen recht hoch, dass es noch gut einheilen kann. Knochenaufbau aus Eigenknochen oder Knochenersatzmaterial reagiert sehr sensibel auf eine Entzündung, insbesondere dann, wenn durch die Entzündung die Schleimhaut über dem aufgebauten Knochen zurückgeht und dann der Knochenaufbau zur Mundhöhle frei liegt.
Dann können Bakterien an den aufgebauten Knochen und dieser heilt dann häufig nicht ein. Von daher ist es immer von äußerster Wichtigkeit, dass das operierte Gebiet ausreichend, dicht und spannungsfrei mit Schleimhaut bedeckt wird (und ein eventueller Knochenaufbau durch eine Membran gedeckt ist).

Dennoch sollte sich das Ihr Implantologe noch einmal genau anschauen und eine Einschätzung abgeben, da ja nur er weiss wie er genau operiert hat und wie umfangreich die Entzündung tatsächlich ist.

Viele Grüße,

Dr. Gero Wittstock

[Antje]

Guten Tag Herr Dr. Wittstock,

vielen Dank für Ihre Einschätzung und den Hinweis noch einmal ausführlich mit dem Implantologen zu sprechen. Das werde ich auf jeden Fall tun. Der nächste Termin steht für Montag an.

Inzwischen haben sich zumindest die Schmerzen reduziert, so dass ich davon ausgehe, dass das Antibiotikum anschlägt. Bei der Implantation wurde Eigenknochen (Material aus der Bohrung selbst) angereicht mit ein wenig biologischem Material verwendet. Zum Glück war jedoch genug Knochensubstanz vorhanden, dass keine Entnahme von Eigenknochen an anderer Stelle notwendig war. Aufgrund dessen wurde auch auf die Vewendung einer Membran zur Überdeckung verzichtet. Die Wunde ist komplett mit Schleimhaut überdeckt und die ersten äußeren Nähte konnten auch bereits entfernt werden.

Daher hoffe ich jetzt einfach auf das Beste und eine von nun an komplikationslose Einheilung des Implantats.

Besten Dank noch einmal für Ihren Ratschlag und viele Grüße,
Antje

[Anonym]

Wenn das jetzige Implantat noch verhältnismäßig fest sitzt und die Krone ein vernünftiges Ästhetisches Ergebnis darbietet denke ich lohnt sich auf alle Fälle die „Rettungs-OP“ auf alle Fälle oder zumindest ist der Versuch wert.

[TheoS]

Stellen Sie sicher, dass sie keine chronische Kieferknochen-Entzündung bekommen, genannt Keiferknochennekrose. Mit Antibiotika bekommen Sie die nicht weg, weil der Knochen nicht durchblutet ist. Mit dem Implantatstift im Kieferknochen ist das Risiko dafür erhöht und die „Zahnimplantat-Techniker“ haben dafür noch keine Lösung parat. Schlimmstenfalls muss das Implantat explantiert werden und der Kieferknochen ausgebohrt werden. Gehen sie zu einem ausgewiesenen Kieferspezialisten bevor alles noch schlimmer wird.

[Autor]

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